
Syke. Dass in Ostfriesland oder in Dithmarschen das Plattdeutsche variiert zu dem, das rund um Syke gesprochen wird, war am Sonntagnachmittag offensichtlich für die Zuhörer im Forum des Syker Theaters. Das bestätigte sich auch auf Nachfrage später in der Pause. Zum dritten Mal hatte Kurt Grieme, der vor drei Jahren gemeinsam mit der Stadt Syke das Liederfest des Nordens aus der Taufe hob, eingeladen. Er stellte zu Beginn den Gewinn eines CD-Pakets in Aussicht, wer ihm sagen könne: „Was hat Jan Cornelius mit der Gruppe Godewind gemeinsam?“
Nach dem Auftritt von Dreeklang, das sind Jan Cornelius und Klaus Hagemann (Gitarre und Gesang) und Christa Ehrig (Cello) gab es noch keine Antwort aus den Zuschauerreihen. Mit „Min Strom“ gemeint ist die Ems, eröffneten die Drei. Dass der erste Fund eines Bernsteins für alle Zeit süchtig macht, weiter zu suchen, hieß es im zweiten Lied. Mit Gitarren und Cello präsentierte das Trio eine außergewöhnliche Kombination zum Gesang. Vom frechen Raub einer Möwe, die einem kleinen Mädchen das Eis wegnahm, wurde erzählt. „Singen Sie den Refrain mit“, forderte Cornelius das Publikum auf. „Das schöne deutsche Wort Kehrreim ist in Vergessenheit geraten und wird bei uns ja immer durch das Französische ,Refrain‘ ersetzt“, bedauerte er.
Der Brinkumer Shantychor unter der Leitung von Horst-Harry Bäume erfreute dann mit Seemannsliedern die Gemüter. Mehr als 1000 Auftritte haben die Herren seit ihrer Gründung im Jahr 1985 hinter sich gebracht. Am Akkordeon begleiteten Renate Koch und Christiane Menzel den Gesang, am Bass glänzte Carlo Papen, und die Gitarre hing sich Heiner Meyer um. Neben allseits bekannten Liedern wie „Wir lagen vor Madagaskar“, „Nimm mich mit, Kapitän, auf die Reise“ und „Das ist die Liebe der Matrosen“ erklang auch der Achim-Reichel-Titel „Aloha Heja He“. Hier stimmte das Publikum begeistert beim Refrain, also „Aloha Heja He“, mit ein. Weniger bekannt dürfte das sanft gesungene „Ave Maria der Meere“ gewesen sein. Heike Bokelmann aus Oyten beantwortete dann die anfangs gestellte Frage und versicherte, sie hätte es gewusst und nicht gegoogelt. Es ging um den Heinrich-Schmidt-Barrien-Preis. Sowohl Cornelius als auch Godewind haben den Wanderpokal samt Statue für Verdienste um die niederdeutsche Sprache verliehen bekommen.
Tina Härtel und ihr Pianist Jens Buntemeyer, die dritte Paarung des Nachmittags, verfügen über zehnjährige Bühnenerfahrung. Härtel sowohl als Schauspielerin wie auch als Sängerin. Sie verriet, zwar in Plattdeutsch zu singen, aber: „Das Sprechen muss ich weiterhin üben, wobei mir der Erhalt dieses Kulturgutes sehr am Herzen liegt. Ich bin in Lübeck geboren, Mutter Kielerin, Vater aus Wilhelmshaven, da gibt es zudem eine ziemliche sprachliche Mischung.“ Mit ihrem Wohnsitz in Osterholz-Scharmbeck kommt sicherlich noch eine weitere Klangfarbe dazu. Sie sang stimmgewaltig Plattdeutsches – unter anderem von Ina Müller – und machte dann Appetit auf ihr demnächst erscheinendes Album mit dem gleichnamigen Titel „Küstenkind“, hochdeutsch gesungen.
40 Jahre Bühnenjubiläum kann im nächsten Jahr die Gruppe Godewind feiern. Pianist und Sänger Gerd Jürgen Ohl ist Gründungsmitglied. Sängerin Anja Bublitz kam 2004 dazu. Sven Zimmermann (Cajón) und Heiko Rehse (Bass und Gesang) vervollständigten das Quartett. „Kiek doch erst mal övern Diek“ – so lautete ihr Ratschlag, offen zu sein für andere und für andere Sichtweisen. Bedauerlich, dass manch altbekanntes Lied gar nicht mehr zu hören sei, hatten sie in Worte gekleidet, und dem „Ik glöv, mi hat keener richtig leev“ konnten die Fans im Publikum gar nicht zustimmen. Allerdings beschwerte sich lautstark ein Zuhörer, der Ton sei viel zu laut und das Zuhören deswegen kein Genuss. Da musste der Tontechniker dann doch noch einmal nachregeln. Zum Abschluss standen dann alle Interpreten des Nachmittags gemeinsam auf der Bühne und sangen vom „Haas op de achtersten Been“, „Herrn Pastor sin Kau“, dem „Hamburger Veermaster“ und dem „Jung mit dem Tüddelband“.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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