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Elbfähre „Greenferry 1“ Hinter den Kulissen eines Fährbetriebs
Das erste Schiff legt morgens um fünf Uhr von Brunsbüttel ab, die letzte Fähre fährt abends um 21.30 Uhr in Cuxhaven los. Den ganzen Tag lang kann nicht ein einziger Kapitän fahren – deshalb wechseln sich Kapitän Lutz Volkmann und erster Offizier Johannes Hirsch alle vier Stunden auf der neuen Fähre „Greenferry 1“, die zwischen Brunsbüttel in Schleswig-Holstein und Cuxhaven in Niedersachsen auf der Elbe pendelt, ab. Während Volkmann fährt, befindet sich Hirsch an Bord in der Freiwache.
Die Fähre hat vier Gasantriebe – Gondeln nennt Hirsch sie –, zwei vorne und zwei hinten. Mit der rechten Hand steuert der Kapitän die hinteren, mit der linken die vorderen. Die Strömungen in der Elbe, in der die „Greenferry 1“ fährt, sind besonders stark – bis zu sechs Knoten. „Es ist so, als ob beim Autofahren sich die Straße unter einem mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h bewegt“, erklärt der Elblotse Bernard Klein.
Von Momen Mostafa (Fotos) und Frieda Ahrens (Text)
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Foto: Momen Mostafa
Auf der 130 Meter langen Fähre haben 150 Autos, 28 Lastwagen sowie 600 Menschen Platz. Auch Schwertransporter dürfen mit.
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Lotse Bernard Klein (Mitte) steht Kapitän Volkmann (links) und Offizier Hirsch zur Seite. Die „Greenferry 1“ hatte am Montag vor zwei Wochen ihre Jungfernfahrt, und verschiedene Lotsen begleiten die Kapitäne die ersten 24 Fahrten in dem für sie neuen Fahrwasser. Sie weisen auf Besonderheiten der Elbe hin und stehen beratend zur Seite – wie ein Supervisor, bis die Kapitäne sich „freigefahren“ haben und ohne Begleitung steuern dürfen.
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Nicht nur zu Fuß, sondern auch mit Fahrrad kommen die Passagiere.
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Per Walkie-Talkie gibt der Kapitän dem auf dem Autodeck stehenden Piotr Krysinksi durch, dass er nun die Rampe runterlassen kann. Die Fähre fährt bereits mit hochgefahrenem oberen Teil des Bugs in den Hafen ein – so sieht es bei der Ankunft ein wenig so aus, als ob das Schiff mit geöffnetem Mund in den Hafen einfährt und den Anlegeplatz verschlingen will.
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Maschinist und Chefingenieur Janusz Dolatowski im Maschinenraum. Die „Greenferry 1“ hat zwei große und zwei kleine Motoren. Je nachdem, ob man mit oder gegen die Strömung fährt, stellen die drei Ingenieure verschieden viele Motoren an.
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Mit anderen Schiffen im gleichen Fahrwasser wird per Funk kommuniziert.
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Das Schiff muss zwischen die Dalben zum Anlegeplatz navigiert werden. Kurz bevor der Hafen in Brunsbüttel erreicht ist, sagt Lutz Volkmann per Funk durch, dass das Schiff bald einfährt. Nun ist Konzentration angesagt: Das Schiff muss er gegen die Strömung zwischen die Dalben, die großen eisernen Pfosten, navigieren. Dabei sei Kontakt mit ebendiesen Dalben gewünscht: So schmiege sich das Schiff an die richtige Stelle.
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Oben auf der Brücke, der verglaste Raum in der Mitte des Schiffs, alles überblickend und auf die Arbeit konzentriert, sitzt Kapitän Lutz Volkmann. Er steht nicht hinter einem Ruder, eine Kapitänsmütze trägt er auch nicht – nur der Schnurrbart passt ein wenig ins klassische Bild. Er macht den Job mehr als 20 Jahre. Vorher sei er viele Schlepper gefahren.
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Eine halbe Stunde ist nach dem Anlegen in Brünsbüttel Zeit, um Lkw, Autos und Passagiere raus und neue wieder rein zu manövrieren. Dann geht’s zurück nach Cuxhaven, und das Spiel geht von vorne los.
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Die Fähre kann, anders als ein Auto, auch seitlich oder diagonal fahren und nicht immer nur der Nase nach. Für den Laien sieht die Ansteuerung an einen Hafen deshalb immer ein wenig falsch ausgerichtet aus.
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Eine Stunde braucht die Fähre von Niedersachsen nach Schleswig-Holstein.
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