
Bruchhausen-Vilsen. Das Sozialkaufhaus der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Bruchhausen-Vilsen wird nicht geschlossen – zumindest vorerst. Dies haben der Awo-Kreisvorsitzende Jonathan Kolschen und Samtgemeindebürgermeister Bernd Bormann bei einem Pressegespräch am Donnerstag bekanntgegeben.
Bereits seit einigen Monaten kursieren Gerüchte über wirtschaftliche Schwierigkeiten und eine mögliche Schließung des Kaufhauses am Marktplatz 6, das die Arbeiterwohlfahrt als Träger seit 2009 betreibt. „Kalt erwischt“ sei Bormann bei der Einwohnerfragestunde während der Samtgemeinderatsitzung im Oktober 2019 worden, als der Asendorfer Bürger Peter Henze sich über die Zukunft des Sozialkaufhauses erkundigte. Der Samtgemeindebürgermeister sicherte damals zu, sich für den Erhalt dieser Einrichtung einzusetzen.
Im weiteren Verlauf fand im Februar vor dem Kaufhaus eine von Peter Henze und dem Tafeltheater Bruchhausen-Vilsen organisierte Solidaritätskundgebung statt, der sich sogar die Martfelder Bürgermeisterin Marlies Plate anschloss. Auch gab es eine Unterschriftenaktion, bei der mehrere Hundert Samtgemeindebürger den Erhalt der Sozialeinrichtung forderten.
Verwaltungs-Chef Bormann indes hielt sein Wort: „Die Samtgemeinde möchte, dass das Sozialkaufhaus weiterbetrieben wird. Daher werden der Flecken Bruchhausen-Vilsen und die Samtgemeinde in Absprache mit der Awo für eine Defizitabdeckung sorgen“, teilte er mit. Durch die Finanzspritze sei der Erhalt der Einrichtung, die derzeit nicht wirtschaftlich betrieben werden könne, bis Ende 2020 gesichert.
Somit gibt es in diesem Jahr weiterhin die Möglichkeit, im Sozialkaufhaus für wenig Geld Kleidung, Möbel und Haushaltsgegenstände zu erwerben. Kunden, die aufgrund eines geringen Einkommens eine Berechtigung nachweisen können, erhalten zusätzlich einen Rabatt.
„Wir haben erkannt, dass in Bruchhausen-Vilsen Bedarf für ein solches Sozialkaufhaus vorhanden ist“, so Bormann. Als Beispiel nannte er die gut besuchte Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes an der Sulinger Straße. Daher habe er die Hoffnung, dass das Kaufhaus mit Unterstützung der Kommune wieder „in eine wirtschaftlich tragfähige Situation“ komme. Gleichzeitig erwartet der Verwaltungs-Chef, dass das Kaufhaus stärker frequentiert wird, was beispielsweise durch verstärkte Werbemaßnahmen erreicht werden könne, und dass die Awo die Finanzierung der Einrichtung in den Griff bekommt. „Ich mache hier eine klare Ansage“, warnte Bormann: Wenn bis Ende des Jahres keine Besserung der Wirtschaftslage an der Marktstraße festgestellt werde, dann werde es definitiv keine weitere Unterstützung geben.
Die konkrete Höhe des Zuschusses und die genauen Gründe, wie das Defizit zustande gekommen ist, kamen zwar nicht auf den Tisch; die Aussagen des Awo-Kreisvorsitzenden Jonathan Kolschen lassen jedoch darauf schließen, dass vor allem die Personalkosten gesenkt werden sollen. „Vier Hauptamtliche arbeiten im Kaufhaus in Teilzeit, davon wird einer in die Einrichtung nach Barrien versetzt“, sagte Kolschen. Bei den verbleibenden Hauptamtlichen „muss man mal schauen“: Sollte sich keine wirtschaftliche Besserung einstellen, müssten die hauptamtlichen Stellen abgebaut werden. „Natürlich sozialverträglich“, fügte er schnell hinzu. Dies habe der Vorstand des Awo-Kreisverbands am Mittwochabend so entschieden.
Um höhere Einnahmen zu generieren, sei die Awo zudem bemüht, die Räumlichkeiten zu verändern und attraktiver zu gestalten, so der Kreisvorsitzende. Gut frequentiert sei hingegen das Sozialkaufhaus in Barrien. Das verfüge allerdings über mehr Fläche, ein größeres Einzugsgebiet und sei auch bekannter, schränkte Kolschen ein.
„Es liegt an den Leuten selbst, wie es mit dem Kaufhaus in Bruchhausen-Vilsen weitergeht“, befand er und bezog sich dabei sowohl auf die Verkaufskräfte als auch auf die Kundschaft. Auf die Frage, wie die Belegschaft auf diese Neuigkeiten reagiert habe, antwortete Kolschen nur vielsagend: „Das Feedback war sehr gemischt.“
Die betroffenen Mitarbeiter waren zu keinem Kommentar bereit. Stellungnahmen seien ihnen von der Geschäftsführung untersagt worden, hieß es aus dem Sozialkaufhaus auf Nachfrage des Syker Kurier.
Jonathan Kolschen schloss das Pressegespräch mit dem Hinweis, dass die Awo zuverlässige ehrenamtliche Mitarbeiter suche, um stundenweise im Sozialkaufhaus auszuhelfen. Interessenten mögen sich bei der Awo-Geschäftsstelle, im Rathaus Bruchhausen-Vilsen oder direkt im Kaufhaus melden.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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