
Bruchhausen-Vilsen. Gerne erwähnen Städte und Kommunen ihre berühmten Söhne oder Töchter. Wöpse kann da nur auf einen kleinen Lebensausschnitt eines berühmten Komikers, Sängers, Moderators und Schauspielers blicken. Denn Karl Dall ist nicht wirklich ein Hiesiger, schließlich erblickte 1941 das Licht der Welt in Emden. Aber schon drei Monate nach seiner Geburt – vor nunmehr fast auf den Tag 80 Jahren – wurde die sechsköpfige Familie Dall wegen der Bombenangriffe englischer Flieger nach Hessen evakuiert. Nach Kriegsende ging es dann zunächst wieder Richtung Norden in die alte Heimat des Vaters, genauer gesagt nach Wöpse.
Schon der Großvater war seinerzeit als Förster in Memsen – also quasi um die Ecke von Wöpse – tätig gewesen und wohnte damals in der Försterei im Sellingsloh, wo auch Karl Dalls Vater als Kind gelebt hatte. Die Dalls fanden also nach 1945 Unterschlupf in drei Zimmern in Reineckes Gasthof in Gehlbergen. Daran erinnert sich auch noch Anna, die Mutter von Heinrich Bohlmann, einem Aktiven des Teams der Wöpser Chronik (wir berichteten), denn dessen Großtante betrieb seinerzeit das Gast- und Pensionshaus in Gehlbergen.
Seine ersten Schulerfahrungen machte Karl Dall 1948 in der Grundschule in Wöpse. In einem Interview mit Holger Bloem, dem Chefredakteur des Ostfriesland Magazins (OMa), sagte er 2018: „Ich marschierte einen knappen Kilometer weit über den Berg nach Wöpse in eine einklassige Dorfschule, acht Klassen in einem Raum. Eigentlich gruselig. Gelernt habe ich nicht viel“. Von der Schule sei ihm noch der Rohrstock in böser Erinnerung geblieben.
Karls Bruder Otto hingegen ist überzeugt, dass „Karl trotz seiner Aussage in der Dorfschule Wöpse eine ganze Menge gelernt hat, auch Inhalte ‚von außerhalb des Lehrplans’." Wie viel an diesen Sätzen die Tatsache, dass der Vater schließlich Lehrer wurde, beigetragen haben könnte, ist nicht überliefert. Hingegen wissen die Chronik-Schreiber aber: „Dass Karl Dall aber auch durchaus angenehme Erinnerungen an Gehlbergen und Wöpse hatte, stellte er bei einem Besuch mit seiner Familie bei einem Schützenfest in Gehlbergen unter Beweis. Hier erwies er sich als freundlicher und bodenständiger Gast ohne Starallüren, der mit seinen alten Schulkameraden Erinnerungen an die gemeinsame, wenn auch kurze Schulzeit in Wöpse austauschte. Möglicherweise auch dank des Klassenfotos von 1948, auf dem er klar zu erkennen ist – nicht nur wegen seines einen hängenden Lides, sondern auch wegen seines strahlenden Lächelns.
1950 zog die Familie Dall dann nach Leer. Die weitere Schulzeit soll sich nicht besonders angenehm für Karl gestaltet haben. Das Nesthäkchen soll das Sorgenkind der Familie geblieben sein. In der Schule sei er in allen Fächern Durchschnitt bis Mittelmaß gewesen, nur in seiner Fotogruppe soll er besser abgeschnitten haben. Schließlich ging er mit dem Berufswunsch Fotograf schwanger. Im Interview mit Bloem gab er zu: „Mein Vater wollte stolz sein auf uns, mit den drei Geschwistern hat es besser geklappt. Bei mir verlor er irgendwann den Glauben. Ursprünglich wollte er aus mir unbedingt einen Beamten machen."
Doch das klappte nicht und so griff der Vater zu einem letzten Mittel: Er schickte den Jungen 1957 zu seiner Schwester Anna nach Brinkum in die Mittelschule. Die neunte Klasse schaffte er wohl gerade noch, aber dann wurde es eher ein Fiasko. Immerhin verstand er sich mit seinen Mitschülern gut. Mitschüler Hermann Meyerholz meinte in der Erinnerung bei einem Klassentreffen schmunzelnd: „Der schrägste Vogel kam erst 1957 in unsere Klasse – da war an Unterricht nicht mehr zu denken, nur mit Mühe und Not konnte man das Abbrennen der Schule während des Chemieunterrichts verhindern.“ Den Abschluss an der Mittelschule habe der deutschlandweit beliebte Komiker dann aber nicht gemacht. Zur schriftlichen Prüfung sei er zwar noch gekommen, nicht aber mehr zur mündlichen 1959. Karl Dall fing eine Schriftsetzerlehre in Leer an und verfolgte später dann erfolgreich seine Komiker-Karriere, die im November 2020 mit seinem Tod endete.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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