
Bassum. Laut einer Statistik rücken Rettungskräfte bundesweit mehr als zehn Millionen Mal im Jahr aus. Dabei werden nicht nur Einsätze selber zur Herausforderung für die Helfer. Auch der immer dichter werdende Verkehr stellt die mit Blaulicht herannahenden Notärzte auf eine harte Probe. Wie sich Einsatzkräfte in Gefahrensituationen am besten verhalten, wird momentan anhand eines in Bassum durchgeführten Fahrsicherheitstrainings veranschaulicht. In enger Absprache und im Auftrag des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Diepholz verrät Fahrsicherheitstrainer Christian Riedemann nicht nur, wie eine sichere Vollbremsung auszusehen hat, sondern, warum auch eine richtige Sitzposition entscheidend sein kann.
Langsam fährt Reinhold Thorns von der DRK-Tagespflege Rehden mit seinem Sprinter in das Viereck aus Hütchen. Er setzt behutsam zurück, wendet und verlässt das Konstrukt auf gleichem Wege wieder. „Super, das sah doch schon einmal gut aus“, lobt Christian Riedemann über ein Walkie-Talkie. Das aufgebaute Viereck soll einen engen Bereich darstellen, der sich immer wieder vor Krankenhäusern ergibt. Denn: die häufigsten kleineren Unfälle mit Rettungswägen resultieren seinen Beobachtungen nach aus dem Rangieren.
Aber sollte es nicht für alle Routine sein, mit einem Auto zu wenden und zu bremsen? Christian Riedemann antwortet mit einer Gegenfrage: „Wie lernt man das denn? Indem man irgendwo gegenfährt?“ Ein konkretes Unterrichtskonzept für diese Fälle habe es nämlich bisher nicht gegeben. Und die Anzahl der Gefahrensituationen im normalen Straßenverkehr können meist an einer Hand abgezählt werden oder finden bestenfalls gar nicht statt. Dennoch wollte Axel Vetter, seines Zeichens Geschäftsführer des DRK Diepholz, die 140 fahrenden Mitarbeiter mit dem nötigen Wissen für den Ernstfall auf die Straßen entsenden. Deswegen wird nun erstmals auf der Kart-Bahn in Bassum, grüppchenweise und auf zwölf Tage verteilt, geschult.
Weiter geht es mit einem Slalom-Parcours zur Simulation eines Spurwechsels im offenen Verkehr. Hier heißt es, vorausschauend fahren und nicht zu aggressiv lenken. „Gerade, wenn Patienten transportiert werden, soll das Fahrzeug ruhig gehalten werden“, sagt Jürgen Riedemann, der seinem Sohn assistiert. Wichtig sei es, eng an den aufgestellten Pylonen vorbeizufahren. Je weiter weg, desto weiter muss man einlenken und desto mehr schaukelt sich der Wagen auf.
Aber nicht nur die richtige Betätigung von Lenker, Gas und Bremse ist für ein sicheres Vorankommen entscheidend, sondern auch die Sitzhaltung. Die Arme sollten nicht komplett ausgestreckt und lieber leicht gebeugt sein. „Wenn der Arm komplett ausgestreckt ist und der Fahrer länger einlenkt, kommt die Schulter irgendwann vom Sitz weg und er lehnt sich in die Kurve“, führt Christian Riedemann, der sich zur Veranschaulichung hinters Steuer schwingt, vor. Die Konsequenz: Der Steuermann liegt irgendwann in der Kurve wie ein Motorradfahrer, verliert seine Stabilität und Sicherheit. Das Gleiche gelte für die Beine. „Wenn das Bein komplett durchgestreckt ist und ich dann gegen einen Vordermann oder Baum fahre, kann ich mir schwere Verletzungen wie Beinbrüche oder Hüftverletzungen zuziehen“, warnt Christian Riedemann.
Abgerundet wird die Schulung mit einer Brems-Übung auf trockener sowie glatter Fahrbahn mit je 30, 50 und 70 Stundenkilometern. „Viele kennen die Unterstützungssysteme wie ABS und ESP zwar vom Namen, wissen aber gar nicht, wie sie arbeiten“, erklärt Jürgen Riedemann. Dies sei jedoch wegen der zunehmenden Verkehrsdichte wichtig. Die Teilnehmer teilen sich laut Jürgen Riedemann übrigens stets eine Eigenschaft – die Scheu vor dem richtigen Bremsen. Oft würde zu vorsichtig abgebremst und dadurch zu spät realisiert, dass der Bremsweg zu lang sei.
Kerstin Warneke arbeitet bei der DRK-Tagespflege in Wehrbleck und hat laut eigenen Worten in ihrer eineinhalbjährigen Karriere beim DRK noch kein solches Training absolviert. „Ich muss zwar nicht wie ein Rettungswagen schnell durch den Verkehr kommen. Aber ich muss vorausschauend fahren. Für mich ist wichtig zu lernen, wie sich ein voll besetztes Auto verhält“, erzählt sie. Auch ihre Mitstreiter an dem Tag freuen sich über die Möglichkeit, etwas für ihre Souveränität hinterm Steuer zu tun. Alle stimmen zu, dass einige der Tipps eigentlich bekannt sein sollten. Aber Reinhold Thorns von der Tagespflege Rehden gibt zu: „Es schleichen sich immer wieder Gewohnheiten ein.“ Andreas Fink, für das DRK in Diepholz unterwegs, ergänzt, dass er im Alltag zu selten in Situationen gerät, in denen es gefährlich wird. Zuletzt besuchte er vor zehn Jahren ein Fahrsicherheitstraining. Wenn es nach ihm geht, vor zu langer Zeit: „Jedes zweite Jahr sollte das schon angeboten werden.“
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.