
Syke-Barrien. Mario Kampe ist gerade noch damit beschäftigt, Schläuche einzurollen, als der Besuch vom schneebedeckten Hof in die Scheune an der Glockenstraße in Barrien eintritt. „Wir sind in einer sehr arbeitsintensiven Branche tätig. Uns ist nicht langweilig, denn wir haben immer gut zu tun“, wird der Selbstständige später passend dazu sagen. Jetzt erzählt er allerdings erst einmal: „Letztes Wochenende waren wir aufgrund der kalten Witterung nicht mit einem Stand auf den Wochenmärkten in Harpstedt, Bruchhausen-Vilsen und Kirchweyhe vertreten.“
Mit „Wir“ meint er sich, seine Frau Julia und die Mitarbeitenden, von denen die zwei vor allem beim Anbieten ihrer Lebensmittel Unterstützung erhalten. Denn eigentlich bringt das Ehepaar wöchentlich Marktware an die Kundschaft: donnerstags von 8 bis 13 Uhr in Harpstedt, freitags von 14.30 bis 18.30 Uhr in Bruchhausen-Vilsen und an Sonnabenden von 8 bis 13 Uhr in Kirchweyhe. Am vergangenen Wochenende hat der Wintereinbruch allerdings einen Strich durch diese Rechnung gemacht. Der Warenfluss in seiner gewohnten Form wurde unterbrochen. „Aber es kommt ja nur ein paarmal im Jahr vor, dass man aufgrund von Wetterlagen nicht rausfahren kann“, ordnet Mario Kampe ein. Bereits kommendes Wochenende wird wieder wie gewohnt rausgefahren.
Im Hofladen der Eheleute wurde die Kundschaft derweil weiter fündig. Denn das Häuschen an der Glockenstraße blieb wie gewohnt geöffnet – also am Dienstag und Freitag von 9 bis 18 Uhr sowie am Sonnabend von 9 bis 13 Uhr. Normalerweise werden in jeder Woche also sechs Verkaufszeiten angeboten. Aber es wird sich nicht nur auf den Handel beschränkt, sondern auch selbst produziert. Entsprechend schildert Mario Kampe: „Es ist unser Ziel, dem Spagat zwischen Eigenerzeugung und Handel gerecht zu werden.“ In Folientunneln neben dem hölzernen Hofgeschäft baut er mit seiner Frau nicht zuletzt für den eigenen Verkauf Bio-Feingemüse an. Ihr gesamtes Angebot umfasst hingegen mit Brot, Eiern und Käse weitaus mehr Warengruppen – auch alles ökologisch, aber in diesem Fall von Externen bereitgestellt. Angesichts von gleich drei Standbeinen beschreibt Mario Kampe die typische Woche als „sehr lebhaft.“
Doch nicht nur die Arbeit, sondern auch „die Großfamilie“, wie es Mario Kampe formuliert, spannt das Ehepaar ein. Denn die Zwei leben unmittelbar neben dem Hofladen zusammen mit eigenen Kindern und den Eltern von Julia. Tatsächlich basiert das Unternehmen sogar auf der familiären Geschichte. Denn: Marios Schwiegereltern besaßen früher am gleichen Standort einen Bauernhof. 1996 wurde er stillgelegt. 2002 entschieden sich Julia und Mario Kampe, den ruhenden Betrieb wieder zum Leben zu erwecken. „Wir starteten zunächst intensiv mit ökologischem Gemüseanbau“, erinnert sich der Ladenbesitzer. Erst wurde das Gemüse einfach in der Scheune verkauft. Dann ging es nach Weyhe auf den ersten Wochenmarkt. Später wurde der alte Melkstand zum Hofladen umgebaut. Und auch die Stände auf den anderen beiden Märkten kamen hinzu.
Mario Kampe macht deutlich: Bei der Gründung des eigenen Unternehmens, ging es damals vor allem darum, einer erfüllenden Arbeit mit Sinn nachgehen zu können. „Wir haben diese Entscheidung nicht bereut“, bilanziert der Unternehmer. „Und dass wir nur auf Märkte hier und nicht auch nach Bremen fahren, liegt an unserem Anspruch der Regionalität“, betont er. Danach führt er aus: „Unser Anliegen war von Anfang an, ein ehrliches Geschäft zu betreiben.“ Das bedeute einerseits großen Wert auf Nachhaltigkeit zu legen, aber andererseits auch ein gutes Preisleistungsverhältnis zu bieten. Ohnehin werde von den Kunden gerade dieses Verhältnis und Professionalität geschätzt. Bio sei somit vielmehr ein Bonus. Deshalb schlussfolgert Kampe: „Wir achten in der Erzeugung stark darauf, dass die Produkte Qualität und Frische haben.“
In den gut zwanzig Jahren Unternehmenshistorie konnte das Ehepaar eine Vielzahl an Stammkunden gewinnen, was Mario Kampe sehr freut. Mehr noch: „Wir leben von Stammkunden. Der Kontakt zu ihnen macht viel Spaß.“ Um sich im Bio-Lebensmittelbereich zu etablieren, sei es wichtig, beharrlich zu bleiben und Vorlieben sowie Wünsche der Kundschaft zu berücksichtigen. „Dann findet man seine Kunden“, ist der Selbstständige überzeugt. Überhaupt spielen gesellschaftliche Themen wie der Klimawandel und die Wertschätzung von Regionalität Bio-Anbietern laut Kampe in die Karten. „Alle, die in der Branche tätig sind, haben dadurch Rückenwind. Bestehende Kunden kaufen noch intensiver ein und es kommen neue dazu. Und auch die Corona-Pandemie trifft uns nicht allzu stark“, stellt Kampe fest. Im Gegenteil: Es sei zu spüren, dass die Menschen öfters zu Hause sind und mehr kochen.
Gleichzeitig beobachtet der Unternehmer: „Es gibt in der Region auch Hofläden – teils auch Bio-Geschäfte – die schließen. Das finde ich immer sehr schade.“ Und obwohl Biolandwirtschaft boome, sei sie immer noch eine Nische und konventionelle Landwirtschaft die Regel. Groll auf diese hat Kampe allerdings nicht. Und mit einem moralischen Zeigefinger kann der Ladenbetreiber überhaupt nichts anfangen. „Vor jedem der heute von Landwirtschaft lebt, habe ich Respekt. Uns ist das Verhältnis zu allen Kollegen sehr wichtig“, hebt Kampe hervor. Nichtsdestotrotz macht er auf Probleme in der Landwirtschaft aufmerksam – beispielhaft auf die Nitratbelastung und sinkende Biodiversität. „Ich möchte konventionelle Landwirtschaft aber nicht verteufeln, sondern bin froh über jeden, der Landwirtschaft betreibt.“
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
daß den frauen nicht anders geholfen werden kann.
'wir sind immer ausgelastet' ist kein grund zur freude.