Achim (fr). Martin Brüns war einer der engagiertesten Sozialdemokraten, der sich nach Ende des Zweiten Weltkrieges tatkräftig am demokratischen Neubeginn in Achim, im Landkreis Verden und später im Niedersächsischen Landtag beteiligte. Heute wäre der populäre sozialdemokratische Politiker 100 Jahre alt geworden.
Martin Brüns wurde am 14. Mai 1911 in Achim geboren und starb am 12. Oktober 1976 in Bremen. Brüns besuchte die Volksschule in Achim, berichtet Stadtarchivar Karlheinz Gerhold, und begann dann eine Lehre als Schriftsetzer. Nach vierjähriger Arbeitslosigkeit wechselte er den Beruf und wurde Dreher. Dem Berufswechsel folgte eine zehnjährige Tätigkeit im Schiffbau in Bremen. Nach der Machtergreifung Hitlers beteiligte er sich ab 1933 am illegalen politischen Widerstand. So organisierte er im Untergrund Treffen der Arbeiterbewegung und war jahrelang Protokollführer der ab 1933 verbotenen Achimer SPD.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges ging er 1945 in die Kommunalverwaltung des Landkreises Rotenburg. Bereits seit 1925 war Brüns Mitglied der Freien Gewerkschaften und zudem seit 1927 Funktionär der Sozialistischen Arbeiterjugend. Stadtarchivar Gerhold: "Brüns wurde Mitglied der Achimer SPD im Jahr 1930. Zwischen 1946 und 1952 war er Parteisekretär der SPD und wurde Mitglied des zunächst von der alliierten Militärregierung ernannten und 1946 des gewählten Gemeinderates in Bierden."
Zwei Jahre später wurde er Kreistagsabgeordneter des Kreises Verden und im Januar 1959 schließlich Bürgermeister der Gemeinde Bierden. Von April 1961 bis September 1968 war Brüns stellvertretender Landrat des Kreises Verden. Der tatkräftige Politiker war zudem Mitglied des Niedersächsischen Landtages der 1. bis 7. Wahlperiode, also vom 20. April 1947 bis zum 20. Juni 1974. Im Jahre 1966 wurde er mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt und ist auch Träger des Großen Verdienstkreuzes des Niedersächsischen Verdienstordens.