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Von Langeoog bis zum Harz Diese Prominenten liegen in Niedersachsen begraben
Auf Friedhöfen in Niedersachsen lassen sich so manche Grabsteine mit Namen berühmter Persönlichkeiten entdecken. Einige davon hätte man dort nicht vermutet. Rudi Carrell galt als der letzte große Entertainer des deutschen Fernsehens. Der niederländische Showmaster liegt nicht in seinem Heimatland begraben, sondern auf dem Friedhof Heiligenfelde, einem Stadtteil von Syke (Landkreis Diepholz). Der Grund: Bis zu seinem Tod im Jahr 2006 lebte Carrell auf seinem geliebten Gut Wachendorf bei Syke.
Als Robert Enke sich im November 2009 das Leben nahm, hielt die Fußballwelt für einen kurzen Moment inne. Der Torhüter wurde von einem Zug an einem Bahnübergang in Neustadt am Rübenberge im Ortsteil Eilvese erfasst und tödlich verletzt. Enke liegt in seinem Wohnort Empede (bei Neustadt am Rübenberge) begraben, neben seiner Tochter Lara († 2), die mit einem schweren Herzfehler auf die Welt kam.
Im Harz befindet das Grab von Satiriker Wilhelm Busch. Er starb 1908 im Alter von 75 Jahren in Mechtshausen.
Neben Carrell, Enke und Busch gibt es noch weitere Prominente, die in Niedersachsen ihre letzte Ruhe gefunden haben. Eine Übersicht.
Von dpa/Alice Echtermann
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Lale Andersen wurde mit ihrer Ballade über die Soldatenbraut Lili Marleen im Zweiten Weltkrieg weltberühmt - auch auf der Seite der Alliierten. Sie wurde 1905 in Bremerhaven unter dem Namen Liese-Lotte Bunnenberg geboren. Da sie einen Großteil ihres Lebens auf Langeoog verbrachte, wurde die Sängerin nach ihrem Tod 1972 auf dem Dünenfriedhof dort beerdigt.
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Viele Jahrzehnte pilgerten Kriegsveteranen zu Lale Andersens Grab. Der reetgedeckte frühere Wohnsitz der Künstlerin ist heute ein luxuriöses Ferienhaus. Seit 2005 erinnert zudem ein Bronzedenkmal auf Langeoog an die Sängerin.
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Eine schlichte Platte erinnert auf dem Bothfelder Friedhof in Hannover an den Studenten Benno Ohnesorg und seine im Jahr 2000 gestorbene Ehefrau Christa. Hannover war Ohnesorgs Heimatstadt.
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Der 26-jährige Ohnesorg wurde am 2. Juni 1967 von der Polizei in Berlin erschossen. Mit seinem Tod begann eine Zeit der Unruhe und der Umwälzungen. Tausende Studenten versammelten sich am Tag seiner Beerdigung zu einem Schweigemarsch.
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Das Grab eines der berühmtesten Söhne Hannovers, des Künstlers Kurt Schwitters, liegt auf dem Stadtfriedhof Engesohde. Seinen Grabstein ziert sein Motto „Man kann ja nie wissen“.
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Foto: Kurt Schwitters Archiv im Sprengel Museum Hannover / Genja Jonas
Der 1887 geborene Avantgardekünstler starb 1948 in Nordengland und wurde in Ambleside beerdigt. 1970 wurden seine sterblichen Überreste nach Hannover überführt.
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Er war eines der bekanntesten Fernsehgesichter der Nachkriegszeit: Das Grab von Rudi Carrell mag mancher in den Niederlanden vermuten, doch der Entertainer ("Lass dich überraschen") fand seine letzte Ruhestätte auf dem Friedhof Heiligenfelde, einem Stadtteil von Syke (Landkreis Diepholz).
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In der Nähe von Syke hatte der 1934 im holländischen Alkmaar geborene Carrell lange auf einem Gutshof gelebt. 2006 starb er an Krebs. Das Grab teilt er sich mit seiner 2000 gestorbenen früheren Ehefrau Anke. Das Bild zeigt den Showmaster bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte: Er bekam 2006 für sein Lebenswerk die Goldene Kamera verliehen.
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Auf dem Stadtfriedhof Göttingen sind gleich acht Nobelpreisträger begraben. Darunter ist der deutsche Physiker Max Planck. Ohne seinen "Quantensprung" wären Alltagsgeräte wie Laser, Energiesparlampen und die gesamte Mikroelektronik undenkbar. Planck war gebürtiger Kieler und starb 1918.
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Ebenfalls in Göttingen begraben: der deutsche Chemiker Otto Hahn (gestorben 1968). Gemeinsam mit seinem Kollegen Fritz Straßmann entdeckte er 1938, dass Uran-Atomkerne bei einem Beschuss mit Neutronen gespalten werden. Dafür erhielt er 1944 den Nobelpreis für Chemie.
Die weiteren Nobelpreisträger, die auf diesen Friedhof liegen, sind Max Born, Max von Laue, Walther Nernst, Otto Wallach, Adolf Windaus und Richard Zsigmondy.
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Der Satiriker Wilhelm Busch ist auf dem Friedhof in Mechtshausen, heute ein Stadtteil von Seesen am Harz, begraben. Er starb 1908.
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In Niedersachsen erinnern zahlreiche Gedenkorte an Busch, etwa sein Geburtsort in Wiedensahl im Schaumburger Land oder die Wilhelm-Busch-Mühle in Ebergötzen bei Göttingen. Im ehemaligen Pfarrhaus von Mechtshausen, wo Wilhelm Busch seinen Lebensabend verbrachte, ist ein Museum eingerichtet.
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Die meisten kennen Wilhelm Busch vor allem als Schöpfer der berühmten Lausbuben "Max und Moritz".
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Der deutsche Torwart Robert Enke nahm sich 2009 das Leben. Er spielte für Hannover 96 und die Nationalmannschaft. Enke war zuvor mehrfach wegen Depressionen in Behandlung gewesen.
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Robert Enke liegt in Neustadt am Rübenberge begraben.
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Ein Stein bei der Gedenkstätte Bergen-Belsen erinnert an das jüdische Mädchen Anne Frank und ihre Schwester Margot, die auf dem Gelände in anonymen Massengräbern ruhen.
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Anne Frank wurde berühmt durch ihre veröffentlichten Tagebücher, in denen sie das Leben in einem Versteck in Amsterdam beschreibt. 1944 wurde die Familie von der Gestapo verhaftet und schließlich ins Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Anne und ihre Schwester wurden später nach Bergen-Belsen verlegt, wo sie starben.
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Der SPD-Politiker Kurt Schumacher (gestorben 1952 in Bonn) ist auf dem Stadtfriedhof Ricklingen in Hannover begraben. Das Bild zeigt Franz Müntefering 2002 an dem Grab zum 50. Todestag von Schumacher.
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Schumacher war Parteivorsitzender von 1946 bis 1952 und SPD-Fraktionsvorsitzender sowie Oppositionsführer in der 1. Wahlperiode (1949 bis 1952) des Deutschen Bundestags. Er galt damals als großer Gegenspieler von Konrad Adenauer (CDU).