
Stuhr. Einen besonderen Einsatz mit tierischer Unterstützung gab es für den Stuhrer Nabu am Sonnabend im Wilshauser Moor: Im dortigen Erlenbruch, den die Gemeinde Stuhr dem Nabu zur Betreuung und Pflege vor ein paar Jahren überlassen hatte, mussten Bäume gefällt werden, wie Bernhard Helmerichs, der Biotopverantwortliche vom Nabu Stuhr, berichtet. Ein angelegter Teich vor Ort drohte zuzuwachsen, ein Freischnitt sollte diesem wieder ordentlich Licht verschaffen, so Helmerichs weiter. Beim Aufräumen kamen dann auch zwei Pferde zum Einsatz.
„In den vergangen Jahren ist vor Ort nicht viel passiert“, berichtet Helmerichs über die Fläche. So seien dort nur Vogelnistkästen platziert worden. Um den kleinen Teich in dem Areal aber vor dem Zuwachsen zu retten, musste der Nabu nun tätig werden. In Absprache mit dem Förster wurden Bäume ausgewählt, die weichen sollten. „Es sollte kein Kahlschlag sein. Alte Bäume haben wir stehen lassen und nur selektiv ausgewählt“, sagt Helmerichs weiter. Die Ausdünnung der Vegetation sei wichtig, damit der See nicht verlandet, weiß das Nabu-Mitglied.
Die beiden Nabu-Aktivisten Udo Hullmann und Wladimir Tykac hatten bereits am Freitag eine kleine Schneise geschnitten. Um die am Boden liegenden Erlenbäume nun aber abzutransportieren, war eher ungewöhliche Hilfe erforderlich. „Da es sich im Wilshauser Moor um einen sehr morastigen weichen Boden handelt, wäre ein Einsatz mit großen schweren Maschinen nicht infrage gekommen und für Handarbeit war das viele Holz auch zu schwer. Als Lösung des Problems boten sich die Fjordpferde an“, erzählt Helmerichs über die tierische Hilfe.
Bereits in seiner landwirtschaftlichen Ausbildung hat er nach eigenen Angaben Erfahrung mit der Arbeit von Pferden gemacht. So machte sich Helmerichs daher auf die Suche, nach einem geeigneten Partner für das Projekt im Moor. Fündig wurde er bei Matthias Ahrens vom Fjordpferdehof Jettebruch aus Bad Fallingborstel, der mit seinem Sohn und den beiden Fjordpferden Finja und Franka in die Gemeinde Stuhr anreiste, um beim sogenannten Rücken der gefällten Bäumen zu helfen.
Die Bäume sollten mithilfe der Arbeitspferde aus dem Bereich des Biotopgewässers herausgezogen werden. Die zwölfjährige Stute Finja und die achtjährige Franka hatten auch tüchtig zu tun, da der gerade vom Schnee und Frost getaute Boden eine besondere Herausforderung darstellte, wie Bernhard Helmerichs berichtet. „Fjordpferde haben einen besonderen Pluspunkt: Sie sind etwas leichtfüßiger vom Gesamtgewicht her, können aber trotzdem schwere Lasten bewegen“, sagt er über die Tiere. Wichtig sei aber auch die gute Arbeit der Pferdeführer. „Dank der Erfahrung von Vater und Sohn im Umgang mit Pferden konnten diese schwierigen Bedingungen gemeistert werden“, sagt der Biotopverantwortliche mit Blick auf die Arbeit auf dem morastigen Gelände, auf dem die Helfer selbst Mühe hatten, nicht steckenzubleiben. „Wir mussten einige Umwege in Kauf nehmen“, erzählt Helmerichs.
Ein Teil des gefällten Holzes soll an Ort und Stelle verbleiben. „Das Totholz bietet ganz vielen Arten einen Lebensraum“, sagt Bernhard Helmerichs.
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