
Weyhe. Gerade einmal in einem Drittel der Unterrichtsräume in den Grundschulen der Gemeinde Weyhe gibt es derzeit WLAN. An der KGS Kirchweyhe sieht es zwar etwas besser aus, was die Internet-Infrastruktur angeht, doch auch dort gibt es noch Verbesserungsbedarf. Das ist bei der Bestandsaufnahme der WLAN-, Netzwerk- und Medientechnik in den Weyher Schulen ersichtlich geworden, die im Zusammenhang mit der Umsetzung des Digitalpakts Schule in der Gemeinde erfolgt ist. Lediglich die derzeit noch im Umbau befindliche Kooperative Gesamtschule (KGS) Leeste war dabei ausgenommen. Für die anderen sechs Weyher Schulen hat die Gemeinde erheblichen Nachholbedarf ausgemacht. Denn auch dort, wo es bereits WLAN gibt, ist die Technik nicht ausreichend. „Die vorhandenen Access-Points haben wir für nicht gut befunden“, erklärte Ralf Eggers, der bei der Gemeinde für Informations- und Kommunikationstechnik zuständig ist, am Dienstagabend den Mitgliedern des Ausschusses für Schule, Kindertagesstätten und Jugend.
Die Leistung der aktuellen Geräte, die auch schon einige Jahre alt sind, ist laut Eggers nicht stark genug, um etwa eine ganze Klasse zu versorgen. „Die können wir aber als Ergänzung trotzdem noch mit einsetzen, etwa in Flurbereichen, wo man sich aufhält“, schilderte Eggers. Ansonsten aber müssen neue Access-Points her, ebenso wie jede Menge Kabel, die für die Internet-Infrastruktur verlegt werden müssen. „Wir wollen alle Schulen mit einer einheitlichen, neuen Technik ausstatten, um alle Schüler versorgen zu können“, sagte Eggers.
Bei der Bedarfsermittlung in den Schulen hat die IT-Abteilung der Verwaltung aber nicht nur die Anzahl der WLAN-Access-Points gezählt, sondern auch mit den Schulleitungen abgesprochen, wo künftig überall ein WLAN-Zugang möglich sein soll. „Das geht über den Digitalpakt hinaus“, erklärte Eggers. Denn neben den Unterrichtsräumen gibt es auch Bedarfe etwa im Musikraum, der Mensa oder dem Lehrerzimmer. Weil das aber nicht über die Förderung des Digitalpakts von Bund und Land abgedeckt ist, müsste die Gemeinde in dem Fall selbst aktiv werden. „Aber wir müssen ohnehin ja die Kabel in den Schulen verlegen. Da ist der Aufwand deutlich geringer, noch mal eben ein paar Strippen mehr zu ziehen, als die Decken irgendwann später noch mal neu zu öffnen“, schilderte der IT-Fachmann.
Wie teuer genau die ganze Herrichtung der Internet-Infrastruktur in den fünf Grundschulen sowie der KGS Kirchweyhe werden wird, konnte Eggers noch nicht genau sagen. Aber allein für die Verkabelung geht er von rund 50 000 bis 70 000 Euro pro Schule aus. Denn durch die vielen Anbauten und die Tatsache, dass sich nicht alle Decken so einfach öffnen lassen und auch der Brandschutz dabei berücksichtigt werden muss, ist die Verlegung etwas aufwendiger. „Wir müssen auch einige Meter Brandschutzkanal legen, das ist nicht billig“, erklärte Eggers.
Dazu kommen weitere rund 80 000 Euro für neue Access-Points, allerdings insgesamt, für alle Schulen. Und auch die Ausstattung mit neuer Medientechnik schlägt noch einmal mit gut 50 000 Euro pro Schule zu Buche. Eggers geht aber davon aus, dass man die ganzen Investitionen im Großen und Ganzen mit den Fördermitteln aus dem Digitalpakt hinkommen dürfte. Eine genaue Kostenkalkulation soll nun bis Ende November erfolgen. Dabei sollen die förderfähigen und die nicht förderfähigen Maßnahmen getrennt aufgelistet werden. Insgesamt stehen der Gemeinde Weyhe Fördermittel in Höhe von rund 1,24 Millionen Euro für die Umsetzung des Digitalpakts zur Verfügung, die bis zum 16. Mai 2023 beantragt werden müssen.
Die Vergabe und Auftragserteilung der Arbeiten soll dann im ersten Halbjahr 2021 mit Hilfe einer Fachfirma erfolgen. Die ersten Netzwerkinstallationen an mindestens zwei Schulen sind dann für das zweite Halbjahr 2021 geplant. Spätestens in den Herbstferien 2023 sollen dann der Digitalpakt in den Weyher Schulen umgesetzt sein.
„Drei weitere Jahre sind einfach zu viel“, monierte eine Einwohnerin. „Wir brauchen nicht erst 2023 funktionierende Gerätschaften in den Schulen, sondern jetzt.“ Daraufhin erwiderte Ausschussvorsitzende Janine Greulich (CDU), dass Bundesprogramme meistens so langfristig angelegt sind und niemand hätte ahnen können, dass die Corona-Krise dazwischen kommt.
Denn gerade die Corona-Krise hat den Bedarf an digitalen Möglichkeiten für Schüler noch einmal deutlich gemacht. Um kurzfristig Abhilfe zu schaffen, hatten Bund und Länder in diesem Sommer auch noch ein Sofortausstattungsprogramm aufgelegt, um bedürftigen Schülern Endgeräte für das Homeschooling zur Verfügung stellen zu können. Auch Weyhe hat dafür in einer ersten Runde bereits 263 Tablets, Pencils und Schutzhüllen bekommen, die Verteilung an die Schulen hat bereits begonnen. Allerdings fehlen noch Mittel für weitere 101 Tablets. Dafür wurde nun in der zweiten Förderrunde ein neuer Antrag gestellt. Der Bescheid dazu steht aber noch aus.
Auch Glasfaser-Anschlüsse für die Schulen sind langfristig geplant. Während die KGS und Grundschule Leeste derzeit bereits über die Telekom entsprechende Leitungen bekommen, werden die anderen Schulen über das Breitbandprojekt des Landkreises voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2021 mit Glasfaser ausgestattet. Davon ausgenommen ist lediglich die Grundschule Kirchweyhe, die nicht mit in die Förderung des Breitbandausbaus fällt. Für sie soll daher ein gesonderter Auftrag an einen Anbieter gestellt werden, damit auch dort 2021 Glasfaserkabel verlegt werden können.
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