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  • » Warum eine Holocaust-Überlebende auf die Jugend hofft
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Interview mit Esther Bejarano
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Warum eine Holocaust-Überlebende auf die Jugend hofft

Eike Wienbarg 15.01.2020 0 Kommentare

Die Holocaust-Überlebende und Musikerin Esther Bejarano tritt in der Gemeinde Stuhr auf. Im Interview spricht sie über den wieder aufkeimenden Antisemitismus, ihre Musik und die Erinnerungsarbeit.

  • Verarbeitet ihre Erlebnisse in der Musik: Esther Bejarano hat ihr Leben der Erinnerung an die Geschehnisse der Nazi-Herrschaft und dem Kampf gegen den Antisemitismus gewidmet. Dafür tritt sie unter anderem in Schulen auf. Ihre Hoffnung setzt sie in
    Verarbeitet ihre Erlebnisse in der Musik: Esther Bejarano hat ihr Leben der Erinnerung an die Geschehnisse der Nazi-Herrschaft und dem Kampf gegen den Antisemitismus gewidmet. Dafür tritt sie unter anderem in Schulen auf. Ihre Hoffnung setzt sie in die Jugend. (Axel Heimken/DPA)

    Frau Bejarano, der Antisemitismus ist nie ganz aus der deutschen Gesellschaft verschwunden. Warum ist das Problem jetzt wieder so akut?

    Esther Bejarano: Das ist eine Sache, die man sich vorstellen kann, weil eben dieser Antisemitismus schon viel, viel länger besteht in Deutschland. Der hat schon im Mittelalter begonnen und kam aus der katholischen Kirche. Hitler hat das benutzt, um nachher die Juden umzubringen. Dass wir heute diesen Antisemitismus haben, kommt daher, dass eben sehr, sehr viele Leute von früher – also ich meine jetzt Nazis von früher – wieder neue Nazis angelernt haben und denen dann alles Mögliche über Juden erzählen. Man hat immer gesagt: „Die Juden sind an allem schuld. Die Juden sind dreckig. Die Juden sind furchtbar." Und so weiter. Das haben die Neo-Nazis geglaubt. So kam der Antisemitismus wieder an die Oberfläche. Früher hat man sich vielleicht nicht so ausgedrückt. Jetzt aber, nachdem der Faschismus wieder so groß geworden ist und wir so viele faschistische Gruppen haben, wie zum Beispiel die AfD und die NPD und auch Pegida, die alle auch gegen unsere Demokratie arbeiten, ist der Antisemitismus wieder größer geworden. Und sie sagen jetzt, der neue Antisemitismus kommt von den Moslems. Das kommt daher, weil es in Israel eine sehr, sehr schlimme Politik gibt, eine schlimme Politik gemacht wird. Die Israelis gehen nicht gerade freundlich mit den Palästinensern um. Dann sagen viele Leute, die Juden sind auch nicht viel besser als die anderen. Ich denke, dass das auch etwas damit zu tun hat. Was ist eigentlich der große Fehler hier? Nicht nur in Deutschland, sondern überall sagt man, der Antisemitismus ist schlecht, aber er kommt eben davon, dass in Israel eine so schlechte Politik gemacht wird. Aber: Es ist ein großer Fehler, wenn man das Judentum in einen Topf mit dem Zionismus wirft. Das sind zwei verschiedene Sachen. Deshalb ist es ganz schlimm, dass Menschen denken, dass die Juden, die in Deutschland oder einem anderen Land leben, irgendwas mit der Politik in Israel zu tun haben.

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    Mit welchem Gefühl betrachten Sie, dass jetzt wieder fremdenfeindliche Parolen im Bundestag zu hören sind, und dass dort eine Partei sitzt, die den Nazi-Terror verharmlost?

    Ich finde das ganz, ganz schrecklich. Ich finde es ganz schrecklich, dass die AfD überall mitmischt, dass sie im Bundestag ist, dass man zuhört, was sie sagt. So kommt das eben. Wenn diese AfD, die so viele Dinge sagt, wie zum Beispiel, die Nazi-Zeit, das war ein Vogelschiss, oder wenn sie noch andere Dinge über Juden und andere sagen, wenn Nazis auf der Straße herumlaufen können, demonstrieren und den Hitler-Gruß schreien, dann finde ich das eine ganz schlimme Sache. Auch, dass die Regierung nichts dagegen unternimmt. Wenn das so weiter geht, wird es noch schlimmer. Wir haben schon so viele Überfalle auf jüdische Menschen erlebt, wir haben den Anschlag in Halle gehabt, wo der Täter in die Synagoge eindringen wollte, was ihm zum Glück nicht gelungen ist. Das müsste uns zu denken geben. Das müsste der Regierung zu denken geben. Die Regierung müsste sich darüber Gedanken machen. Wenn das so weiter geht, dann haben wir dasselbe, was wir damals hatten. Dann kann es wieder sein, dass sich das wiederholt, was gewesen ist. Ich kann das sagen, weil ich das alles erlebt habe. Ich weiß, was daraus entstehen kann. Es wird dann wieder zum Krieg kommen. Es wird ein Krieg kommen und alles wird zerstört werden. Das wollen wir verhindern. Um das zu verhindern, müssen alle aufstehen und aufhören zu schweigen. Früher, nach 1945, ist geschwiegen worden. Man hat nichts erzählt über die ganzen schrecklichen Dinge, die passiert sind. Die Nazis, ganz schlimme Nazis, die Morde begangenen haben, sind von Adenauer wieder in die Regierung geholt worden. Viele Nazis sind geflohen, damit sie für ihre schrecklichen Verbrechen, die sie begangen haben, nicht belangt werden können. Es war ein großer Fehler, dass man damals geschwiegen hat. Heute müssen wir uns angucken, was wir in Deutschland und vielen Ländern für eine Politik haben. Wir dürfen nicht schweigen. Wir müssen dagegen angehen.

    Sollten rechte Parteien Ihrer Ansicht nach verboten werden?

    Natürlich. Es steht in unserem Grundgesetz. Die Regierung braucht sich nur an das Grundgesetz zu halten. Dort steht, alle Nachfolge-Organisationen der NSDAP müssen verboten werden. Alle Nazi-Embleme müssen verboten sein, alle Nazi-Schriften müssen verboten sein. Was ist denn verboten? Gar nichts, alles kann man sagen, alles kann man machen. Und das ist schlimm.

    Sie sind Ehrenpräsidentin der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA). Dem Verband wurde die Gemeinnützigkeit entzogen. Was sagen Sie dazu?

    Das ist ein Sauerei, dass so etwas überhaupt passieren kann. Ich habe einen Brief geschrieben und der wurde auch beantwortet. Man hat uns versprochen, dass man sich darum kümmern wird, dass das eine völlige Ungerechtigkeit ist. Es geht ja nicht nur um die VVN, die diese Schwierigkeiten hat. Es gibt auch andere Institutionen und Verbände, denen man auch gesagt hat, dass sie nicht mehr gemeinnützig sind. Das muss alles geregelt werden. Ich hoffe, dass es in der nächsten Zeit auch geregelt wird. Man hat uns versprochen, dass Verbände, die politische Aussagen machen, auch die Gemeinnützigkeit erlangen dürfen. Jetzt müssen wir natürlich warten, bis neue Gesetze geschaffen werden. Ich bin ziemlich zuversichtlich und hoffe, dass die Gemeinnützigkeit für die VVN und andere politische Verbände möglich ist.

    Gab es bei Ihren Auftritten schon einmal Zwischenfälle?

    Nein, ich hatte das, Gott sei Dank, bisher nicht.

    Verfolgen Sie die Erlebnisse aus Ihrer Zeit im Konzentrationslager noch heute?

    Selbstverständlich. Das, was man damals erlebt hat, kann man nie vergessen – niemals. Das ist immer in meinem Kopf. Ich lebe damit und ich denke immer daran. Warum mache ich diese Arbeit? Warum gehe ich in Schulen und erzähle meine Geschichte? Damit so etwas nie wieder passieren kann. Natürlich habe ich das immer vor Augen, was ich damals erlebt habe. Es gibt kein Vergessen und es gibt kein Vergelten.

    Hilft Ihnen Ihre Musik dabei, die Erlebnisse zu verarbeiten?

    Natürlich hilft mir die Musik dabei. Ich stehe auf dem Standpunkt, dass gerade die Menschen, die so schreckliche Dinge erlebt haben und die die Gabe haben, etwas zu bewegen, egal ob mit Musik, schönen Bildern oder anderem, bei der Aufklärung helfen können, was damals geschah. Wenn jemand bereit ist, eine Aufklärung zu machen, dann soll er das mit den Gaben, die er hat, tun. Diese soll er benutzen. Deshalb mache ich Musik.

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    Die juristische Aufarbeitung der NS-Verbrechen läuft noch. Auch aktuell werden zum Beispiel Aufseher von Konzentrationslagern für ihre Taten angeklagt. Wie wichtig ist Ihnen diese juristische Aufarbeitung?

    Es ist sehr, sehr wichtig, dass solche Prozesse heute noch gemacht werden gegen solche Nazis, die damals dabei waren, die wer weiß was gemacht haben. Es ist nicht der Fehler, dass es heute noch Prozesse gibt. Der Fehler ist begangen worden nach 1945, dass man damals nur ganz wenige Prozesse gemacht hat, und dass diejenigen, die dabei waren und die auch Verbrechen begangen haben, in Deutschland weiter leben konnten, ohne dass man ihnen etwas angetan hat. Deswegen ist es wichtig, dass die Menschen heute, auch wenn sie 90 Jahre oder älter sind, noch angeklagt werden. Und sie müssen verurteilt werden. Es liegt mir nichts daran, dass diese Menschen im Gefängnis sitzen. Die bekommen sowieso Haftverschonung. Aber verurteilt müssen sie werden. Das sagt auch unser Grundgesetz. Wer sich etwas zuschulden kommen ließ, muss verurteilt werden. Also müssen die Menschen, die damals ganz schlimme Dinge getan haben, verurteilt werden.

    Sie sagen, es gibt kein Vergelten für diese Taten. Können Sie vergeben oder verzeihen?

    Nein, das kann ich nicht.

    Sie sind viel in Schulen und bei Auftritten und Lesungen unterwegs und erzählen Ihre Geschichte. Gibt es in der jüngeren Generation noch ein Bewusstsein für die Shoah?

    Es gibt natürlich ein Bewusstsein für die Shoah aus dem einfachen Grund, weil die Schüler wissen wollen, was damals geschehen ist. Sie können sich das eigentlich nicht vorstellen. Ich bekomme ganz viele Briefe von Schülern aus den Schulen, in denen ich war, in denen sie sich dafür bedanken, dass ich meine Geschichte mit ihnen teile. Sie sagen: „Unsere Verwandten, unsere Vorfahren, die auch dabei waren, die auch in der Nazi-Zeit dabei waren – wenn wir die fragen, bekommen wir keine Antworten. Aber Sie gehen in die Schulen, Sie erzählen über ihre Erfahrungen, die Sie damals gemacht haben und dafür danken wir Ihnen.“ Ich glaube und ich hoffe, dass diese Generation, die neue Generation, dass sie sich das zu Herzen nimmt, und dass sie das nicht mehr zulassen wird, dass das, was damals geschehen ist, nochmal geschehen wird.

    Haben Sie eine Veränderung bei den Jugendlichen in den vergangenen Jahren festgestellt?

    Ich gehe schon sehr, sehr lange in die Schulen. Am Anfang war das sehr schwierig. Die Schüler haben ganz wenig Fragen gestellt, weil sie einfach noch nicht so weit waren. Der Abstand zwischen der Zeit, in der das alles geschehen ist, ist größer geworden und die Schüler sind viel aufgeschlossener als sie es früher waren. Heute fragen die Schüler mich alles Mögliche. Das war vor zehn oder 15 Jahren noch nicht möglich. Das habe ich nicht erlebt. Aber jetzt erlebe ich das. Darum bin ich sehr zuversichtlich. Ich hoffe auf die Schüler und ich hoffe auf die Jugend.

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    Mit der Zeit werden die Zeitzeugen der Shoah immer weniger. Wie kann ihre Botschaft erhalten bleiben?

    Sie kann natürlich erhalten bleiben, weil wir im Auschwitz-Komitee oder der VVN dafür gesorgt haben, dass es ganz viele Filme gibt, in denen Zeitzeugen sprechen und ihre Geschichte erzählen. Es gibt viele Bücher, die man lesen kann. Natürlich kann man die Zeitzeugen nicht ersetzen. Es ist etwas ganz Anderes, wenn man hört, dass jemand wirklich dabei war und das alles erlebt hat. Das ist etwas ganz Anderes, als wenn man einen Film sieht oder ein Hörspiel hört. Das kann man einfach nicht ersetzen. Ich habe aber von vielen Schülern gehört, dass sie gesagt haben: „Frau Bejarano, auch wenn Sie einmal nicht mehr da sind, wir werden Ihre Geschichte immer weiter erzählen.“ Das ist doch eine schöne Sache.

    Sie sind musikalisch unterwegs mit der Microphone Mafia. Haben Sie noch andere musikalische Pläne?

    Wir haben andauernd Auftritte, überall.

    Gibt es jemanden, mit dem Sie gerne nochmal Musik machen möchten?

    Ich habe ja die Microphone Mafia. Das reicht mir erst einmal. Sie müssen bedenken, dass ich 95 Jahre alt bin. Und wo gibt es so etwas noch, dass eine 95-jährige Frau mit einer Rap-Gruppe auf der Bühne steht?

    Was dürfen die Besucher in Stuhr erwarten?

    Sie sollen kommen und es sich anhören (lacht). Wir machen Musik wie immer. Ich will den Besuchern keine Botschaft vermitteln. Ich will dem Publikum sagen: Hört euch an, was wir zu sagen haben. Das bin ja nicht nur ich. Da ist auch Kutlu Yurtseven (Mitglied der Microphone Mafia, Anm. d. Red.). Er hat auch etwas zu erzählen. Unser Auftritt hat auch etwas mit Immigration zu tun. Die Menschen, die hier hergekommen sind oder deren Eltern, die hier hergekommen sind, um zu arbeiten und sehr, sehr lange hier schon leben und deren Kinder hatten in den Städten, in denen sie groß geworden sind, auch Schwierigkeiten mit Deutschen, die immer sagten: „Du bist doch ein Ausländer. Wann gehst du wieder zurück in dein Land?“ Lauter solche hässlichen Dinge. Das ist eine Katastrophe. Das ist schlimm. Die Menschen sind in der letzten Zeit ganz große Egoisten geworden. Das kommt natürlich von unserer Art zu leben. Das macht der Kapitalismus aus den Menschen. Die Menschen wollen für sich alles haben. Sie wollen aber nichts abgeben. Sie haben Angst, dass man ihnen etwas wegnimmt. Das sieht man auch bei der Flüchtlingsfrage. Die Menschen regen sich auf, dass Flüchtlinge hier herkommen. Sie haben Angst, dass sie ihnen ihre Arbeit wegnehmen oder dass sie ihnen Geld wegnehmen. Es ist eine Katastrophe, wie sich das in der letzten Zeit verändert hat. Die Menschen sind im Großen und Ganzen unmenschlich geworden – leider. Das kommt durch den Kapitalismus.

    Das Interview führte Eike Wienbarg.

    Zur Person

    Esther Bejarano (95)

    erlebt als Kind den zunehmenden Antisemitismus im Deutschen Reich. Mit 15 Jahren kommt sie in ein Vorbereitungslager für die Ausreise nach Palästina. Als dieses geschlossen wird, kommt sie in ein Zwangsarbeitslager und später in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau. Dort überlebt sie, weil sie aufgrund ihres musikalischen Talents im dortigen Mädchenorchester spielt. Sie überlebt auch die Zeit im Konzentrationslager Ravensbrück und die Todesmärsche. Seit dem Ende der Nazi-Herrschaft engagiert sie sich in der Erinnerungsarbeit und berichtet über ihr Schicksal in Schulen und bei Auftritten.

    Zur Sache

    Auftritt in Stuhr

    Gemeinsam mit der Kölner Hip-Hop-Band Microphone Mafia tritt Esther Bejarano an diesem Donnerstag, 16. Januar, im Rathaus der Gemeinde Stuhr an der Blockener Straße 6 auf. Ab 20 Uhr geht es in dem Programm um die Themen Ausgrenzung, Antisemitismus, Rassismus und Gewalt. Restkarten für das Konzert sind zum Preis von zwölf Euro, ermäßigt zehn Euro in allen Geschäftsstellen des WESER-KURIER erhältlich, unter anderem an der Bassumer Straße 6 a in Brinkum.

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    • Kutlu Yurtseven
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