
Landkreis Osterholz. Nichts ging mehr am Montagmorgen auf der Schulplattform Iserv. Auf den gleichzeitigen Ansturm vieler Schulen waren die Rechenzentren der Braunschweiger EDV-Firma offenbar nicht vorbereitet. Allein im Landkreis Osterholz kommunizieren 29 Schulen über Foren und Clouds, Mail- und Aufgabenmodule mit den Schülern, und seit Corona tun sie das noch wesentlich intensiver als vorher. Als Iserv im April 2020 eine eigene Videokonferenzlösung einführte, zählten landesweit mehr als 2400 Bildungseinrichtungen zum Kundenkreis - Tendenz steigend.
Das Gymnasium Osterholz-Scharmbeck gehörte zu denjenigen, die wegen des Distanzlernens im Lockdown am gestrigen Montag vermehrt auch zum Einsatz dieser Videokonferenzen übergehen wollten; Lehrer und Schüler hatten sich in den vergangenen Tagen und Wochen darauf vorbereitet, es gab Leihgeräte für bedürftige Schüler sowie einige Elternrundbriefe von Schulleitung und Klassenlehrern. Doch beim gleichzeitigen Login gegen 8 Uhr ging die IT in die Knie.
Die Enttäuschung bei Pädagogen, Eltern und Schülern war entsprechend groß; zunächst musste nun an den betroffenen Schulen eruiert werden, welche Rolle die digitale Infrastruktur im Nahbereich bei dem Blackout gespielt hatte, die mit dem Digitalpakt demnächst erst noch ertüchtigt werden soll. Auch BBS und die städtische IGS sowie das Gymnasium Lilienthal stellen beispielsweise große Nutzergruppen bei Iserv.
Am Mittag aber war klar: Nicht die öffentlichen Schulträger haben den Schwarzen Peter, sondern der private Dienstleister. Iserv hatte schon am Dienstag beim Schulstart in Hamburg mit kleineren Aussetzern zu kämpfen. Am Montag entschuldigten sich die Braunschweiger per Twitter bei den Nutzern und erklärten gegen 14.15 Uhr, der Fehler sei inzwischen gefunden. Die Video-Technik laufe wieder. Auch andere Anbieter wie Moodle, Padlet und Jitsi hatten Probleme.
Das Gymnasium Osterholz-Scharmbeck will nun aber lieber auf Nummer sicher gehen und die Iserv-Videokonferenzen zunächst nur vereinzelt und über den Tag verteilt nutzen. Die Schulleitung schrieb den Eltern, bis zu einer Rückkehr ins Szenario B solle der visuelle Kontakt aber mindestens einmal pro Woche stattfinden.
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