
Osterholz-Scharmbeck. Auf einem eher ungewöhnlichen Austragungsplatz absolvierten die acht Ortsfeuerwehren aus Freißenbüttel, Garlstedt, Heilshorn, Hülseberg, Pennigbüttel, Sandhausen, Scharmbeckstotel und Ohlenstedt, die zum Stadtgebiet Osterholz-Scharmbeck gehören, die diesjährigen Stadtpokalwettbewerbe: Auf dem Gelände der Lucius-D.-Clay-Kaserne in Garlstedt. Eingeladen hatten Stadtbrandmeister Jörg Bernsdorf und Garlstedts Ortsbrandmeister Arne Nestler auch die Wehren aus Hoope, Heine und Lehnstedt, die als Gastwehren sozusagen untereinander antraten.
Zeitgleich ermittelten auch die Jugendwehren aus Scharmbeckstotel, Ohlenstedt und Osterholz-Scharmbeck ihre Besten.
„Nach den neuen Bestimmungen für die Durchführung von Leistungsvergleichen der Feuerwehren in Niedersachsen bestehen die Leistungsvergleiche bis Kreisebene nun aus drei Modulen. Im ersten Modul geht es um das Kuppeln einer Saugleitung, im zweiten Modul wird die Geschicklichkeit des Maschinisten gefordert, und im dritten Modul wird das Team beim Löschangriff geprüft“, erläuterte Stadtbrandmeister Jörg Bernsdorf.
Die Leistungswettbewerbe sollten mit der Überarbeitung der Bestimmungen für die teilnehmenden Wehren interessanter gestaltet werden und näher an Einsatzbedingungen heranrücken. Unter anderem ist hier nun auch ein Defekt im B-Schlauch „eingeplant“, der unter Zeit- und Wasserdruck ersetzt werden muss. „Das ist ein Szenario, das im realen Einsatz leider auch immer mal wieder vorkommt, und es ist ganz gut, das auch immer wieder zu üben“, erklärte Marcus Zylka, Pressewart der Stadtfeuerwehr Osterholz.
Das Besondere an den diesjährigen Leistungsvergleichen auf dem Gelände der Logistikschule der Bundeswehr lag an dem üppig zur Verfügung stehenden Gelände, auf dem die Ortswehr Garlstedt für jedes Modul ein eigenes Areal abgesteckt hatte, sodass immer drei Wehren gleichzeitig an den Start gehen konnten, um dann untereinander abwechselnd die drei Module abzuarbeiten.
„Vier Saugschläuche erforderlich!“, befahl der Wassertruppführer und betätigte die Zeitnahme-Einheit. Mit Hilfe des Schlauchtrupps wurden die Saugschläuche an die Wasserentnahmestelle gebracht. „Auf!“, kam der nächste Befehl, und die Schläuche wurden einer nach dem anderen angehoben, um aneinandergekoppelt zu werden. Viermal auf und ab: Dann war die Schlauchleitung komplett. Schnell noch die Halteleine mit Mastwurf und Spierenstich befestigt, dann konnte die Ventilleine am Saugkorb befestigt und bei der tragbaren Feuerlöschkreiselpumpe abgelegt werden.
Nach dem „Saugleitung hoch!“ und der Bestätigung des Maschinisten mit einem „Fertig!“ konnte die Saugleitung mit Saugkorb im markierten Bereich abgelegt werden.
„Nach den neuen Leistungsbestimmungen wird diese Übung ohne Wasser durchgeführt. Das Ablegen der Saugleitung mit Saugkorb in dem markierten Bereich symbolisiert dabei die Wasserentnahmestelle“, erläuterte Jörg Bernsdorf. Die einzelnen Gruppen dürfen bei diesem Modul drei Minuten nicht überschreiten.
Gleich nebenan konnte die Maschinistenprüfung beobachtet werden. Dabei musste der Maschinist oder die Maschinistin innerhalb des Parcours drei Übungen in einer Vorwärtsfahrt, sowie eine rückwärtige Einparkübung absolvieren, wofür ebenfalls nur drei Minuten zur Verfügung standen. Auch das wird in der Realität gebraucht.
Im dritten Modul wurde der Löschangriff geprüft, bei dem die maximale Übungsdauer 4:30 Minuten nicht überschritten durfte. Dabei muss im ersten Durchgang ein Auffangbehälter mit etwa 100 Liter Wasser befüllt werden, der den Brandherd symbolisiert. Dann wurde der B-Druckschlauch getauscht, was einen defekten Schlauch simulierte. Nach weiteren abgegebenen 100 Litern in den Auffangbehälter gilt die Übung als abgeschlossen. „Es ist gar nicht so einfach, mit dem Wasserstrahl die Öffnung im Auffangbehälter zu treffen, da braucht man schon ruhige Hände“, verriet Pressesprecher Marcus Zylka.
Viel Spaß hatten nebenan auch die Jugendwehren. Sie mussten ebenfalls Schläuche ankuppeln und mit dem Wasserstrahl Ziele treffen. Aber sie konnten auch durch Tunnel robben und über kleine Hindernisse klettern oder springen.
Am späten Nachmittag standen dann die Ergebnisse fest: Bei den Jugendwehren kam das Team von Osterholz-Scharmbeck II auf den vierten Platz, während Scharmbeckstotel den dritten Platz erreichte. Sieger wurde die Jugend aus Osterholz-Scharmbeck der Gruppe I. Sie verwiesen den Nachwuchs aus Ohlenstedt auf den zweiten Platz.
Spannend war es bei den Aktiven aus dem Stadtgebiet. Pennigbüttel sicherte sich den Sieg und darf nun den Wanderpokal für ein Jahr mit in das neue Feuerwehrhaus nehmen. Nach großartigem Kampf musste sich die Mannschaft aus Scharmbeckstotel mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Gastgeber Garlstedt belegte Platz drei.
Dahinter reihten sich die Wehren aus Sandhausen, Ohlenstedt, Freißenbüttel, Hülseberg und Heilshorn ein.
Bei den Gastwehren setzte sich das Team aus Heine durch. Auf den Plätzen zwei und drei folgten die Brandbekämpfer aus Hoope und Lehnstedt.
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