
Weyhe. Die Espenstraße in Lahausen zum Beispiel oder Zur Böttcherei in Leeste haben sie im vergangenen Jahr bereits bekommen, gerade ist der Bollmannsdamm in Melchiorshausen dran. Aber die Rasengittersteine, mit denen dort im Moment auf knapp einem Kilometer der Seitenraum befestigt wird, sind diesmal andere als die zuletzt gewählten: Die jetzt verwendeten Interlock-Platten sollen durch Verzahnung miteinander eine noch bessere Haltbarkeit bei Drehbewegungen aufweisen, so Dierk Heitmann vom Fachbereich Bau und Liegenschaften im Weyher Rathaus.
Die Ränder der Fahrbahn waren hier schon länger ein Sorgenkind, erklärt er, das Problem sei das gleiche gewesen wie bei den beiden eingangs genannten Gemeindestraßen: „Es war zu eng für Begegnungsverkehr.“ Beim Ausweichen mit dem Auto auf die Seitenbereiche seien regelmäßig Schlaglöcher entstanden. Das soll nun nicht mehr passieren – durch Verbreiterung bei gleichzeitiger Befestigung von 2,70 auf 4,70 Meter.
Doch warum genau diese Sanierungsart? Die Gemeinde setzt auch auf diesem Straßenabschnitt bei der Entwässerung auf die sogenannte „dezentrale Niederschlagswasserbewirtschaftung“. Diese eigne sich aufgrund der guten Durchlässigkeit des sandigen Bodens gut und sei vor allem kostengünstig, da keine Niederschlagswasserkanäle benötigt werden. „Aus ökologischer Sicht werden die Gewässer von schwallartigen Abflüssen entlastet und das Grundwasser aufgefüllt“, führt Heitmann dazu aus.
In Mulden neben der Fahrbahn soll das Regenwasser künftig ablaufen und dort langsam versickern können. Um zu vermeiden, dass diese durch Befahren der sich darin bildenden Pfützen oder Parken darauf beschädigt werden, werden in regelmäßigen Abständen Poller gesetzt. Durch die in der Mitte ausgesparten Gittersteine wird die Flächenversiegelung zudem in Grenzen gehalten.
Es zeigt sich also: Die Gemeinde Weyhe hat die Nachhaltigkeit durchaus im Blick. An die Natur wurde aber auch in anderer Hinsicht gedacht. So besteht für die Anwohner des Bollmannsdamms, die Ende Juni über das laufende Vorhaben informiert wurden, die Möglichkeit, die im Zuge der Instandsetzung neu zu begrünenden Seitenräume mit einer mehrjährigen Blumensaat zu bepflanzen. Diese Blühstreifen würden ein Mini-Biotop für Insekten bieten – und somit dem Kampf gegen das Bienensterben dienen. Wobei Dierk Heitmann den optionalen Charakter dabei unterstreicht, was vor den Privatgrundstücken passieren soll: „Wir lassen da allen Anliegern die Entscheidungsfreiheit.“ Auch sonstige Änderungswünsche der Bürger sollen ihm zufolge Berücksichtigung finden.
Eine Sorge konnte denen auch gleich genommen werden: Die Kosten in Höhe von rund 180 000 Euro für die Sanierung des Bollmannsdamms trägt komplett die Gemeinde. Leben müssen die Anwohner lediglich mit halbseitigen Sperrungen während der seit Ende Juni laufenden Arbeiten, mit denen das Bauunternehmen BTS Bochnig & Müller Straßenbau GmbH aus Dimhausen beauftragt wurde. Anfang August, schätzt Heitmann, dürfte der Bollmannsdamm fertig sein.
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