
Syke. 112 000 Kilometer ist er gefahren. Für einen Dieselmotor ist das noch kein Alter. Als der Mannschaftstransportwagen der Ortsfeuerwehr Syke im vergangenen Sommer außer Dienst gestellt wurde, war daher schnell klar, dass er noch weiter genutzt werden könnte. Doch wohin mit dem guten Stück? Die Antwort darauf hat die Stadt Syke nun gefunden. Bürgermeisterin Suse Laue und Saskia Heymann, Sachbearbeiterin Brandschutz in der Verwaltung, überreichten den Ford-Transporter an Zsuzsanna Marton, Bürgermeisterin der Gemeinde Agris im Nordwesten Rumäniens, für deren Freiwillige Feuerwehr.
Sie sei „sehr, sehr dankbar“, sagte Zsuzsanna Marton zu diesem leicht verspäteten Weihnachtsgeschenk. Das Fahrzeug sei sehr wichtig für die kleine Freiwillige Feuerwehr in Agris. „Freiwillige Feuerwehren sind nicht sehr üblich in Rumänien, obwohl eigentlich jede Gemeinde eine Feuerwehr haben muss“, erläuterte sie. Doch vom Staat gebe es nicht genug Geld dafür. So ist die nächste hauptamtliche Feuerwehr auch erst in der Kreisstadt Satu Mare zu finden, rund 20 Kilometer von Agris entfernt. Zu weit, wenn es brennt. Die Bürgermeisterin ist daher sehr froh, dass sich 20 Freiwillige in der Gemeinde gefunden haben, die diesen wichtigen Dienst versehen. Doch mit der Ausrüstung sei das in einer kleinen Gemeinde wie Agris, die mit ihren drei Dörfern gerade mal 2100 Einwohner zählt, natürlich nicht so einfach. So ein Geschenk wie jetzt aus Syke sei daher „sehr wichtig“, um diese Arbeit zu unterstützen, so Zsuzsanna Marton weiter. Auch um den Ehrenamtlichen zu zeigen, dass ihr Einsatz geschätzt wird, selbst wenn die eigenen Mittel beschränkt sind.
Und Unterstützung gab es auch noch in anderer Form. Die Syker hatten noch eine kleine Überraschung quasi „obendrauf“ gepackt. „Zum 1. Januar haben sich die Vorschriften für die Feuerwehren geändert“, erläutert Suse Laue. Ausrüstungsgegenstände, die noch bis zum 31. Dezember im Einsatz waren, durften mit dem Jahreswechsel nicht mehr verwendet werden. Helme, Bekleidung, Strahlrohre, Funkgeräte – es musste einiges ausgetauscht werden. Auch wenn da „nichts dran ist“ und die Gegenstände immer noch sicher sind, wie Suse Laue betont. Und so wanderte die aussortierte Ausrüstung ebenfalls gen Rumänien. Und aus diesem Grund konnte der Kofferraum des Transporters mit weiteren Gegenständen gefüllt werden, die die Feuerwehr in Rumänien gut gebrauchen kann.
Rund zehn Einsätze hat die kleine Freiwillige Feuerwehr von Agris pro Jahr zu absolvieren, berichtet Zsuzsanna Marton. Hauptsächlich im Frühjahr, wenn die Bürger Gras abbrennen und sich das Feuer dann ausbreitet. Das sei natürlich nicht erlaubt, betont Zsuzsanna Marton. „Aber nicht jeder hält sich an die Vorschriften.“ Dafür erntet sie verständiges Nicken bei Suse Laue und Saskia Heymann. Manche Probleme sind eben international. Für den Brandeinsatz hat die Gemeinde vor drei Jahren ein Löschfahrzeug gekauft. Gebraucht, von der Feuerwehr in Wuppertal. Der neue Mannschaftstransportwagen ergänzt den Fuhrpark nun perfekt, denn die Freiwillige Feuerwehr von Agris ist auch fleißig bei Wettbewerben aktiv. Zweimal konnte sie in der Region schon den ersten Platz ergattern, und beim rumänienweiten Wettbewerb erreichte sie einen herausragenden vierten Platz, berichtet die Bürgermeisterin stolz. Übrigens: Umlackiert werden muss der Transporter nicht. Auch in Rumänien ist die Signalfarbe rot der Feuerwehr vorbehalten.
Außer Dienst gestellt wurde der Transporter im Sommer 2019, berichtet Suse Laue. Vor der Übergabe wurde er noch einmal durchgecheckt und durch den TÜV gebracht. Gemeinsam mit ihrem Mann und begleitet von ihrer Tochter und ihrem Sohn fährt Zsuzsanna Marton das Fahrzeug nun nach Rumänien.
1482 Kilometer liegen zwischen Syke und der rumänischen Gemeinde Agris. Doch der Draht, den Sykes Bürgermeisterin Suse Laue und Agris' Bürgermeisterin Zsuzsanna Marton zueinander gefunden haben, ist deutlich kürzer. Vor gut anderthalb Jahren wollte Zsuzsanna Marton wissen, wie es denn ihren Amtskolleginnen im Rest Europas so geht. „Eine Frau als Bürgermeisterin, das ist nicht nur in Rumänien ungewöhnlich“, habe sie dabei schnell herausgefunden. Doch sie wollte Erfahrungen austauschen, suchte deshalb nach Kolleginnen im Internet und schrieb diese an. Aus Syke erhielt sie eine Antwort – und bald darauf Besuch. Gemeinsam mit ihren beiden ehrenamtlichen Stellvertreterinnen Edith Heckmann und Gabriele Beständig reiste Suse Laue nach Agris. Im Dezember 2018 wurde Spielzeug für die dortige Grundschule gesammelt, die Rumänen wiederum besuchten Syke, besichtigten die Klär- und eine Biogasanlage. Es gebe einen „intensiven Kontakt“ wie die beiden Bürgermeisterinnen mit einem Lachen betonen. Dieser sei momentan zwar noch auf die beiden Rathäuser fokussiert, aber Suse Laue sagt auch: „Wir schauen mal, was daraus wird.“
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.