
In der vergangenen Woche war vermutlich ein Wolf im Landschaftsschutzgebiet Warwer Sand unterwegs (wir berichteten). Der zuständige Jagdpächter fand ein gerissenes Reh, fotografierte es und schickte die Bilder an den Wolfsberater Lars Pump. Dieser bestätigte, dass die Bisswunden mit hoher Wahrscheinlichkeit von einem Wolf stammen. Gesichtet wurde das Tier nicht. „Es gab keine weiteren Hinweise auf den Wolf. Deshalb vermuten wir, dass es sich um ein Tier handelt, das nur durchgezogen ist und schon längst wieder weg ist“, bestätigt auch Sigrid Hägedorn, Fachdienstleiterin für öffentliche Ordnung in Stuhr. Das glaubt auch Lars Pump. „Im Frühjahr während der Paarungszeit wandern sie verstärkt umher“, sagt der Wolfsberater.
In Fahrenhorst wäre es der erste Wolf. Eigentlich werde in einem solchen Fall, wo noch kein Tier gesichtet wurde, eine DNA-Untersuchung gemacht, so Pump weiter. Dies sei jedoch nicht möglich gewesen, da der Jagdpächter das Reh bereits entsorgt hatte. Zwar breite sich der Wolf aus, aber „nicht überall, wo er durchzieht, bleibt er auch“, betont Pump. „Es gibt Bereiche, die besser, und solche, die schlechter als Lebensraum geeignet sind.“ Stuhr und Weyhe seien zu dicht besiedelt. Dass öfter mal ein Tier den Ort durchstreife, könne aber schon vorkommen.
Vor allem Schäfer und Landwirte müssen sich deshalb mit dem Thema auseinandersetzen. So auch der Wanderschäfer Karl-Heinz Becker aus Ganderkesee, der seine Tiere unter anderem an der Varreler Bäke grasen lässt. Was die aktuelle Situation angeht, zeigt er sich entspannt: „Wenn es überhaupt ein Wolf war, ist er nur durchgezogen“, glaubt auch der Schäfer. Generell sei er diesbezüglich jedoch schon verärgert über die Regierung. „Man kommt nicht dagegen an. Wir haben keine Handhabe und müssen mit den Verlusten leben“, sagt er. Wenn drei bis vier Schafe gerissen würden, sei das für ihn kein Problem, betont Becker. „Wenn sie aber in einen Graben oder auf die Straße gejagt werden, müssen wir den Schaden tragen“, so der Schäfer. Eine Entschädigung gebe es nur für Tiere, die tatsächlich gerissen wurden.
Den Zuschuss von 80 Prozent, den der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) für sogenannten wolfsabweisenden Grundschutz wie etwa Elektrozäune gewährt, will Karl-Heinz-Becker nicht in Anspruch nehmen. „Ich will dem Steuerzahler nicht auf der Tasche liegen“, sagt er. In seinen Augen taugen Wolfsschutznetze ohnehin nichts. „Da springen die so rüber“, meint der Schäfer, dessen Hunde die Zäune ebenfalls mühelos überwinden. „Wenn, dann bräuchte man einen zwei Meter hohen Zaun, der eingegraben ist und unter Strom steht, damit sich der Wolf auch nicht drunter durch gräbt“, glaubt Becker. „Eine Sicherheit gibt es nicht.“ In den vergangenen Jahren seien bereits häufiger fremde Hunde über seine 90 Zentimeter hohen Stromnetze gesprungen und in die Herde eingebrochen, erzählt der Schäfer weiter. Diese Höhe sei die Mindestvoraussetzung, erläutert Lars Pump, der der Meinung ist: „Ein guter Zaun bringt schon etwas.“ Es sei jedoch wichtig, dass zusätzlich ein sogenannter Untergrabeschutz – etwa ein 20 Zentimeter hoher Draht, der vor dem eigentlichen Zaun angebracht ist und unter Strom steht – verwendet werde. „Es gibt diverse Möglichkeiten“, so Pump, der die Sorgen der Schäfer verstehen kann. „Es ist schwierig, einen guten Schutz zu finden“, räumt der Wolfsberater ein.
Noch stellt der Wolf im Raum Stuhr kein Problem dar. Aber: „Wenn die Wölfin, die im Goldenstedter Moor lebt und schon mehrere Tiere gerissen hat, Nachwuchs bekommt, dann haben wir in drei bis vier Jahren ein Problem“, glaubt Karl-Heinz Becker und findet: „Dann muss die Regierung reagieren.“ Auch der Landwirt André Mahlstedt aus Varrel sorgt sich um seine Tiere. „Wenn ein Wolf eine Kuhherde aufscheucht und die Tiere durch den Draht auf die Straße laufen, kann viel passieren“, sagt er. Gerüstet gegen den Wolf hat er sich aber nicht. „Da kann man wenig machen. Das ist ja von der Politik so gewollt“, so der Landwirt. „Wenn der Wolf bei uns auf den Hof kommt, hat er leichtes Spiel.“ Wie er sich schützen kann, weiß Mahlstedt nicht. „Ich kann doch nicht alles einzäunen“, meint er. Und: „Ich würde erst reagieren, wenn das Problem konkret wird.“ Dann würde er einen Fachmann um Rat bitten.
Nicht nur Tiere, auch Menschen treffen in Zukunft vermutlicher häufiger auf einen Wolf. Bei einer solchen Begegnung rät Lars Pump: „Nicht in Panik geraten und auf sich aufmerksam machen: rufen, klatschen. Auf keinen Fall sollte man sich dem Wolf nähern, sondern sich langsam und vorsichtig entfernen.“ Bei einer Wolf-Mensch-Begegnung sei noch nie etwas Schlimmes passiert, betont Pump. „Die Tiere sind höchstens neugierig“, sagt er.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
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