
Twistringen. Jens Bley ist Twistringens Bürgermeister. Seine Aufgabe ist es voranzugehen. In Sachen Internet denkt der Verwaltungs-Chef dabei ganz pragmatisch. Zum Pressegespräch mit dem Unternehmen Nordischnet bringt er seinen unterschriebenen Vertrag mit. Er sichert sich damit schnelles Internet via Glasfaser. Den Anschluss dafür legt Nordischnet kostenlos, vorausgesetzt, der Kunde schließt bis zum 31. März einen Vertrag mit Nordischnet ab. Danach wird's teuer. Projektleiterin Claudia Pelzl schätzt die Kosten, die dann auf die Verbraucher zukommen könnten, auf „rund 4000 Euro“.
Eigentlich sollte die Vermarktungsphase in Twistringen und Ehrenburg sowie Teilen von Drentwede und Neuenkirchen bereits beendet sein. Für die sogenannten weißen Flecken, in denen die Versorgung mit Internet nur rudimentär vorhanden ist und die auch gefördert werden, war der 31. Januar als letzter Vermarktungstag gesetzt. Bei den schwarzen Flecken, Gebiete mit ordentlicher, aber nicht 100-prozentiger Online-Versorgung, hätte am 28. Februar Schluss sein sollen. Hätte. Wegen der Corona-Pandemie hat Nordischnet nun eine Fristverlängerung gewährt. Bis zum 31. März.
Warum? Weil die Unternehmensgruppe GVG Glasfaser, zu der Nordischnet gehört, ihren Aufklärungsauftrag aufgrund der Corona-Pandemie nicht richtig erfüllen konnte. In anderen Kommunen, die früher dran waren, kamen zu den Informationsveranstaltungen 200 bis 400 Interessierte. Der Virus sorgte dafür, dass in Twistringen und Umgebung zum gleichen Thema nur maximal 25 Personen zusammenkommen durften. Bei acht Veranstaltungen waren das insgesamt 200 Menschen. Und auch die Gespräche direkt an der Haustür fehlten. „Die Menschen haben viele spezielle Fragen“, weiß Claudia Pelzl aus eigener Erfahrung. „Diese Fragen kann man nirgends besser beantworten als beim Kunden zu Hause.“ Das sieht auch Jens Bley so: „Man muss die Leute abholen.“
Das hat Nordischnet nun wieder vor. Ab Montag gehen die Angestellten wieder auf Informations-Tour, helfen bei Unsicherheit oder Fragen. Dabei muss niemand, der die Tür öffnet, Angst davor haben, möglicherweise das Infektionsgeschehen anzutreiben. „Unsere Mitarbeiter werden täglich getestet“, beruhigt Claudia Pelzl.
Viel Aufwand. Aber den hält Jens Bley auch für notwendig. „Gerade jetzt, wenn viele im Homeoffice sitzen und Kinder ihre Schularbeiten zu Hause erledigen, merkt man, was gutes Glasfaser-Internet bedeutet“, findet der Bürgermeister. Letztlich werde der ländliche Bereich davon profitieren. Glasfaser-Internet beinhalte die Möglichkeit, auch zukünftig im eigenen Heim arbeiten zu können. Entsprechend weniger muss gependelt werden. Dadurch werden die Dörfer wieder attraktiver. Und das wiederum bedeute eine Wertsteigerung der Immobilien. „Die Stadt Twistringen profitiert davon“, so Bley. „Die Zukunft ist zum Greifen nah.“
Wenn, ja wenn die Menschen aus Twistringen, Ehrenburg, Drentwede und Neuenkirchen vom Angebot der Firma Nordischnet ausreichend Gebrauch machen. Wobei die weißen Flecken wie Stelle oder Borwede nach der Vermarktung vom Eigenbetrieb Breitbandausbau Landkreis Diepholz ausgebaut werden. Dennoch: Wer jetzt nicht zugreift und sich erst später für einen Anschluss entscheidet, „muss mit erheblichen Kosten für den Planungs- und Bauaufwand rechnen“, erläutert Claudia Pelzl. Die schwarzen Flecken werden ohne Fördermittel erschlossen. Um den Ausbau dort wirtschaftlich darstellen zu können, benötigt Nordischnet eine Anschlussquote von 40 Prozent. „Wird diese Quote nicht erreicht, wird das Netz nicht gebaut“, heißt es in einer Pressemitteilung.
„Es ist wichtig für die Stadt Twistringen, dieses Netz zu bekommen“, fordert Erster Stadtrat Harm-Dirk Hüppe die Bevölkerung zum Mitmachen auf. Und weiter: „Die, die schon angeschlossen sind, sollen dafür werben.“ Skeptiker könnten nun darauf verweisen, dass man für den kostenlosen Anschluss einen Vertrag bei Nordischnet abschließen muss. Das ist auch richtig. „Aber niemand ist dann 25 Jahre an Nordischnet gebunden“, stellt Claudia Pelzl klar. „Es ist möglich, zu einem anderen Anbieter zu wechseln.“ Dafür aber brauche es einen Anschluss . . .
Wege zur Information
Angestellte von Nordischnet werden ab Montag, 15. März, wieder an den Haustüren in Twistringen und Umgebung klingeln. Doch damit nicht genug der Informationsmöglichkeiten: Das Beratungsbüro von Nordischnet, Steller Straße 3 in Twistringen, öffnet wieder – täglich bis auf sonntags von 9 bis 13 und 14 bis 18 Uhr. Ab dem 16. März wird es zudem dienstags von 8 bis 12 Uhr und donnerstags von 14 bis 18 Uhr die Möglichkeit der persönlichen Beratung im Rathaus Twistringen, Lindenstraße 14, geben. Termine dafür können unter der Telefonnummer 0 42 43 / 41 30 vereinbart werden. Laut Nordischnet ist auch weiterhin eine kontaktlose Beratung möglich. Unter der Rufnummer 04 31 / 80 64 96 49 oder online auf www.nordischnet.de können ausführliche Beratungstermine vereinbart werden. Auf der genannten Internetseite kann ebenfalls direkt ein Vertrag abgeschlossen werden.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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