
Syke. Glühwein, Kuchen, Knipp und Köfte, dazu kaltes Schmuddelwetter – auf den weihnachtlichen Kulturtagen in Syke gab es alles, was ein norddeutsches Dezemberwochende lebens- und liebenswert macht. Dazu gab es natürlich allerlei Basteleien für Haus und Hof, Hals und Hände. Schließlich möchte man, wenn man denn schon durchgefroren ist, nicht ohne Gaben heimkommen. Ein abwechslungsreiches Kulturprogramm rundete die anderthalb Tage ab.
Gefühlt waren vor allem am vom eisig-kalten Wind geprägten Sonntag deutlich weniger Menschen zwischen den Buden und Ständen unterwegs. Geschiebe und Gedränge gab es nahezu nicht. Die Frage des wirtschaftlichen Erfolges war natürlich von Stand zu Stand unterschiedlich, einiges verkauft sich eben besser als anderes und gefühlt hatte jede der zur Hälfte von ehrenamtlichen Institutionen betriebenen Buden Speisen und Getränke im Angebot. Das ging immer.
Insgesamt stimmte das Flair, und wenigstens an diesem einen Wochenende hatte die Stadt Syke wieder mal echte Marktplatzatmosphäre zu bieten. Wohl auch deswegen machten die Organisatorinnen Ilsemarie Hische und Kathrin Wilken von Stadt und Kultur einen zufriedenen Eindruck, als auch sie ihre Gewinne bei der Tombola des Fördervereins der Grundschule am Lindhof abholten. Keine Nieten, dafür viele Gewinne wie Einkaufsgutscheine oder ein Wochenende im Cabrio („Bitte erst im Sommer einlösen!“) gab es bei den fleißigen Eltern und den Kids, die mit den grünen Eimern mehr oder minder mutig auf Tour gingen. „Ihr Glück ist im Eimer“, witzelte ein verkaufender Vater.
Gegenüber machte der verfrühte Weihnachtsmann (oder war es der verspäte Nikolaus?) diesmal übrigens in Zuckerwatte. Seine Glocke klingelte im Takt mit dem „Ho Ho Ho“ der Stimme, die aus dem Lautsprecher neben der kleinen Outdoor-Bühne tönte. Dort führte am Sonnabend eine Tanzgruppe von ganz kleinen Kindern ihre Show vor. Dicke Jacken und rote Mützen gehörten zum Outfit, als sie im Kreis tanzten.
Im Kreis drehte sich auch das Karussell. In der Kutsche oder auf dem Pferd lautete die Frage für die jungen Mitfahrenden. Die Kirche bildete den Mittelpunkt der Veranstaltungen. Sonntag intonierten die Bläserklassen des Gymnasiums vor und das Moderne Orchester des TuS Syke gab ein Weihnachtskonzert in der Kirche. Dort hatte der Chor der Grundschule am Lindhof die Kulturtage eröffnet und Tom Daun auf Einladung von Jazz, Folk, Klassik die Harfe gespielt – adventlicher geht es kaum. Gerade die Kids bekamen Lob nicht nur von den naturgemäß etwas in ihrer Meinung beeinflussten Eltern.
Schnee zum Abschied
Sonntag am späten dunklen Nachmittag kam dann mit dem leichten Schneefall ein Hauch von harmonischer Stimmung auf, die etwas durch die Eiseskälte getrübt wurde. Doch wer will vor Weihnachten schon meckern? Überhaupt hatten die überwiegend selbst gebastelten Dinge an den Tischen den typischen Winterweihnachtstouch. Kerzen, Ketten, Kugeln, Kniestrümpfe, dicke Socken, Gestecke und Marmeladen gab es in mannigfaltigen Formen. Der Plausch mit den Verkaufenden gehörte oft dazu, die Bewunderung für die teilweise filigranen Arbeiten war groß, führte doch nicht immer zu einem Abschluss – die Menge und Größe der Scheine in den Geldbörsen limitierte die großen Augen, die diesmal auch die Erwachsenen hatten. Sachkundige Hinweise gab es zu vielen Produkten, so erfuhr (wer denn wollte), welche Besonderheit die Kerzen aus Stearin haben. Beim Abbrennen nämlich bilden sich am Rand Ornamente, was das Vergnügen neben dem wohlig-friedlichen Licht quasi verdoppelt.
Neben dem Ratssaal gab es auch in der Bibliothek, in der Kreissparkasse und im Zelt Gelegenheit zum Gucken, Staunen und Kaufen. Etwas zur vorweihnachtlichen Ruhe kommen konnten die Gäste in einem der drei Cafés. In der Bibliothek und im ersten Stock der Sparkasse gab es Tische und Stühle, an denen selbstgebackener Kuchen serviert wurde. Die Kirchengemeinde hatte wieder mal eine Kaffee-Flatrate. Aufmerksam gingen die Konfirmanden durch die Reihen und schenkten den Gästen ein – koffeinfrei und mit Koffein gab es. Die Stimmung nicht nur an den Tischen war locker und fröhlich, der Plausch stand im Mittelpunkt. Oft wurden alte Kontakte aufgefrischt und neue Geschenke mit nach Hause gebracht. Und wer partout nichts fand, sollte wenigsten satt und zufrieden zur zweiten Adventskerze heimkehren.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.