
Stuhr-Varrel. Ein ebenso anrührendes wie unterhaltsames Benefizkonzert haben rund 400 Zuhörer kürzlich in der Gutsscheune auf Gut Varrel erlebt. Die Veranstaltung zugunsten der Katastrophengeschädigten durch den Tsunami und das Erdbeben auf der Insel Sulawesi, durch die in Indonesien mehr als tausend Menschen starben, bot ein abwechslungsreiches musikalisches Programm. „Wir wollen helfen, das empfinde ich als meine Pflicht“, erklärte die Leiterin aller Chöre, Anna Koch, ihre Idee. „Und die Menschen leiden immer noch“, erklärte Michael Brandt, Vorsitzender des ebenfalls auftretenden Poptpourri-Chores. Und auch ein Gast drückte schon früh das aus, was viele Besucher dachten: „Es ist ein Traum zu sehen, wie gut so etwas hier angenommen wird.“
Den musikalischen Reigen des zweistündigen Benefizkonzertes eröffnete der Männerchor Harmonie Moordeich. Die gestandenen Männer hatten nicht nur „ihr Herz in Heidelberg verloren“, fröhlich besangen die fast 15 Chormitglieder „Die Zigeunerin“, freuten sich, dass „Alle Menschen Lieder singen“, trumpften mit der „Melodie des Lebens“ auf und auch vom „Bajazzo“ waren die Gäste begeistert. Ob kraft- oder schwungvoll, der Gesang des Männerchores war ein wohlklingender Genuss zwischen den rustikalen Balken.
Der anschließende Potpourri-Chor Stuhr verzauberte mit Liedern wie „Musik ist wie die Sonne“, „Sonne ist so wichtig wie das Singen“ oder „I Am Sailing“. Die 18 Sängerinnen und Sänger überzeugten nicht nur in ihren frischen Kleidungsfarben, sondern mit viel Energie. Schnell sprang der Funke auf die Gäste über, die immer wieder aufgefordert wurden, mitzuklatschen. Das war kein Problem für die Zuhörer, längst hatten sie gezeigt, dass sie auch textsicher waren. Für Gänsehautmomente sorgte „Die Rose“, die wie das „Rock My Soul“ aus den Kehlen beider Chöre erklang.
Die Leidenschaft der stimmgewaltigen Seebären des Capstan Shanty-Chores Bremen ließ nach der Pause die Zuhörer bei „My Bonnie Is Over The Ocean“, „Hafenunterricht“ oder „Auf nach Californio“ und „Über alle sieben Meere“ aufhorchen und mitschunkeln. Die Singgemeinschaft hatte viele Fans in den Zuschauerreihen, die schon seit Jahren von der Qualität der Sänger überzeugt sind.
Alle drei Ensembles hatten unter der Federführung von Anna Koch ein stimmungsvolles Repertoire zusammengestellt. „Es ist schön zu sehen, mit welcher Fröhlichkeit und Energie sie die Chöre leitet und mit welcher Freude die Sängerinnen und Sänger bei der Sache sind“, fand eine Besucherin. Als besonders gelungen bewies sich auch die musikalische Unterstützung von Gitarristen, Akkordeonspieler, Percussion und Klavier. Durch das musikalische Programm des Konzertes führten mit einem gelungenen Mix aus Charme und Informationen im Wechsel Michael Brandt und Wilfried Hinrichs.
Trotz des traurigen Anlasses war es ein schönes Event. Und Lob gab es anschließend reichlich: „Oh, das war so schön“, schwärmte ein Angereister am Ende des Konzertes. „Füreinander und miteinander singen“, fasste ein Gast den gemeinsamen Auftritt zusammen. „Die Liederauswahl war vielfältig und einzigartig“, fand eine weitere Zuhörerin. Ja, das Konzert entpuppte sich als Zuschauermagnet. „Das habe ich gehofft“, sagte Anna Koch lächelnd. Fast alle Plätze waren besetzt, es wurde mitgesungen, viel Beifall gespendet, nicht nur Kleingeld, auch Scheine, verschwanden in den Spendenkörben. Den Getränkeverkauf hinzugerechnet, sind knapp 2000 Euro zusammengekommen, teilte Koch später mit.
Den Sängern war die Vorbereitung, die Liebe zur Musik und ihre Freude am vielschichtigen guten Ton anzumerken. Ein wohltätiger, wohltuender Nachmittag, der mit einem gemeinsamen „Amazing Grace“, „Dankeschön und Auf Wiederseh'n“ und „Zum Abschied“ aller Chöre und den Stimmen vieler Besucher beeindruckend beendet wurde.
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