
Eine der ältesten Kirchen in unserer Region ist die kleine, wunderschöne Bartholomäuskirche in Barrien. Zwar liegen die allerersten Anfänge im Dunkeln, doch wird sie schriftlich schon 1273 in einer bremischen Urkunde erwähnt. Laut Geschichtsschreibung wird vermutet, dass sich auf diesem Grund und Boden eine heidnische Kultstätte befand – wie weithin bekannt, errichtete die katholische Kirche an solchen Orten während der frühen Christianisierung gern eigene. Natürlich, um die Bevölkerung weiterhin zu binden an den Glauben und den Ort. Bestätigen lässt sich diese Vermutung durch solche, besonders im Bremer Umland von Erzbischof Unwan von Bremen (1013-1029) errichtete Kirchen. Für Frank Foerster, den ehemaligen hiesigen Pfarrer und Autor des Buches „Die Kirche in Barrien – Kirchenführer und Chronik der St.-Bartholomäuskirche in Barrien“ aus 2010, steht allerdings fest, dass die Kirche noch früher gegründet wurde, möglicherweise zunächst eine hölzerne.
Letztlich wird als Gründungsjahr 1032 angenommen, abgeleitet aus dem Namen, der auf ein seltenes und sehr altes Patronizium (Schutzherrschaft) des Heiligen Bartholomäus schließen lässt. Jedenfalls wurde das Jahr 1032 zur 900-Jahr-Feier Barriens angenommen, in 13 Jahren könnte man also das 1000-Jährige feiern. Auf den Fundamenten eines romanischen Vorgängerbaus, der ins 11. Jahrhundert reicht, steht der heutige Bau.
„Der Überlieferung nach wurde sie vom Bremer Erzbischof Liäwizo II. geweiht, der im Jahr 1032 starb – so ergibt sich das Gründungsdatum der Kirche. „Fachleute vermuten, dass ihre Gründungszeit mit dem Abschluss der Christianisierung zusammenfällt und um das Jahr 850 liegen könnte“, heißt es in der Chronik des Kirchenvorstands. Noch erkennbare Rest des alten Feldsteinbaus, die ältesten Teile der heutigen Kirche, „werden allerdings dem 12. Jahrhundert zugeschrieben“ – bringt es Foerster auf den Punkt.
Dokumente aus der Zeit, sofern es welche gab, sind leider 1654 im Brand des südlich der Kirche gelegenen Pfarrhauses verloren gegangen. Der ursprüngliche Sakralbau diente nicht nur als Gotteshaus, sondern auch als Festungskirche, die den Dorfbewohnern in Notzeiten Schutz bot. Der romanische Ursprungsbau war zweijochig und wurde aus Feldsteinmauerwerk errichtet. Aus dieser Zeit, also dem 12. Jahrhundert, sind die abgestuften Rundbogenportale in der Nord- und Südseite, die rundbogigen Fenster und der profilierte Werksteinsockel des Turmes erhalten.
Bei dieser Saalkirche mit dem kräftigen quadratischen Westturm beherrschen gotische Formen den Baukörper des Chors. Wahrscheinlich in der Mitte des 14. Jahrhunderts wurde das Gebäude nach einem großen Brand umgebaut, ausgeführt in Backsteinmauerwerk. Den Chor erweiterte man nach Osten, die meisten Fenster wurden vergrößert.
Der Turm auf einem romanischen Sockel ist bisher nicht konkret datiert, eine umfangreiche Renovierung ist für 1779 überliefert. Als letzte größere Bauarbeit wurde damals das romanische Giebeldach des Turmes durch eine Turmhaube ersetzt, wobei der Turm auch auf die heutige Höhe gebracht wurde. Die äußere Mauerschale stammt jedoch von einer Reparatur zu Anfang des 20. Jahrhunderts.
1954 wurden im Zuge von Renovierungsarbeiten am Chorgewölbe spätgotische Gewölbemalereien entdeckt – vermutlich aus dem 15. Jahrhundert. Altar und Kanzel, die aus dem Barock stammen, ein Taufstein aus dem Jahr 1660, ein Geschenk des Bremer Kaufmannes und Bergenfahrers Arend Meyer, und eine große Empore (1710) mit Szenen des Alten und Neuen Testaments gehören zur weiteren Ausstattung der Kirche. Die Sakristei wurde 1742 an der Nordseite angebaut.
Im Innenraum wartet eine Fülle von ungewöhnlichen Besonderheiten auf die Besucher. Das Innere des Turmes, der den Haupteingang nach Westen bildet, zeigt noch romanisches Mauerwerk mit beachtlicher Wandstärke. Hier steht der erste Taufstein der Barrier Kirche, gehauen in einem Stück aus einem Findling aus der Gründungszeit der Kirche. Ebenso alt ist der Altar aus Sandsteinplatten.
Der Blick geht von hier nach Osten durch das Kirchenschiff zum Chor mit dem barocken Altaraufsatz. Ein architektonisches Merkmal ist der gewaltige Rundbogen, der den Chorraum vom Kirchenschiff trennt; ohne Zweifel stammt er noch aus der romanischen Bauzeit der Kirche. Das Gewölbe des Chores zeigt ein gotisches Fresko, das bei Restaurierungsarbeiten im Jahr 1954 entdeckt und restauriert wurde. Sachverständige sind der Meinung, dass das Werk gotisch und somit mindestens 500 Jahre alt ist. Der Türsturz der südlichen Chortür zeigt ein Kreuz auf einem Runenzeichen, „ein starkes Symbol für den Sieg des Christentums über den heidnischen Glauben“, heißt es in der Beschreibung des Kirchenvorstands.
Das Schiff hatte zeitweise zwei Seitenemporen und zusätzlich eine Mittelempore auf der Westseite; die südliche Seitenempore und die Mittelempore wurden 1964 entfernt und die jetzt noch vorhandene Nordempore grundrenoviert. Der Innenraum wirkt dadurch weniger beengt. Auffallend im Kirchenschiff ist die Bemalung der Emporenabgrenzung in Form von gestalteten Texttafeln und bildlichen Darstellungen von Themen aus der Heiligen Schrift von dem Maler Cord Ritterhoff aus Thedinghausen. Ritterhoff hat ebenfalls die Bilder im barocken Altaraufsatz mit der Darstellung der Einsetzung des Abendmahles, der Kreuzigung und der Auferstehung geschaffen. Alle diese Arbeiten datieren von 1711.
Trotz hohen Alters fällt beim Betreten der Bartholomäuskirche jedem sofort auf, was in diesem historischem Gemäuer anders ist: der Geruch. Oder besser: das Klima. Es fühlt sich nämlich anders an, als in manchen anderen ehrwürdigen Gotteshäusern. Frischer, nicht so muffig-modrig. Das Geheimnis dazu kann Bauingenieur Hartwig Laue, bis 2018 Vorstandsmitglied im Förderverein Use Ole Karken der Bartholomäuskirche, lüften: „Wir haben uns lange damit befasst, und es ist einfach klar, dass nur eine ständig gleichbleibende Temperatur für diese Wirkung sorgen kann, vorwiegend also am besten um die zwölf Grad.“ So wird nunmehr genau dafür gesorgt. Vorausgegangen waren in den Jahren 2006 bis 2008 wiederkehrende Feuchtigkeitsmessungen auf Anregung des Barrier Bauausschusses, genauer des Vorsitzenden Laue.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.