Worpswede. Den Eulen geht es schlecht in diesen Tagen, den Greifvögeln auch. Sie sehen keine Mäuse mehr. Schnee und Eis bedecken den Boden. Mäuse und andere Kleintiere schlüpfen unter die Schneedecke. Weg sind sie, den Blicken der gefiederten Jäger entzogen. Nach Tagen und Wochen Schnee und Eis geht den Eulen und Greifvögeln die Nahrung aus. Darauf macht der Naturschutzbund (Nabu) aufmerksam.
Die Schleiereule ist besonders schlimm dran, weil sie keine Fettreserven anlegen kann. "Wir bitten die Bauern, wo immer es möglich ist, die Tore und Luken ihrer Scheunen zu öffnen", sagt Susanne Eilers, Vorsitzende der Worpsweder Nabu-Ortsgruppe. Dann könne die Eule "indoor", also innen jagen. "Wenn alle Scheunen dicht sind, verhungert sie. Denn sie kann die Mäuse unter der geschlossenen Schneedecke nicht finden."
In Weyerdeelen habe eine Schleiereule Unterschlupf in einer verfallenen Scheune gefunden, berichtet Eilers. Das rette sie, denn dort könne sie auch jagen. Die Bürger könnten ebenfalls etwas für Eulen und Greifvögel tun, betont die Worpsweder Nabu-Vorsitzende. Sie könnten ein Stück Natur von Schnee und Eis befreien und dort Heu, Stroh und Körner auslegen. Das lockt Mäuse an – neue Nahrung für Uhu und Schleiereule, Steinkauz, Turmfalke und Mäusebussard. Am besten funktioniere das draußen in der Landschaft auf freiem Feld, sagt Eilers. "Das kriegen die Eulen dann schon mit. Wo Heu ist und Stroh, da können sie ansitzen, um dann, wenn es raschelt, zuzulangen."
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