
Bassum/Stuhr. Bauamtsleiter Martin Kreienhop hatte schon zu Beginn versucht, die Situation zu beruhigen. Dass es am Ende doch emotional wurde, konnte auch er nicht verhindern. Ebenso wenig wie die Mitglieder des Bassumer Stadtentwicklungs-Ausschusses. Helmut Zurmühlen (CDU) forderte etwa eine sachliche Diskussion und „weniger Emotionen“. Jürgen Falck (Bürger-Block) fand derweil, dass die Diskussion „mit Vernunftsgründen nicht nachvollziehbar“ sei.
Stein des Anstoßes war die mögliche Erweiterung der Gar (Gesellschaft für Abfall und Recyling) an der Bundesstraße 51 an der Grenze zu Fahrenhorst. In seiner jüngsten Sitzung sprach der Ausschuss über die Aufstellung des Bebauungsplanes „Kastendiek II". "Das ist noch kein Entwurf und kein Plan. Es geht um die Fläche und nicht den Betrieb", sagte Kreienhop, wohlwissend um die Brisanz der Thematik. Denn "aufgrund des Tätigkeitsfeldes und der damit unvermeidlichen Emissionen gibt es bei Anwohnern und Erholungssuchenden seit Jahren ein Akzeptanzproblem für den Standort", heißt es dazu in der Vorlage. Auch eine Bürgerinitiative ist seinerzeit ins Leben gerufen worden. Das Gewerbeaufsichtsamt Hannover habe derweil in der Vergangenheit "hinsichtlich der Immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsinhalte keine nennenswerten Verstöße feststellen können". Dennoch machten die angereisten Anwohner aus Kätingen und Fahrenhorst ihrem Unmut Luft – wenn sie denn etwas in der Einwohnerfragestunde sagen durften. Das wurde einer Fahrenhorsterin mit Verweis auf ihren Wohnort nicht gewährt.
Aber zunächst zum Anfang der Diskussion: Es ging darum, ob sich die Politik und Verwaltung überhaupt mit einer Erweiterung der Gar befassen möchte. Anfang des Jahres hat das Stuhrer Unternehmen M+S Transporte die Aufstellung eines Bebauungsplans beantragt sowie einen Antrag auf Änderung des Flächennutzungsplans gestellt. „Der Eigentümer will seinen Betrieb erweitern und den Bereich als Lagerfläche nutzen“, führte Kreienhop aus. Die angedachte Fläche ist rund 3,2 Hektar groß, wobei rund 2,5 Hektar genutzt werden könnten – der Rest wird derzeit als Regenrückhaltebecken genutzt, was auch so bleiben soll. „Auf der Fläche befindet sich ein Waldstück, das als Ausgleichsmaßnahme durch die Gar angepflanzt wurde“, heißt es dazu in der Vorlage. Wenn ein Aufstellungsbeschluss gefasst würde, dann würden die Bürger auch zu einer Versammlung geladen, in der Ideen eingebracht werden könnten. Sollte es dann zu einer Erweiterung kommen, müsste die Gar auch eine Ausgleichsfläche schaffen.
„Wir sind alle dafür, dass Bauschutt und Plastik entsorgt werden, aber dafür brauchen wir Flächen und müssen Kompromisse machen“, sagte Helmut Zurmühlen. Gleichzeitig stehe man noch ganz am Anfang einer Diskussion, in der man noch weitere Dinge erörtern könne. Eike Sellmer von der Grünen-Fraktion hielt dagegen: „Wir sollten keine Erweiterung zulassen, weil wir schon zu viele Kompromisse machen.“ Mit Blick auf die Ausgleichsfläche sagte ihre Fraktionskollegin Christiane Weitzel: „Wir haben immer mehr Probleme, so etwas auszugleichen. Das ist Augenwischerei. Wir sollten die Fläche so belassen. Der Wald steht jetzt schon unter Druck.“ Diese Aussage brachte ihr Applaus seitens der Anwohner ein. Gerade in Anbetracht der aktuellen Klima-Diskussion und des einsetzenden Umdenkens beim Plastikverbrauch „wird sich einiges verändern“, prognostizierte Weitzel, sodass sie fragte: „Braucht es immer größere Flächen?“
Carsten Leopold (CDU) sprach sich dafür aus, „den Prozess anzustoßen und dann die Dinge zu vertiefen“. Im Stadtrat habe man mit dem Grundsatzprogramm der Nachhaltigkeit zugestimmt und bei der Gar „passiert auch etwas Nachhaltiges“, meinte der Christdemokrat. Jürgen Falck (Bürger-Block) wusste: „Die Entscheidung ist schwierig, weil Recycling notwendig ist.“ Gleichwohl könne er nachvollziehen, dass die Anwohner eine mögliche Erweiterung negativ sähen.
Entsprechend knapp fiel das Abstimmungsergebnis aus: Die Mitglieder entschieden sich mit 6:2 bei drei Enthaltungen für einen Aufstellungsbeschluss und die dazu nötige 26. Änderung des Flächennutzungsplans. Beides ist bei einer der nächsten Sitzungen des Verwaltungsausschusses wieder Thema.
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3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
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