Weihnachtsschwärmerei gut versteckt

Wehe aber, Fremde machen sich auf den Weg. Kein Hinweisschild gibt einen Fingerzeig, dass in die Waldstraße eingebogen werden muss, um zum Ziel zu kommen. Das sollte unbedingt im nächsten Jahr zum elften Weihnachtsmarkt geändert werden. Es sei denn, man will unter sich bleiben. Einen der kleinsten Märkte der Region zu haben, können die Schwarmer mit einem guten Dutzend weihnachtlich geschmückter Buden auf dem Vorplatz des Schützenhauses sicherlich für sich in Anspruch nehmen.

Fürs leibliche Wohl war dennoch ausreichend gesorgt. Die Krieger- und Soldatenkameradschaft bot Glühwein und gebackene Champignons an. Bei der Jugendfeuerwehr konnte man sich den Bauch mit Knipp vollschlagen, oder wer Lust auf Bratwurst hatte, fand sie beim Förderverein Freibad. Eifrig wurden Namen auf Tombola-Lose geschrieben, die bis zur Ziehung in der Trommel landeten. Die ersten drei Preise, gespendet vom Gewerbeverein Schwarme (G.A.S): ein Smartphone/Tablet, ein Kaffeevollautomat und ein 40-Zoll-Fernsehgerät. Sie bewegten sich im hochpreisigen Segment. Aber auch ein Schlitten, Essensgutscheine, Karten fürs Freibad, Kulturabende oder Theaterbesuche waren neben über 100 anderen gespendeten Sachpreisen im Angebot und die Besucher ließen sich für 50 Cent pro Stück zum Loskauf animieren.

In einer weiteren Aktion des Gewerbevereins hatten die Kindergarten- und Grundschulkinder zuvor Vorlagen mit dem Motiv der Krippe im Stall aus der Weihnachtserzählung ausgemalt. An den Wänden im Schützenhaus hingen fast 40 Bilder an Leinen geklammert. Mal hatte ein kleiner Künstler eine Tagesansicht mit blauem Himmel gemalt, dann wieder war finstere Nacht zu sehen. Zart Koloriertes fand sich neben kräftigen Farben. Bewertet wurde kein Kunstwerk – jedes war sowieso auf seine Weise einzigartig –, sondern in der Reihenfolge der gezogenen Namen und vom ersten Vorsitzenden des Vereins, Gerald Meyer, verkündet, durfte sich jedes Kind ein Spielzeug, ein Kuscheltier oder ein Puzzle aussuchen. Sich danach zu stärken bei Kaffee oder Tee und einem Stück Torte –Spenden der Damen des Schützenvereins –, nutzten viele Gäste. Die Wahl zwischen Pflaumen-Zimt-, Cappuccino-Mandel-, Ananas-Sahne- oder Himmelstorte mit Mandarinen fiel schwer.

Die Klänge des Posaunenchors mit Weihnachtsliedern lockten auch schon wieder ins Freie. Die Musiker standen direkt neben der großen geschmückten Tanne, die Klaus Cyriacks gestiftet hatte. Am Stand des Kreativvereins der Kirche verkaufte Pastorin Meike Müller derweil Gestricktes, Genähtes und Gebasteltes. Das taten auch die jungen Mädchen der Voltigiergruppe des Reitvereins Kleinenborstel mit Naschwerk oder Nussschalen, die eine neue Bestimmung als Schwimmkerzen erlangt hatten. Dreieckige Kissen mit Falte für ein Buch zum bequemen Lesen waren die Erfindung von Elisabeth Süllow. Sie spendet ihre Einnahmen dem Verein Löwenherz und SOS-Kinderdörfern.

Wer jetzt wieder Platz in seinem Magen hatte, griff beim Motorsportclub zu Pommes Frites oder beim Turn- und Sportverein zu Crêpes. Mit Jakkolo, einem Geschicklichkeitsspiel, bei dem Holzscheiben in Tore befördert werden mussten, vergnügten sich die Jüngsten am Stand des Fördervereins Grundschule. Die Schwarmer Handballdamen absolvierten ihre diesjährige Weihnachtsfeier auf dem Markt. „Wir haben uns gedacht, wir lassen das Geld für den Verzehr unseren Vereinen zukommen“, hieß es. Und 20 Spielerinnen, mit Weihnachtszipfelmützen gekleidet, nickten zustimmend.