
Die Weihnachtsgeschichte kennt eigentlich jeder. Maria und Josef müssen in die Heimat Josefs, um sich in Steuerlisten eintragen zu lassen. Auf dem Weg setzen bei der schwangeren Maria die Wehen ein und sie müssen sich eine Unterkunft suchen. Keine Herberge hat noch Platz, daher entbindet sie in einem Stall und legt ihr Kind in die Krippe. So weit, so klar. Doch für Christen auf der ganzen Welt steckt mehr dahinter als diese filmreife Story. Was genau, darüber haben wir für das 24. und letzte Türchen des Adventskalenders des WESER-KURIER mit einer Frau gesprochen, die es wissen muss: mit Bassums Pastorin Ines-Maria Kuschmann.
Zuallererst: Jesus ist der Sohn Gottes. Daran glauben Christen. Sie glauben auch daran, dass an Weihnachten Gott Mensch geworden und als Kind in einer Krippe geboren wird. Damit verspricht er „eine neue Zukunft, in der Sünde und Tod keine Macht mehr haben“, betont Kuschmann. Gott teilt das Leid der Menschen, Jesus hat „alles durchlitten, was auch wir erleiden“. Trauer, Glück, Freude, Leid, Spaß, Ärger. Durch Jesus wird Gott nahbar und schafft eine Verbindung zu den Menschen – vor allem macht er sich verletzlich. Nicht gerade das, was man von einem Gott erwartet. Genau das soll Jesus nicht sein, kein prunkvoller Herrscher, sondern ein normaler Mensch. Schließlich kommt es nicht auf machtvolles Gehabe, Ruhm oder Geld an, sondern die Größe liegt in der Person selbst.
Wenn man die Bibel weiter durchblättert, kommt schnell die Kreuzigung und der Tod Jesu. Nun kann man argumentieren, dass es keine väterliche Liebe sein kann, wenn man den eigenen Sohn am Kreuz sterben lässt. Doch dabei bleibt es ja nicht. Gerade durch die Auferstehung zeigt sich, dass die Verbindung zwischen Gott und den Menschen nicht aufhört. „Natürlich muss man daran glauben“, gibt Kuschmann zu. Aber Ostern zeigt, dass die Menschen nicht im Tod gelassen werden, sondern das ewige Leben erreichen können. Darum gehören die beiden größten Feste – Weihnachten und Ostern – untrennbar zusammen. „Die ganze Bibel ist daraufhin geschrieben“, betont die Pastorin. Ohne Ostern würde es das Christentum, wie wir es heute kennen, nicht geben, da erst nach der Auferstehung Jesu die Verkündigung begann.
Zu Weihnachten gehört aber natürlich nicht nur die christliche Botschaft von der Menschwerdung Gottes, sondern auch die Brauchtümer. Angefangen hat es damit, dass die Geburt Christi auf den 25. Dezember gelegt worden ist. „Zum Sonnenwendfest passt das Thema Licht einfach. Es ist ein freudiges schönes Fest, anfangs war es aber noch überlagert mit dem Sonnengott-Kult“, erzählt Kuschmann vom römischen Sonnengott Sol invictus, dessen Ehrentag der 25. Dezember war. Nach und nach hat Jesu Geburt diesen abgelöst und im Laufe der Jahrhunderte ist zu Weihnachten „immer etwas dazugepackt worden“, sagt sie. So wie der Tannenbaum oder das besondere Essen. Der religiöse Kern sei dabei in den Hintergrund gerückt, aber die Menschen schaffen sich ihre Rituale. „Wir brauchen ein gutes Ritual. Das hat etwas Beruhigendes, Vertrautes, Feierliches. Das schafft Sicherheit“, weiß Kuschmann.
Gerade in diesem Jahr, das alles andere als sicher war, sei das besonders wichtig. „Dieses Jahr haben wir noch einmal die Chance, anders über Weihnachten nachzudenken und uns zu überlegen, was in der Gesellschaft prägend war“, findet die Pastorin. In den vergangenen Jahren habe der Mensch verlernt, mit anderen umzugehen. „Man hat keine Geduld, jeder ist genervt. Sich für den anderen zu interessieren, das fehlt oft“, hat sie beobachtet. Und gerade durch die Corona-Pandemie merken viele Menschen, dass sie nicht allein sein können oder wollen. „Wir sind es gar nicht mehr gewohnt, dass wir mit uns zurechtkommen müssen. Man hat nun Zeit, sich zu fragen: Was gibt mir und meinem Leben Sinn?“, schließt sich für Kuschmann hier der Bogen zu Weihnachten. Denn das Fest der Liebe fange mit Sehnsüchten an. Kuschmann sagt: „Man spürt eine Ursehnsucht nach einer heilen Welt und nach Gemeinschaft.“
Insbesondere in einem Jahr voller Schreckensnachrichten mit Abstand, Verzicht und Coronavirus. Doch die Sehnsucht schafft ihre Wege. Die Menschen achten mehr aufeinander, nehmen Rücksicht, helfen Nachbarn oder völlig Fremden beim Einkaufen. Freunde und Familien treffen sich digital per Videochat, um den Kontakt zu halten. Weihnachten wird in diesem Jahr nicht pompös und prunkvoll, sondern beschaulicher. Und das passt doch zur filmreifen Story.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Wie hoch müssen denn die ...