Oyten. Eine kräftige verbale Ohrfeige haben sich die Projektbetreuer für den Umzug des Aldi-Marktes in Oyten eingefangen. Die beiden Verantwortlichen der Projektgesellschaft Oyten GmbH & Co. KG aus Schwarme stellten am Mittwochabend im Ausschuss für Umwelt- und Gemeindeentwicklung mögliche Varianten für den Neubau eines Supermarktgebäudes an der Hauptstraße in Höhe der Post-Verteilerstation vor - und erhielten dafür von den Politikern prompt eine Abfuhr.
'Wir wollen keinen Prachtbau mit Säulen, aber das Gebäude soll den Eingangsbereich des Ortes auch nicht verschandeln', machte Ralf Großklaus von der SPD unmissverständlich klar. Dem pflichtete auch Ausschussvorsitzender Wolfgang Brühl (SPD) bei: 'Sie sollten dem Ausschuss eine andere als die Aldi-Standard-Lösung vorlegen', erinnerte er an die Forderung der Ausschussmitglieder von vor fast einem Jahr. Bereits damals hatten die Politiker einen Bau gefordert, der sich in das Gesamtvorhaben 'Sanierung des Oytener Ortszentrums' einpasst.
Unzufrieden sind die Oytener vor allem mit dem 'Flachdach Aldi einfach' (Ralf Großklaus) und der in ihren Augen unattraktiven Fassade des geplanten Supermarktes. Die Vertreter der Projektgesellschaft wehrten die Vorwürfe ab und erklärten beschwichtigend: 'Wir haben uns noch nicht festgelegt.' Sie überlassen den Politikern die Entscheidung, was am besten ins Ortsbild passt. 'Wir haben auf Wunsch auch schon Märkte im Bauhausstil gebaut', erklärte einer der Bauträger.
In jedem Fall aber habe man mit den Ratsmitgliedern der jeweiligen Gemeinde zusammengearbeitet, betonte der Planer. CDU-Politiker Kurt Meier mahnte zur Sachlichkeit und zur Eile: 'Wir sollten das Projekt schnell über die Bühne bringen.' Meier sieht über die Gestaltung hinaus ganz andere Probleme auf die Oytener zukommen. 'Auf die Hauptstraße in Richtung Bremen einzubiegen, wird schwierig werden', gab er zu Bedenken. Meier sieht - in Absprache mit der Polizei - querende Radfahrer und Fußgänger in Gefahr und schlägt deshalb den Bau einer Ampel vor.
Fest steht indes, dass Grünflächen und Bäume - bis auf zwei im Bereich der Ein- und Ausfahrten - erhalten bleiben sollen. Lärmschutzwände an der West-, Ost- und an der Südseite des Areals sollen die Belastungen der Anwohner in Grenzen halten. Darüber hinaus könne der Discounter seine Verkaufsfläche von derzeit 799 geplanten Quadratmetern nur nach Absprache mit der Gemeinde auf die Räume der Postfiliale ausweiten, unterstrich einer der Projektmitarbeiter.
Auf Vorschlag von Bauamtsvertreter Michael Rath wird in der kommenden Woche eine Projektgruppe aus Vertretern der Verwaltung, Planern und den Fraktionsvorsitzenden weiter an Lösungsvorschlägen arbeiten. Mit den Ergebnissen soll sich danach der nichtöffentlich tagende Verwaltungsausschusses befassen, ehe die Pläne ausgelegt werden und die Träger öffentlicher Belange zu Wort kommen. Dem stimmten die Ausschussmitglieder einmütig zu.