
Bassum. Über ein Jahr, genauer gesagt 16 Monate, ist es mittlerweile her, dass Hyacinthe Mokom Fomboh bei den Städten Bassum und Syke die Stelle als Flüchtlingssozialarbeiter angetreten hat. In dieser Zeit ist viel passiert. Nicht nur für Mokom Fomboh, der sich im Zuge seiner neuen Aufgabe in den beiden Städten zurecht finden musste. Auch für seine Klienten, die er betreut, hat sich einiges verändert. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um ein erstes Resümee zu ziehen.
Dass der gebürtige Kameruner für seine Arbeit lebt, strahlt er aus, sobald er davon erzählt. Er hilft Geflüchteten, in Deutschland Fuß zu fassen und erklärt ihnen, wie das Leben in Deutschland funktioniert. Doch seine Aufgaben haben sich in der letzten Zeit verschoben, wie er sagt. Lange ginge es darum, dass den Flüchtlingen in Bassum und Syke geeigneter Wohnraum vermittelt wird und sie zunächst mit dem Grundlegendsten versorgt sind. „Jetzt geht es darum, dass die Menschen eine Arbeit finden. Und dabei helfe ich ihnen“, beschreibt der Sozialarbeiter die Verschiebung seiner Aufgabenfelder. Viele seiner Klienten wollen arbeiten, wissen aber oft nicht, wie sie Arbeit finden. „Auch die Sprache ist oft noch ein Problem“, weiß Mokom Fomboh. Daher unterstützt er seine Klienten beim Schreiben von Lebensläufen und Bewerbungsschreiben, erklärt, wie die Arbeitssuche mittels Internet funktioniert und versucht, seine Klienten mit sozial engagierten Betrieben in der Region zusammenzubringen.
Er weiß: „Für viele Menschen ist es ein Kulturschock. Hier läuft die Arbeit und die Arbeitssuche anders als in ihrer Heimat.“ Dinge wie Pünktlichkeit, Krankmeldungen oder auch die Bürokratie müsse er den Geflüchteten oft erst erklären. Apropos Bürokratie: Das ist ebenfalls ein wesentlicher Aspekt seiner Tätigkeit. Denn Mokom Fomboh unterstützt auch Firmen, die einen Geflüchteten einstellen wollen, bei der Bewältigung der ganzen Formalitäten. Das beginnt schon mit der Beantragung der Arbeitserlaubnis und dem Kontakt zur Arbeitsagentur. „Viele Firmen wissen nicht, wie sie das angehen sollen oder es ist ihnen zu viel Aufwand. In enger Absprache mit dem Arbeitgeber übernehme ich dann die Organisation“, sagt der Sozialarbeiter.
Für seine über 300 Klienten ist Hyacinthe Mokom Fomboh ein wichtiger Ansprechpartner. Mehrmals in der Woche bietet er Sprechstunden an, arbeitet in der Woche abwechselnd in Syke und Bassum. Zudem ist er auf dem Handy stets erreichbar. Die gute Erreichbarkeit ist für ihn ein Muss. Immerhin weiß er aus eigener Erfahrung, wie umständlich der Anfang eines neuen Lebens in Deutschland sein kann. Vor sieben Jahren kam Mokom Fomboh von Kamerun nach Oldenburg. Er wollte hier studieren, musste dafür aber erst einen Deutschkurs besuchen, um das Sprachniveau C 2 zu erreichen. Damit werden Sprachkenntnisse auf fast muttersprachlichem Niveau nachgewiesen und es ist für ein Hochschulstudium in Deutschland für Ausländer verpflichtend. Doch nicht nur die Sprache war zunächst eine Herausforderung für ihn sondern auch die soziale Integration. Der gesellige Mokom Fomboh fand aber einen Weg – den Sport. „Obwohl ich noch nicht so gut Deutsch sprechen konnte, bin ich einem Fußballverein beigetreten. Das hat nicht nur Spaß gemacht, dort habe ich auch Freunde gefunden. Und mit ihnen bin ich noch immer befreundet“, erinnert er sich. Ein Jahr später erfüllte er die Voraussetzungen der Hochschule und konnte endlich das Studium aufnehmen. Er entschied sich für einen Studiengang mit den Fächern Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, die Grundlage für seinen weiteren beruflichen Werdegang.
Seine eigenen Erfahrungen sind es, die es ihm ermöglichen, sich in die Situation seiner Klienten hineinzuversetzen und auf authentische Weise zu vermitteln, dass eine soziale Integration nicht unmöglich ist. Doch Hyacinthe Mokom Fomboh weiß auch: „Die Menschen integrieren sich unterschiedlich schnell. Das ist normal.“ Schließlich haben die Geflüchteten, die hierher kommen, unterschiedliche Lebensgeschichten. Viele sind traumatisiert. „Am Anfang nehme ich mir daher sehr viel Zeit, die Menschen kennenzulernen und sie einzuschätzen“, führt der Sozialarbeiter weiter aus. Dabei muss er sehr sensibel vorgehen, denn viele seiner Klienten haben einiges erlebt. Eine psychologische Funktion übernimmt er in den Gesprächen mit ihnen allerdings nicht. Das überlässt er den Experten, an die er seine Klienten im Bedarfsfall weiter vermittelt.
Dennoch liebt und lebt Mokom Fomboh für seinen Job. Umso bestrebter ist er, die soziale Integration seiner Klienten in Bassum und Syke noch stärker voranzutreiben. „Es gibt so viele Möglichkeiten, sich in Deutschland zu integrieren. Man muss nur wissen wo und wie“, sagt er. Aus seiner Sicht werde diese Aufgabe auch in Zukunft einen immer größeren Stellenwert einnehmen. Doch „mal eben so“ kann das nicht geschehen. Mokom Fomboh sagt deutlich: „Integration ist ein Prozess, dem sich jeder stellen muss – Geflüchtete wie die soziale Gemeinschaft.“
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.