
Bassum/Syke. Verkaufsoffene Sonntage. Für viele Familien nach einer stressigen Woche die Möglichkeit, durch die Straßen zu schlendern und ohne Termine im Nacken einzukaufen. Auch in Bassum und Syke war es wieder so weit. Und es zeigte sich das übliche Bild: Die Passanten sind grundsätzlich bereit zum Geld ausgeben, doch oft fehlt das Angebot.
Hätte in den Handvoll Geschäften nicht das Licht gebrannt, hätte man den verkaufsoffenen Sonntag in Bassum schon fast verpassen können. Vereinzelt schlenderten Passanten durch die Sulinger Straße. Michael Maas spielte, bezogen auf den Kundenandrang, mit seinem Modehaus quasi den Alleinunterhalter. „Dem ist leider so“, gesteht er mit einer Portion Mitleid in der Stimme angesichts der Leerstände in der Bassumer Innenstadt.
Verkaufsoffene Sonntage hätten dennoch eine große Bedeutung für den Unternehmer. „Ganz wichtig ist der Tag auch für die Herren. Die werden von den Frauen mitgenommen und in den Fokus gestellt“, weiß Maas. Aber ist nach dem Weihnachtsstress der Drang nach Shopping bei vielen nicht fürs Erste befriedigt? Keineswegs, wenn es nach dem Unternehmer geht: „Für viele ist das der letzte Urlaubstag und viele wollen nach den Feiertagen mal wieder raus.“
Die fehlende Konkurrenz in der Innenstadt mache das Modehaus aber nicht automatisch zum Kundenmagneten. Im Gegenteil. Laut des Unternehmers ist es dadurch viel schwieriger, Kunden anzulocken. „Der Kunde fragt sich, ob er in die Stadt fährt, wo es einen großen Laden gibt und alles andere zu hat oder ob er da hin fährt, wo 20 Geschäfte offen haben.“ Des Weiteren sei ein verkaufsoffener Sonntag dafür da, „durch die Straße zu flanieren und in die Schaufenster zu schauen“. Das sei in Bassum momentan sehr schwierig. Das Ziel heiße darum: das Stadtbild verändern. „Das ist total wichtig. Wir müssen zusehen, dass auf dem leeren Grundstück etwas passiert.“ Die überschaubare Auswahl an Geschäften hat auch das Ehepaar Simonn erschrocken. „Wir sind schon ein bisschen enttäuscht“, sagt Stefan Simonn. Bei der Ankunft in Bassum sei die Bratwurstbude „so einsam und verlassen gewesen, dass man lieber auf dem Sofa hätte bleiben können“. Gut, dass er und seine Frau Anja die verkaufsoffenen Sonntage nach eigenen Worten ohnehin vorwiegend nutzen, um sich die Beine zu vertreten „Und man muss das Engagement der Händler ja auch ein wenig honorieren“, sagte Anja Simonn. Immerhin wurden sie fündig. Mit einem neuen Hemd in der Tasche ging es zum Auto – und zur Hauptstraße in Syke.
Und da gab es um einiges mehr zu sehen. Zugegeben, der hintere Teil zeigte sich wieder relativ verwaist. Dafür herrschte bis zur Kreuzung Zum Hachepark reges Treiben. An der Bratwurst- und Glühweinbude sowie in den Bäckereien wurde sich gestärkt, überall wurde ein Blick in die Schaufenster geworfen und vor den Umkleidekabinen das Wunsch-Outfit vorgeführt.
Auch die Buchhandlung Schüttert steuerten viele Passanten an. Sämtliche Mitarbeiter waren in Kundengesprächen und auch Ina Schüttert unterstützte ihr Team an der Kasse. Sie war sichtlich zufrieden mit dem Tagesverlauf, ließ den Blick über das Geschehen schweifen und sagte mit einem Lächeln: „Ist doch trubelig.“ Am ersten verkaufsoffenen Sonntag würden viele Kunden auswärtige Besucher mitbringen, die ihre Verwandten und Freunde über die Feiertage besucht haben, weiß sie aus Erfahrung zu berichten. Und noch etwas hätten viele im Schlepptau: Gutscheine, die unter dem Weihnachtsbaum lagen. Und gegen was werden die am meisten eingetauscht? „Gegen Kalender und Bücher“, weiß Ina Schüttert. „Einige haben dann doch keinen Bildkalender zu Weihnachten bekommen und sagen sich: 'Dann kaufe ich mir den doch selber'."
Klingt doch alles nach einem vollen Erfolg. Doch auch in Syke gab es vereinzelt Kritik von Passanten. Andrea Thesing zeigte mit dem Daumen nach unten. „Im hinteren Teil war alles zu, hier vorne ist was offen. Entweder ganz oder gar nicht“, sagte die Gesselerin, die gerne einen Blick ins Handarbeitsgeschäft Stuckenschmidt geworfen hätte. „Sehr schade. Ich hätte gerne nach Strümpfen geschaut.“ Das Shoppen im Internet ist aber weder für sie noch für Rainer Dering eine Alternative. „Dazu hätte ich gar keine Lust. Kleidung muss man anprobieren, sonst schickt man ständig alles wieder zurück“, sagte Dering. Das lohne sich nur bei Dingen, die man vor Ort überhaupt nicht erhalte.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.