
Syke. E-Mails und elektronische Sprachnachrichten dominieren die heutige Kommunikation. Briefe sind selten. Noch seltener sind Briefe mit von Hand geschriebener Adresse. Noch viel seltener sind Briefe mit von Hand geschriebener Adresse und einem gummierten Postwertzeichen mit buntem Bildchen.
Solche und andere Seltenheiten und viele Fachgespräche gab es am Sonntag beim Großtauschtag des Syker Briefmarkensammlervereins in der Mehrzweckhalle der BBS Syke zu sehen. Vor allem Briefmarken, Ansichtskarten und Briefe waren dabei. Mehr als einhundert Sammler waren gekommen und auch mit der Besucherresonanz war Vorsitzender Manfred Bartsch zufrieden. Die Vielfalt der Briefmarken war einmal mehr sehr groß, ebenso die Zahl der Alben, die auf den mehreren hundert Meter langen Tischen lagen.
„Vier Alben“, rief einer seinem Nachbarn zu, habe er gerade verkauft. „Da kannst du dich ja bald verkleinern“, kam die Antwort prompt. Angesichts der vielen weiteren Kartons mit Alben war das eher als Scherz gemeint. „Bundesrepublik und DDR gibt es haufenweise, da kann man richtige Schnäppchen machen“, meinte Peter Brandt aus Kirchweyhe. „Die sind schön anzuschauen, aber nicht viel wert.“ Der Grund seien hohe Auflagen gewesen. „Opa hat sich immer die neuesten Marken geholt, teilweise bei Verlagen bestellt, und jetzt kommen die Alben auf den Markt“, so Brandt, der sich aufs Deutsche Reich spezialisiert hat. Neben dem Wert gehe es den Sammlern auch um Vollständigkeit.
Mit einem verschmitzten Lächeln holte Brandt einen Abdruck der Blauen Mauritius hervor. „Das wäre ein wahrer Schatz.“ Dass diese Marke ein Mysterium ist, zeigte die kurze Diskussion. Jeder des vierköpfigen spontanen Expertenkreises wusste etwas, aber die ganze Geschichte kannte keiner. Solche Marken seien auch nicht der Maßstab und machten nicht den Reiz aus, erklärte Bartsch, der an diesem Tag überall und gleichzeitig sein musste. „Briefmarkensammeln hat auch sehr viel mit Historie und Kultur zu tun“, meinte er.
Tatsächlich brauchte man nur kurz in den Alben zu blättern, um einen Schnelldurchlauf durch die deutsche Geschichte zu erhaschen. Von Briefmarken aus dem 19. Jahrhundert über bunte Briefe mit schwungvoller Handschrift und des Kaisers Porträt, Marken aus der Zeit des Hitler-Faschismus, Lokalausgaben aus den 1940ern bis zu ganzen DDR-Sammlungen reichte das Angebot.
Nicht nur die auf den bunten Bildchen erzählte Geschichte, sondern auch den Hintergrund der Briefmarke an sich kennen die Experten. So berichtete Harald Höltig von geschlossenen Postfilialen bei sich im Dorf, die noch eigene Stempel hatten. Fein säuberlich hatte er die Enden von Briefmarkenrollen ausgebreitet. In den früheren Abrollgeräten musste die Rolle mit den Marken ähnlich wie die Rollen in Registrierkassen fixiert werden. Dieses vier Marken lange Ende war logischerweise nicht bedruckt, aber genauso gezahnt wie die Briefmarken.
Wie wichtig und vor allem unterschiedlich die Zahnungen der Marken sind, zeigte sich an schriftlichen Befunden des Verbandsprüfers des Bundes der Philatelisten. „Gerade nach dem Krieg druckten Engländer und Amerikaner die gleichen Marken. In diesen Zeiten des Mangels gab es aber nicht überall das gleiche Papier“, erklärte Höltig, der seit mehr als einem halben Jahrhundert Philatelist ist. So waren es trotz des gleichen Aufdrucks unterschiedliche Briefmarken – zumindest für Experten. Fein säuberlich aufgelistet sind diese im „Michel“, dem offiziellen Preisverzeichnis von Briefmarken. Dieses dicke Buch hatte fast jeder Sammler dabei. Stühle standen bereit und manch einer machte sich mit Lupe ans Suchwerk.
Mit am Stand dabei war Gisela Höltig. "Ich sammle zwar nicht, darf aber mit", schmunzelte die Gattin. Die zweite Dame im Raum ist und war schon immer dabei. Anette Rosenhagen führt die Kasse im knapp 50 Mitglieder starken Verein. "Ich sammle schon immer, und die Männer sind ganz verträglich", lachte sie. Weitere weibliche Verstärkung hatte Bartsch persönlich mitgebracht. Seine Enkelinnen boten Kaffee und Brötchen an. Ob sie mal sein Hobby übernehmen werden? Derweil begab sich Heiner Kastens auf die Suche nach Ansichtskarten von Bassum. "Das ist meine Heimatstadt und es interessiert mich, wie es dort früher aussah. Rund 300 Fotokarten habe er, es gebe aber allein aus der Lindenstadt mehr als 1000. Kataloge für Ansichtskarten gibt es nicht. "Ich kaufe einfach das, was ich noch nicht habe", sprach ein Sammler. "Man muss sich aber auf bestimmte Orte spezialisieren, sonst verliert man den Überblick."
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.