
Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung – besonders für Bernd Meier, wenn er seinem guten Freund mit dem Versand seines „Morgengrußes“ per Whatsapp zuvorgekommen ist. Seit gut eineinhalb Jahren pflegt der Rentner ein ungewöhnliches Hobby: Mit seinem Handy oder seiner Kamera begibt er sich, zumeist im heimischen Garten, auf Motivjagd. Bunte Blüten, beeindruckende Sonnenaufgänge oder neugierige Vögel am Futterplatz gehören zu dem, was Bernd Meier am liebsten in seiner wachsenden Bildergalerie speichert.
„Dann setze ich mich morgens hin und stelle aus meiner Galerie jeden Tag eine Fotocollage zusammen. Immer mit einem persönlichen Gruß von meiner Frau und mir“, sagt Meier mit einem fröhlichen Zwinkern. Diese Morgengrüße verschickt der Kreisstädter dann per Whatsapp an eine zunehmend größer werdende Gruppe seiner Bekannten. „Die antworten mir dann und wünschen mir ebenfalls einen guten Morgen“, sagt Meier. Einmal sei er später als gewohnt mit dem Verschicken seines Morgengrußes dran gewesen. „Da bekam ich gleich Anrufe, ob bei mir alles in Ordnung ist“, sagt Meier schmunzelnd.
Angefangen hat die Geschichte, als Meier und sein Freund ein baugleiches Handy bekamen. „Wir haben dann angefangen, mit den technischen Möglichkeiten zu spielen“, erklärt der einfallsreiche Rentner. Während sich Bernd Meier die Mühe macht, seine kleinen Grüße aus seiner eigenen Galerie zusammenzustellen, verschickt sein Freund Grüße, die er zuvor aus dem Internet heruntergeladen hat. Dadurch kommt er Bernd Meier manchmal beim Versand der Morgengrüße zuvor. „Aber ich will nichts aus dem Internet verschicken. Hier herum gibt es soviel Schönes zu sehen, das ist doch viel besser als diese Bildchen, die es im Internet gibt, auch wenn das schneller geht“, meint Bernd Meier.
Im vergangenen Jahr habe er mehrfach ein Reh gesehen, aber leider nie seine Kamera oder sein Handy zur Hand gehabt. „Ich habe mir gedacht, ,Irgendwann möchte ich dich gern fotografieren!‘“, sagt Bernd Meier. Und eines Morgens traute er seinen Augen kaum: Da stand das Reh im Garten und naschte an den Blüten. Er habe sogar Zeit gehabt, sein Handy zu holen und den tierischen Besuch festzuhalten. „Das Tier ist einfach geduldig stehen geblieben und hat mir Gelegenheit gegeben, viele Bilder zu machen.“ Dabei sind schöne Aufnahmen entstanden, die Meier gern mit seinen Freunden und Verwandten im Morgengruß geteilt hat.
Die morgendlichen Fotocollagen sind jedoch nicht die einzigen kreativen Aktivitäten des findigen Rentners. Gemeinsam mit Sohn Axel hat er bereits vor Jahren einen plattdeutschen Comic über den Teufel des Teufelsmoors herausgebracht. Er habe die Landschaftsaufnahmen beigesteuert, darunter wieder viele farbenprächtige Sonnenauf- und untergänge, sein Sohn habe die Figuren gezeichnet und das Institut für niederdeutsche Sprache habe dabei geholfen, den Figuren die korrekten Worte in den Mund zu legen, erzählt Bernd Meier.
Auch eine Ahnentafel der besonderen Art ist ihm in den vergangenen Jahren gelungen. In Form eines Bilderbuchs hat er den Stammbaum der Familie dokumentiert, dabei auch wichtige Familienpapiere in die Ahnentafel mit aufgenommen. „Die Schwierigkeit bestand darin, die Fotos zu den Personen aufzutreiben“, beschreibt Bernd Meier eine der größten Herausforderungen seines Familienprojekts.
Jetzt wartet Bernd Meier darauf, dass die Natur aus ihrem Winterschlaf erwacht. Dann werden Blüten, Gräser und Blätter sowie ein buntes Vogelleben in seinen Garten zurückkehren und ihm wieder wunderbare Motive für seine Fotocollagen bieten.
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