
Bassum. „Wir haben nichts falsch gemacht, haben wie im letzten Jahr wieder ein volles Haus hier, und kein Gast ist gegangen“, freute sich Posaunist Olaf Wetjen von School House Seven am Mittwochabend. Er übernahm nach dem Ausscheiden von Bandgründer Berthold Kollschen die Ansagen. Viele Fans der Band waren in Kempes Bürgerstuben gekommen, aber man sah auch etliche neue Gesichter beim traditionellen Jazz after X-mas, einem Konzert, das die Band zwischen den Jahren gibt.
Mit „That's A Plenty“ begann ein schwungvoller Jazzabend, der die Gäste immer wieder zum Zwischenapplaus für die Soli bewegte: Wetjen an der Posaune, Boris Wagner an Saxofon und Klarinette, Bernd Sagall am Banjo, Jürgen Brings an der Gitarre, Rolf Thiele am Schlagzeug, David Bär am Kontrabass und als Verstärkung an der Trompete der Bremer Andreas Schniesa.
Als das erste Set mit „Savoy Blues“ endete, gab es viel Beifall, und die Gäste wendeten sich wieder ihren lebhaften Gesprächen zu. „Wir sind jedes Jahr dabei, auch schon bei Heiner im Keller, das hat schon Tradition“, erzählten Heidi Lösking und Silke Tiedemann, während Holger Bulk und Christian Lehmkuhl neu dabei sind. „Wir haben das auf Kempes Seite gelesen und wollten dabei sein, man hat ja Urlaub.“
Aber es war nicht nur die Musik, sondern auch das berühmte Oma-Kempe-Schaschlik, das die beiden Männer in die Bürgerstuben gelockt hatte. „Natürlich haben wir uns zuerst ein Schaschlik gegönnt“. Die siebenköpfige Band hatte mittlerweile wieder Aufstellung genommen und spielte „All Of Me“. Besonders gut kam auch „Caravan“ an, wie lebhafte Ausrufe dokumentierten. „Was sie eben gehört haben, ist ja die heimliche Nationalhymne der Holländer“, kommentierte Wetjen. Das Set endete mit der markanten Stimme von Sagall und „Exactly Like You“. Der verriet in der Pause, dass die Band schon seit 2004 in seinem Keller probt – bei Würstchen und Kartoffelsalat. „Wir haben auch neue Stücke vorbereitet, beispielsweise ,Undecided'“, kündigten Bär und Wetjen an. Das folgte kurz danach, und das Klatschen der Zuhörer dokumentierte einmal mehr die tolle Stimmung.
„Das nächste Stück singt unser Doc – bist du eigentlich noch Tierarzt?“, kündigte Wetjen einen zweiten Gesangsauftritt von Sagall an. Und auch bei den weiteren Stücken, zeigte sich die Band sehr gut vorbereitet. Die Fans zeigten sich jedenfalls beruhigt angesichts der neuen Entwicklungen. Ohne den Gründer spielte ihre Band doch immer noch ihre Lieblingsstücke in gewohnter Qualität wie "Sheik Of Araby", "Big Butter and Eggman" oder „Bei mir biste schön". Ja, einige meinten sogar, eine neue Dynamik wahrgenommen zu haben.
Trompeter Schniesa gefiel jedenfalls der Veranstaltungsort. „Ich dachte, das wär nur ein kleiner Raum, aber das stimmt ja gar nicht“, freute er sich zusammen mit den anderen über die vielen Zuhörer. Ob es allerdings 2018 eine Wiederauflage geben wird, konnte Gastgeber Bernd Kempe noch nicht sagen: „Das hängt von den Musikern ab.“
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