
Drei Jahre seines Lebens haben bei Horst Lilienthal einen besonders bleibenden Eindruck hinterlassen. 1967 verschlug es den Stuhrer aus beruflichen Gründen in den Iran – das Land, die Menschen und die Kultur faszinieren ihn bis heute. Das möchte er nun mit anderen Menschen teilen, sie mit Wissen versorgen und für Interessierte „eine Brücke bauen“ in das Land in Vorderasien. Geschehen soll das über die Homepage www.iran-wissen.de, die von Lilienthal und der Brinkumer Agentur h2l Kommunikation laufend mit neuen Informationen bestückt wird.
Der berufliche Aufenthalt war längst nicht der einzige Besuch des heute 74-Jährigen im Iran. Noch oft ist er danach dort gewesen, er organisierte zuletzt auch für die Kirchengemeinde Stuhr mehrere Gruppenreisen in das Land. „Ich habe liebenswerte Menschen kennengelernt und gute, dauerhafte Freundschaften begründen können“, sagt Lilienthal über seine Aufenthalte im Iran. Überall sei ihm und den Mitreisenden Gastfreundschaft entgegengebracht worden. An diesen positiven Erfahrungen möchte er andere teilhaben lassen. „Ich will das Bild, das viele vom Iran haben, bereichern, nicht verändern“, sagt er zu dem, was er mit seiner Seite erreichen möchte.
Eine politische Seite soll iran-wissen.de dabei ganz bewusst nicht sein, betont Lilienthal. „Natürlich bin ich mit den Menschenrechtsverletzungen nicht einverstanden, aber man kann ein Land mit seinen Menschen und seiner Kultur nicht meiden, weil einem die Regierung nicht passt“, nennt er seine Sicht der Dinge. Seine Internetseite versteht er deshalb zwar als Nachrichten- und Informationsportal – aber eben ohne den aktuellen politischen Aspekt. „Aber mit geschichtlichen Hintergründen“, sagt Lilienthal.
Ein Schwerpunkt der Seite ist die iranische Kultur. Interessierte erfahren mehr über Neuerscheinungen der iranischen Literatur und wo in der Nähe Konzerte von iranischen Künstlern stattfinden. Ebenso werden auch interkulturelle Veranstaltungen angekündigt und nachberichtet, so zum Beispiel vor Kurzem der Abend in Gemeinschaft der Kirchengemeinde Varrel. Wobei auf iran-wissen.de nicht nur regionale Veranstaltungen behandelt werden sollen. Auch auf Fernsehsendungen rund um den Iran will Lilienthal hinweisen. Die gebe es nämlich, nur würden sie meist sehr spät laufen. Informationen über Reisen in den Iran finden sich ebenfalls auf der Seite. Dazu gehören Tipps über Reiseliteratur und demnächst sollen noch verschiedene Reiseveranstalter vorgestellt werden. „Dazu informieren wir über die Visa-Erteilung und verlinken Sicherheitshinweise“, so Lilienthal weiter.
Mit „wir“ meint er neben sich selbst Sandra Hellmers und Franziska Broschat von h2l Kommunikation. Agenturinhaberin Hellmers ist eine Bekannte von Lilienthal und betreut die Seite nicht nur aus geschäftlichen Gründen. „Wir haben uns von ihm mitreißen lassen“, sagt sie. Der „Völker verbindende Ansatz“ der Seite gefalle ihr. Vor allem ihre Mitarbeiterin Franziska Broschat ist mit der Betreuung der Seite betraut, schreibt auch die meisten Texte in enger Absprache mit Lilienthal. „Es gibt so ungemein viele Informationen, wenn man sich lange genug damit beschäftigt“, haben die Frauen festgestellt, die längst auch zu Iran-Expertinnen geworden sind.
Aktuell verzeichnen sie rund 1500 Zugriffe pro Monat auf die Homepage. „Das wollen wir verdoppeln“, kündigt Hellmers an. Per Nachrichtendienst könnten sich Interessierte informieren lassen, wenn es etwas Neues zu lesen gibt. Ganz allgemein sollen demnächst mehr Videos auf iran-wissen.de zu sehen sein. Im sozialen Netzwerk Facebook ist das Portal ebenfalls vertreten. Horst Lilienthal freut sich indes über jeden neuen Besucher auf seiner Seite und über die positiven Rückmeldungen, die er nach eigenen Angaben schon bekommen hat. „Ich will die Probleme dieser Welt nicht lösen, aber ich will, dass die Menschen mehr voneinander wissen“, formuliert er sein Ziel. Denn die Menschen, gleich welcher Herkunft, seien gar nicht so unterschiedlich.
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