
Die Idee war nicht neu. Kurt Grieme, Kulturschaffender aus Syke, hatte beim Wettbewerb „Lieder so schön wie der Norden“ abgekupfert. Die Stadt Syke hatte seinen Einfall modifiziert und umbenannt in „Liederfest des Nordens“. Der Dididoktor aus Weyhe hatte noch den kürzesten Weg aller Musizierenden, vor ihm musizierten das Blancke-Trio aus Bremerhaven und das Duo Elbfeuer. Doch der Großteil der rund 250 Zuschauer war sicherlich wegen der Band Godewind gekommen, die den Wettbewerb „Lieder so schön wie der Norden“ im Jahre 1999 gewonnen hatte.
Moderatorin Ilse-Marie Voges begrüßte die Gäste mit den Worten: „Die Stadt Syke lädt ein.“ Sie bat das Blancke-Trio auf die Bühne. „Ihr seid ja auch schon seit 40 Jahren zusammen, habt damit auch dieses Jahr euer Jubiläum.“
Anke Behrens, Gerd Blancke und Helmut Gawron leten los und hatten sich dafür ein sowohl komisches als auch bekanntes Stück ausgesucht: „Wat wer’me ohne Wattwürmer.“ Sehr zur Freude des Publikums, das sich allerdings noch nicht traute, den Takt mitzuklatschen. „Man könne sich ruhig auch mal bei guten Freunden bedanken“, übernahm Blancke die Ankündigung des nächsten Liedes und verwies darauf, dass es im Plattdeutschen kein Wort für Flüchtling gebe: „Dat sün alle, Froens, Kerls un Kinner.“ Nach dieser plattdeutschen Hymne an die Freundschaft wurde es wieder temperamentvoller, denn die Gruppe spielte und sang das älteste plattdeutsche Tanzlied von „Alfred un sien Bambusen“, welches das Publikum zum Mitklatschen animierte. Ein Kinderlied über eine Mühle begleiteten die ersten Reihen sogar pantomimisch mit Gesten eines sich drehenden Mühlenrades. Auch das Stück über Zempelbüddel und Kaffetang und dem schlussendlichen Erscheinen von Jan Klabberbein kam gut an. Richtig Spaß machte auch das Stück über Gülle in Hülle und Fülle und dem erzählten plattdeutschen Döntjes.
Rentner mit Leidenschaft
Nach langem Applaus für das Trio kündigte Ilse-Marie Voges das Duo Elbfeuer an. Georg Galts und Helmut Backer seien waschechte Ostfriesen und schon in der ganzen Welt mit ihren Liedern unterwegs gewesen, so die Moderatorin. „Musik ist unsere Leidenschaft“, meinten die beiden Rentner, die sich freuen, diese jetzt endlich ausleben zu können und neben bekannten Seemannslieder wie „La Paloma“ auch das vom Kapitän Meier, der nicht weiß, wo links und recht ist, im Repertoire haben. Das nächste Stück erforderte eine Kostümierung mit einer gelben Regenjacke, dem sogenannten Friesennerz: „Unter dem Friesennerz, da schlägt ein Riesenherz“, sangen die beiden norddeutschen Barden und zauberten unterstützend ein großes rotes Plüschherz unter der Jacke hervor. „In Ostfriesland wird der Wind gemacht, weil sich bei Tag und Nacht die großen Flügel drehen“, so der Refrain des letzten Liedes vor der Pause.
„Wir haben die Karten geschenkt bekommen“, erzählten Gäste aus Bassum und vermissten ein wenig die Stimmung von früheren Feiern und Konzerten. Die wollte sich auch nach der Pause nicht so richtig einstellen obwohl ein Lokalmatador mit Lederhut, Keyboard und Kopfhörern auf der Bühne Platz genommen hatte: Der Dididoktor, Diedrich Heumann aus Weyhe-Lahausen. Er verschreibe keine Pillen mehr, dafür aber Musik rezeptfrei und ohne Nebenwirkung, kündigte der Hobbymusiker an. Seine „Wunnermidizin“ verfehlte dann aber seine Wirkung und sorgte nicht für große Begeisterung. Auch das Lied vom Enkelchen wurde eher höflich als begeistert beklatscht.
Nach fast einer halben Stunde konnte das Publikum aufatmen, denn endlich kündigte Ilse Marie Voges die Stars des Abends an: Godewind. „Moin, moin, wat is dat schön“, ließ die Stimmung im Theater wieder ansteigen. Und auch die moderneren Lieder – eines sogar in Hip-Hop-Version – auf Platt kamen beim Publikum an, das viel applaudierte, auch beim abschließenden Finale mit Schlagerpotpourrie.
Kathrin Wilken, als Kulturfachfrau der Stadt Syke persönlich vor Ort, stellte sowohl beim Publikum als auch bei den Musikern eine große Zufriedenheit fest. „Es war ein rundum gelungener Nachmittag“, fand sie. Die Künstler seien über das „kleine Festival total begeistert“ gewesen, Wilken attestierte ihnen „eine große Nähe zum Publikum“. Das – als einziger Wermutstropfen – hätte durchaus zahlreicher erscheinen können. Aber das kann ja bei der nächsten Auflage des Liederfestes geschehen. „Ob es so weit kommt, müssen wir allerdings erst noch mit allen Beteiligten besprechen“, gab Kathrin Wilken bekannt.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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