Mögliches Hallenbad in Stuhr Studie kann kommen

Der Weg für eine Machbarkeitsstudie für ein Hallenbad in Stuhr ist frei. Der Gemeinderat sprach sich einstimmig dafür aus.
27.09.2018, 18:16 Uhr
Lesedauer: 3 Min
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Studie kann kommen
Von Eike Wienbarg

Stuhr. In der Sache waren sich die Mitglieder des Stuhrer Gemeinderates bei ihrer Sitzung am Mittwochabend im Rathaus einig: Die Gemeinde soll möglichst bald eine Machbarkeitsstudie für ein Hallenbad auf Gemeindegrund in Auftrag geben. Über die Urheberschaft der Idee und deren Ausgestaltung wurde aber trotzdem debattiert.

Zunächst stellte Grünen-Fraktionschefin Kristine Helmerichs den Antrag ihrer Fraktion auf die Machbarkeitsstudie erneut vor. Die vielen Badeunfälle und Berichte darüber, dass ein Großteil der unter Zehnjährigen in Deutschland nicht mehr richtig schwimmen lernt, habe sie erschrocken. Hinzu komme, dass der Schwimmunterricht an Schulen durch die Belegung von Schwimmflächen in den Nachbargemeinden immer wieder ausfalle. „Ein Seepferdchen reicht nicht für das sichere Schwimmen im Silbersee aus“, sprach sich Helmerichs dafür aus, dass die Kinder nach der Schule mindestens das Schwimmabzeichen in Bronze besitzen sollten. Das mögliche Bad solle aber auch allen Altersschichten dienen. In der geforderten Studie solle geklärt werden, wie die Wirtschaftlichkeit eines solchen Bades hergestellt werden kann. Und auch die notwendige Ausstattung dafür, ob als Lehrschwimmbecken, vollumfängliches Bad oder sogar mit Wellnessbereich, solle geprüft werden.

Vor zehn Jahren noch belächelt worden

SPD-Fraktionsvorsitzende Susanne Cohrs sprach sich für die Machbarkeitsstudie aus. Danach könne geschaut werden, was gemacht werden kann. Gerd-Wilhelm Bode, Fraktionsvorsitzender der Besser-Fraktion, war ebenfalls froh über den Antrag. „Wir sind mit unserem Traum in der Realität gelandet“, sagte er und wies erneut darauf hin, dass Besser schon vor vielen Jahren ein Hallenbad für Stuhr forderte. „Wir sind vor zehn Jahren noch belächelt worden“, sagte er. Die angedachte Studie solle keine „Ob-Machbarkeitsstudie“ sein, sondern eine „Wie-Machbarkeitsstudie“, zeigte er sich überzeugt von der Idee eines Hallenbades. Durch eine effiziente Energienutzung könnten die Betriebskosten sogar auf „null“ reduziert werden, meinte Bode.

Auch der FDP-Fraktionsvorsitzende Alexander Carapinha Hesse sprach sich für die Studie aus. Für ihn stehe die Frage der Wirtschaftlichkeit im Vordergrund. So könnten nicht unbedingt immer alle Wünsche der Bürger erfüllt werden, sagte er. „Wir müssen schauen, wie die Zahlen sind“, so Carapinha Hesse. „Die Politik in Stuhr zeichnet sich dadurch aus, verantwortungsbewusste und verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen“, sagte Ralph Ahrens (CDU). Und diese sei eine große Entscheidung, daher befürworte er die Studie.

Jürgen Timm (FDP) forderte, dass sich die Gemeinde in der Zeit bis zur Erstellung der Studie bei ihren Nachbarkommunen, die ein Bad haben, informiert, welche Betriebskosten auf Stuhr zukommen könnten. Sein Fraktionskollege Jan-Alfred Meyer-Diekena wies auf die nicht ganz unerheblichen Kosten einer Studie hin und beziffert sie mit „20 000 bis 40 000 Euro“. „Das ist eine Hausnummer“, sagte er. Ohne belastbare Zahlen könne aber nicht gearbeitet werden. In Bezug auf den Hinweis von Kristine Helmerichs, dass sich Stuhr bei den Freizeitangeboten in den vergangenen Jahren häufig auf die Nachbargemeinden verlassen habe, entgegnete Meyer-Diekena: „Wir brauchen kein schlechtes Gewissen gegenüber anderen Gemeinden haben.“ So habe die Gemeinde Stuhr auch immer für die Schwimmzeiten gezahlt. Wichtig sei, dass durch ein mögliches Hallenbad nicht die Hebesätze für die Gewerbe- und die Grundsteuer angehoben werden müssen.

Eindeutiges Ja

Bürgermeister Niels Thomsen sprach sich für eine Studie aus. Es gebe genug kompetente Büros dafür. Seiner Kenntnis nach wurden alle kommunalen Bäder von so einer Studie begleitet. „Es ist keine Verhinderungsstudie, sondern eine Machbarkeitsstudie“, sagte er. Die Folgekosten seien für die Gemeinde aber relevant.

Am Ende der Diskussion sprach sich der Rat einstimmig für die Erstellung einer Machbarkeitsstudie aus. Darin sollen auch die Kosten für unterschiedliche Komponenten und die Möglichkeiten zur Nutzung von regenerativen Energien untersucht werden. Die erforderlichen Haushaltsmittel sollen in den Haushalt 2019 eingestellt werden.

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