
Seit dem 8. März dürfen Einzelhandelsgeschäfte wieder bedingt öffnen. Das heißt per „Click and Meet“ können die Kunden in ihren Läden empfangen werden. Der Syker Kurier machte sich an eine kleine Umfrage - natürlich per Terminvereinbarung - unter den Händlern entlang der Hauptstraße und Mühlendamm. „Schaufenster haben eine ganz neue Bedeutung bekommen“, ist sich Sandra Habelmann sicher. Wegen der Schließungen aufgrund von Covid-19 konnten sie und ihr Team bei Mode Meyer beobachten, dass viele Interessierte sich die Modeneuheiten wesentlich intensiver anschauen. Um dann entweder schon am Telefon bei Bestellungen darauf zurückzukommen, oder das bei einem Termin im Geschäft zu erwähnen.
Auch bei den anderen Geschäftsinhabern kamen ähnliche Erkenntnisse heraus. Auf alle Fälle ist man sich einig, dass alles besser ist als diese kompletten Schließungen. Auch wenn es bei manchem eher zögerlich anläuft. So sagt Carola Taube von der Boutique Zartbitter: „Es melden sich zum Glück viele Stammkundinnen, aber es geht ihnen noch nicht so gut damit, denn sie fühlen sich unsicher – es sind halt wesentlich weniger als früher, zum Überleben muss mehr her.“
Dennoch gehe es so langsam los, auch wenn sie sich „ohnmächtig“ fühle angesichts der finanziellen Situation. Eine gewisse Schwellenangst sei bei den Kundinnen zu spüren. Taube betont, dass sie immer nur eine Kundin rein nehme, dafür allerdings auch zu gewünschten Zeitpunkten wie möglicherweise auch noch um 18.30 Uhr. Für genügend Zeit sei gesorgt, ob nun eine halbe Stunde fürs Anpassen – sie schneidert auch auf Wunsch – oder eine Stunde fürs Stöbern.
Für Dorothee Harries ist in ihrem Modegeschäft Prachtvoll das terminierte Shopping „gut angelaufen, ich bin dankbar, dass wir wieder öffnen können“. Immerhin seien schon 60 Prozent der Kundinnen im Vergleich zu früher wieder da. Bei ihr können maximal drei gleichzeitig in ihrem Laden stöbern, allerdings mit einer Begleitperson aus demselben Haushalt. „Den Termin kann man auch übers Internet machen, auch länger als eine Stunde. Auf meiner Homepage lässt sich leicht herausfinden, welche Termine frei sind“, sagt Harries. Es sei fast durchgehend belegt bei ihr, denn „alle haben Angst vor dem Jo-Jo-Effekt, dass bald der nächste Lockdown kommt“. Vor allem sei bequeme und praktische Mode gefragt, solche für festliche Anlässe kaum. Manch eine Kundin frage extra nach, ob sie allein sei beim Shopping. Auch bei ihr kann man spät am Tag noch kommen.
Bei "Leib & Seele" konnte Ladenbesitzerin Anke Stackmann schon einen guten Start des Termin-Shoppings verzeichnen – auch wenn manch einer verunsichert sei von solchen Begriffen wie "Click and Collect" oder "Date and Collect", mit denen man nichts anfangen könne. Sie habe sich immer wieder über positive Rückmeldungen ihrer Kundinnen gefreut: „Viele haben mir versichert, dass sie auf keinen Fall online einkaufen würden, sondern nur bei mir – und manche haben sogar meine Gutscheine wieder zurückgebracht mit dem Hinweis, das sei eine kleine Corona-Hilfe für mich.“ Immerhin könne sie schon knapp 80 Prozent der früheren Besucherzahlen verzeichnen.
Eine bessere Aufklärung hätte sich Sandra Habelmann gewünscht. Mehr Infos zu den Verordnungen. Oder mehr Unterstützung – besonders bei der Aufklärung über die Vorgaben und Bedingungen. „Manche Kunden von uns erzählten, sie kämen nicht, weil sie ja nur geimpft einkaufen dürfen – das geht doch nicht.“
Nun schreiben die Einzelhändler immer alle Kontaktdaten auf, die meisten gehen regelmäßig wöchentlich zum Testen. Gemeinsame Erfahrungen sind auch, dass viele Kunden ein haptisches Einkaufen vorziehen: sehen, anfassen und anprobieren. Bei Mode Meyer konnte man zuvor etwas bestellen, das Sandra Habelmann dann vorbeigebracht hat, um das zu Hause anzuprobieren und zurückzugeben, was nicht gefiel oder passte. Solange wartete sie vor der Tür. Sie sagt: „Schon faszinierend, die Treue der Kunden.“
Auf alle Fälle genossen drei ältere Damen, augenscheinlich Freundinnen, bei ihrem regelmäßigen gemeinsamen Vormittags-Kaffee-to-go das Schaufenster-Hopping entlang der Hauptstraße. So konnte Habelmann bei Meyer Mode das mit großem Vergnügen beobachten. Und wenn eine von ihnen etwas Tolles entdeckte, so stand sie vor dem Geschäft und vereinbarte per Handy einen Termin; manchmal, wenn es drinnen leer war, ging das sehr schnell.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.