
Bassum. Die Kritik ließ nicht lange auf sich warten. Nur kurz nachdem Wilhelm Linten vom Landkreis Diepholz seinen Vortrag zur Aktion „Rein in den Verein“ beendet hatte, ging es los. Ehrenamtliche nicht überlasten, Angebot ist zu groß, Geld fehlt, man würde ich sich die Kinder gegenseitig wegschnappen. Dabei war es am Donnerstagabend im Sitzungssaal der Stadt Bassum zunächst ein erstes Info-Treffen für die Vereine und Verbände. Mittel- und langfristig soll in Bassum ein lokales Netzwerk gegründet werden, damit wieder mehr Mitglieder in die Vereine kommen.
Diese Einladung wurde zahlreich angenommen, sodass vor Beginn noch weitere Stühle an den Tisch gestellt werden mussten, damit auch jeder einen Platz fand. Trotzdem passten nicht alle an den Tisch. Mehr als 20 Vertreter der Bassumer Vereine und Verbände waren vor Ort, um sich das anzuhören, was Wilhelm Linten vom Fachdienst Jugend zu erzählen hatte. „Man sollte sich untereinander austauschen und kein Kirchturmdenken fördern“, warb Linten bereits eingangs für ein Netzwerk.
Denn fast alle Anwesenden haben ein Problem: Ihnen fehlen die Mitglieder. Vor allem der Nachwuchs macht dabei Schwierigkeiten. Die Gründe dafür sind nicht neu: Kinder und Jugendliche verbringen mehr Zeit als früher in Schulen, Angebotsvielfalt, demografische Entwicklung, Neue Medien, weniger Betreuer, um nur ein paar zu nennen. Dafür bietet der Landkreis nun die Aktion „Rein in den Verein“ an, um genau diesen Problemen Herr zu werden und mehr Kinder und Jugendliche in die Vereine und Verbände zu bekommen. Linten stellte in Bassum nicht nur die Aktion vor, sondern auch sieben mögliche Lösungen.
In 14 Sitzungen hat eine Arbeitsgruppe diese sieben Möglichkeiten erarbeitet und unter drei Bereiche sortiert: „Jugendarbeit sichtbar machen“ war das erste Oberthema. Dabei reichen die Vorschläge von einer Webseite, auf die jeder sein Angebot einstellen und sich in einem Forum anmelden kann, über eine Web-Serie, bei der ein Video zu einem Verein gedreht und bei Youtube veröffentlicht wird („sieben Pilotfilme haben wir schon“), bis hin zu einem Tag der Vereine an Grundschulen. „Wir müssen die Kinder früh abholen, daher eignen sich die Viertklässler besonders, bevor es zur weiterführenden Schule geht“, erklärte Linten.
Auch ist die Arbeitsgruppe überzeugt, dass „Neue Allianzen“ hilfreich bei der Mitgliedergewinnung wären. So soll die Schule das Ehrenamt besser unterstützen und gegebenenfalls auch Schüler für ein wichtiges Turnier etwa freistellen. „Solange die Noten nicht darunter leiden“, betonte Linten. Aber er appellierte auch an die Vereine, eine verlässliche Ferienbetreuung zu planen. „Als Beispiel könnte ein Verein mal eine ganze Woche veranstalten, damit die Kinder den Verein selbst besser kennenlernen können“, sagte er, gleichwohl er um die personelle Herausforderung weiß. Da bekanntlich aller guten Dinge drei sind, müssen neue „Ressourcen geschaffen und bestehende erhalten“ werden. Als Beispiel nannte Linten dabei das Bus-Sponsoring, also Busse an Vereine oder Verbände verleihen. „Wir müssten das so organisieren, dass es für die Vereine optimal ist“, sagte er.
Die Veranstaltung am Donnerstagabend sollte dazu dienen, ob die Vereine ein Netzwerk einrichten wollen. „Sie sollten sich Gedanken machen und dann kommen wir wieder zusammen“, schlug Linten vor. Denn die vorgestellten Lösungen können – müssen aber nicht – in Bassum umgesetzt werden. Das Wichtigste sei, dass „man ins Gespräch kommt, damit das Netzwerk nachhaltig besteht“. Gleichwohl sagte Linten, dass diese Maßnahmen ohne Zusammenarbeit nur schwer umzusetzen seien.
Die eingangs angeführte Kritik, die nach Lintens Vortrag aufkam, wurde nicht von allen geteilt. „Wir sollten die Vorschläge jetzt nicht totreden und nicht sofort sagen, dass es nicht geht. Besser ist es, wenn wir uns fragen: Wie geht es?“, meinte etwa Horst Schlottmann vom TSV Bassum. Er hatte die Problematik mit dem Nachwuchs vor Kurzem selbst erlebt. Wegen zu geringer Resonanz musste die geplante Nacht des Sports abgesagt werden. Aber auch davon lässt er sich nicht abhalten. Am 2. Oktober soll es einen neuen Versuch geben.
Hans-Günther Fischer vom Technischen Hilfswerk Bassum warf ein, dass sich die Vereine nicht verstecken sollten: „Wir müssen die Vereine ins Rampenlicht stellen. Es gibt keine Probleme, nur Lösungen.“
Das nächste Treffen findet am 22. August ab 18.30 Uhr im Jugendhaus Fönix, Am Petermoor 2, statt. Mehr Informationen erhalten Interessierte beim Jugendhaus unter der Nummer: 0 42 41 / 52 10.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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