
Stuhr-Moordeich. "Es sieht nach Breitensport aus, es ist aber Champions League", sagt Christian Marohn, Fachbereichsleiter Sprachen an der Lise-Meitner-Schule, mit Blick auf die lange Reihe von Schülern der Schule, die erfolgreich am Bundeswettbewerb Fremdsprachen teilgenommen hat. Von den insgesamt 57 Auszeichnungen der Regionalabteilung Hannover kommen mit elf Preisträgern rund 20 Prozent aus Moordeich. Für Marohn "ein herausragender Erfolg, der seinesgleichen sucht".
20 Schüler aus den Jahrgängen neun und zehn der Kooperativen Gesamtschule (KGS) Moordeich nahmen in diesem Jahr an dem Fremdsprachenwettbewerb teil. Zunächst galt es, ein Video zu erstellen, erzählt Karolina Kauf. "Wir sollten eine Person vorstellen, die wir bewundern", berichtet die 16-Jährige, die als eine von drei KGS-Schülerinnen den ersten Platz belegt hat.
Am Wettbewerbstag mussten die Schüler dann anspruchsvolle schriftliche und mündliche Aufgaben lösen. "Texte schreiben, Wörter in einen Lückentext einsetzen und Hörverstehen", zählt Karolina Kauf auf. Alles natürlich auf Englisch oder Französisch, versteht sich. Mit den Aufgaben sollten Ausdrucksfähigkeit, Grammatik und Vokabelwissen sowie die sprachliche Kreativität getestet werden. "Der Anspruch ist ein wenig höher als bei einer normalen Englisch-Arbeit. Es ist nicht unschaffbar, aber auch nicht locker", berichtet Kauf weiter. So werde unter anderem viel Detailwissen zum gestellten Themenbereich abgefragt.
Anfang diesen Jahres legten die Schüler die Prüfungen ab, in der vergangenen Woche ging es für elf Schüler zur Verleihung nach Großburgwedel. Dort konnte sich die Schule über drei erste Plätze (von insgesamt acht) und acht dritte Plätze (von insgesamt 43) freuen. "Das ist auffällig. Keine Schule war mit mehr Preisträgern vertreten. Normalerweise ist es ein Preisträger pro Schule", berichtet Christian Marohn.
Für den Fachbereichsleiter ist dieser Erfolg das Ergebnis einer konsequenten Förderung der Sprachbegabung und der Sprachtalente an der KGS. Seit dem Jahr 2008 fördert die Schule besonders begabte Schüler mit dem sogenannten Drehtür-Modell. Dabei werden Schüler stundenweise in Kleingruppen außerhalb des Klassenunterrichts in ihrer Sprachbegabung gefördert und auf den Wettbewerb vorbereitet, wie Marohn und Jane Puchter, als Lehrerin für die Vorbereitung der Wettbewerber im neunten Jahrgang zuständig, berichten.
Zurzeit liege der Schwerpunkt an der Lise-Meitner-Schule noch auf der englischen Sprache, immerhin traten 19 der Teilnehmer auf Englisch an, nur einer wählte Französisch. Für die kommenden Wettbewerbe verspricht Christian Marohn aber auch mehr Teilnehmer beim Französisch-Wettbewerb. "Ich habe zwei Schüler im Blick", sagt er. Apropos im Blick: Die Schüler werden zunächst durch ihre Fachlehrer vorgeschlagen. Dann können sie selbst entscheiden, an dem Vergleich teilzunehmen.
Christian Marohn ist überzeugt, dass sich die Wettbewerbsteilnahme positiv auf die Berufschancen der Schüler auswirkt. So werde die Urkunde dem Zeugnis beigefügt. "Es ist eine gewisse Prognose für die Zukunft", sagt er mit Blick auf die Leistungsbereitschaft der Schüler. Auch Stuhrs Bürgermeister Niels Thomsen beglückwünschte die Teilnehmer des Wettbewerbs. "Die Internationalität wird immer eine Rolle spielen", sagt er zu den Erfolgen im Bereich der Fremdsprache. Stuhrs Wirtschaftsförderer Lothar Wimmelmeier ergänzt: "In der globalisierten Welt wird es immer wichtiger, mehrere Fremdsprachen zu sprechen."
Daher will die Lise-Meitner-Schule an ihrer Sprachförderung festhalten. Gerade wurde eine neue Austausch-Kooperation mit einer französischen Partnerschule geschlossen, berichtet Marohn, der sich auch für die Unterstützung der Gemeinde bedankt.
Die Preisträger im Überblick
Den ersten Platz erreichten: Karolina Kauf (Jahrgang 10, Gymnasium), Antonia Müller (Jahrgang 9, Gym.) und Sina Milster (Jahrgang 9, Gym.).
Den dritten Platz erreichten: Lia Fiege, Anna Lena Kauf, Elisa Gluschke (alle Jahrgang 9, Gym.); Jesse Wissemann, Lara Szymborski, Mette Strate, Carlotta Fürst und Fenja Lindhorst (alle Jahrgang 10, Gym.).
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