
Landkreis Diepholz. Die Nitratwerte im Grundwasser sind im Diepholzer Nordkreis nach wie vor deutlich zu hoch, wie der Verein VSR Gewässerschutz mitteilt. Teilweise um das Doppelte überstiegen die tatsächlichen Werte die Richtwerte nach Angaben der Umweltschützer. Dies habe auch Konsequenzen für die Verbraucher.
Insgesamt nahmen die VSR-Mitglieder am 23. Mai auf dem Kirchweyher Marktplatz 93 Proben aus privat genutzten Brunnen entgegen. Mit 100 Milligramm Nitrat pro Liter stellten sie den höchsten Wert bei einem Brunnen in Leeste fest. Laut Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert bei 50 Milligramm pro Liter. Doch auch in Melchiorshausen (90 mg/l), Döhren, Mörsen (beide je 72 mg/l) und Sudweyhe (70 mg/l) stellten sie deutlich erhöhte Nitratwerte fest. "Das Wasser ist wegen der Überschreitung der Trinkwasserverordnung nicht mehr zum Trinken geeignet", sagt VSR-Sprecher Harald Gülzow. Auch Fischteiche sollten mit diesem Wasser nicht mehr gefüllt werden, da eine Massenvermehrung von Algen drohe. "Abgestorbene Pflanzen können anschließend zu Fischsterben führen", warnt er. Ein Grund für die hohe Nitratbelastung sei die intensive Landwirtschaft. Bei der ökologischen Landwirtschaft hingegen werde auf chemisch-synthetischen Stickstoffdünger verzichtet. Da sich die Zahl der Tiere an der zur Verfügung stehenden Fläche orientiere, seien die Nährstoffkreisläufe auch weitgehend geschlossen. "Deswegen ist es dringend an der Zeit, dass der ökologische Landbau stärker gefördert wird", so Gülzow.
Erst vergangene Woche hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg geurteilt, dass die Bundesrepublik Deutschland in der Vergangenheit zu wenig gegen die zu hohe Nitratbelastung unternommen hat. Seit dem Vorjahr gilt jedoch ein neues Düngerecht, das nicht Teil des Urteils war.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.