
Die Geschichte der Geschichte, die in „Wir bleiben jetzt hier... “ niedergeschrieben ist, beginnt 2012 an der Volkshochschule (VHS). „Das Buch ist das Ergebnis einer VHS-Veranstaltung“, sagt Hubert Sturm, der Teil der Geschichtswerkstatt dort ist und 2013 in das Projekt einstieg. Jetzt ist das Werk über Flucht, Umsiedlung und Vertreibung in den 1940er- und 1950er-Jahren gedruckt und erhältlich.
Dass Sturm seinerzeit an besagtem Buchprojekt arbeitet, spricht sich alsbald in der Gemeinde herum. Von mehreren Seiten kommen die Tipps und Hinweise auf Erlebnisse von damals auf den Hobbyhistoriker zu, der mit Gemeindearchivar Hermann Greve zusammenarbeitet. Die Zahl der Berichte und Interviews von und mit Zeitzeugen wächst zusehends, „sodass im Laufe der Zeit einiges zusammenkam“, sagt Sturm.
„Man kriegt einen guten Einblick über die Zeit des Zweiten Weltkriegs und die Zeit danach.“ Es geht um Menschen, die einst nach Weyhe gekommen sind und wie sie aufgenommen wurden. „Das war nicht immer ganz einfach“, stellt Sturm fest. Das Phänomen der Migration seinerzeit beschreibt er als „sicherlich stellvertretend für viele andere Ortschaften im Westen“. Unter den Menschen seien auch viele Evakuierte aus bombardierten Städten gewesen, damit auch aus Bremen beispielsweise. Ende 1946 hätten die damals bestehenden Gemeinden Leeste, Weyhe und Kirchweyhe 14 600 Einwohner gehabt, zu denen eine Gruppe von 4800 Vertriebenen, Flüchtlingen und Evakuierten kam, wie Greve sagt.
Zusammengetragen hat Sturm 27 Geschichten über Erinnerungen an den Beginn eines neuen Lebens – Erinnerungen an die Geburtsheimat, über die Flucht beziehungsweise Vertreibung der Menschen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten und über den Neubeginn im Westen, teilt Greve mit. Die Interviews dienten als Basis für insgesamt elf Beiträge. Sturm konnte, so Greve, auf 14 unveröffentlichte Manuskripte zurückgreifen. Für das Buch hat Greve das Vorwort geschrieben und darin nimmt er unter anderem Bezug auf überfüllte Schulen und unterernährte Kinder oder auch das konfessionelle Gefüge. Das habe sich verändert, sagt der Gemeindearchivar. Die Zuwanderung „hat zum Bau der katholischen Gefüge geführt“.
Das Ergebnis: 296 Seiten, gestaltet von einem Grafikdesigner mit einem Gewicht von 2,07 Kilogramm, macht aufgerundet 2,1 und kommt analog dazu zufällig auf einen Preis von 21 Euro. Erhältlich ist „Wir bleiben jetzt hier... “ in allen örtlichen Filialen der Kreissparkasse Syke und der Buchhandlung Schüttert, Am Marktplatz 13, in Kirchweyhe. Es hat eine Auflage von 1000 Stück.
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.