
Syke. Es waren sieben Konzerte am vergangenen Wochenende beim Festival mit dem Titel „Jazz Folk Bike“, veranstaltet vom Kulturverein Jazz Folk Klassik (JFK). Am Freitagabend ging es los mit der Lazarev Project Group und ihrem Programm „Shine Your Light“ im Garten des Syker Vorwerks. Sonnabend folgten drei Konzerte, nämlich nachmittags die Talking Horns auf dem Hohen Berg und dann Karolina Cicha und Company im Gleis 1. Den sonnabendlichen Abschluss bildete die Band Holler My Dear im Kreismuseum. Den Auftakt am Sonntag machten The Shevettes im Biergarten des Maximilian, gefolgt von zwei Nachmittags-Auftritten, nämlich Kat and Co. im Syker Vorwerk und das Vladyslav-Sendecki-Trio ebendort.
Es war ein Hörgenuss der Extraklasse, dieses Konzert von Karolina Cicha und ihren beiden Mitspielern Mateusz Szemraj und Karolina Matuszkiewicz. Im gut gefüllten Gleis 1 spielten sie auf, wunderbare Weltmusik, vorwiegend aus dem Osten, vom Feinsten. Traditionelle Balladen, sakrale Lieder, eigene Kompositionen, mal temperamentvoll swingend, mal melancholisch soft. Das alles untermalt von ungewöhnlichen Instrumenten wie einem Oud, einer gezupften afghanischen Schalenhalslaute, dem Dulcimer, der asiatischen Langhalslaute, oder Geigen aus einer anderen Welt, so der polnischen Kniegeige, afghanischen Stachelgeige und der turkmenischen Stachelhalslaute. Ganz normal wirkten dagegen Akkordeon oder Keyboard. Wobei es auch da mitunter anders wurde, wenn Cicha beide Instrumente gleichzeitig bediente. Eine spannende Mixtur von Klangwelten und –farben.
Ihre Erklärungen zu den Liedern waren nicht immer leicht zu verstehen, denn ihr Englisch war, wie sie selbst zugab, holperig. Wobei das leicht zu vergessen war, wenn die drei ihre Musik sprechen ließen. Die sei von der jiddischen Tradition ihrer Heimat im polnischen Bialystok inspiriert, wiesen islamische tartarische Einflüsse auf aber auch alttestamentarische und christliche Ursprünge. Dazu kamen eine Vielzahl von fremdsprachigen Songs, mal in Russisch, mal in Hebräisch oder einem heimischen Dialekt.
Viele ihrer Lieder hatten zwei Versionen, mal Polnisch, mal Russisch. Immer mal wieder thematisierte sie die Minderheiten in ihrer Heimat, ob nun die Litauer, die Moslems oder Juden. In einem Stück besang Cicha das Verhältnis von Verwandtschaften, in diesem Fall von Mutter und Schwiegermutter. Zunächst soft und melodisch, steigerte es sich zu knurrenden Klängen, dabei ließ sich zwischen den lautmalerisch gesungenen Passagen auch schon mal ein „liebe Mutter“ heraushören. Über und von den Gipsys brachten die Musiker ebenfalls ein Stück, wobei man sich fragen musste, ob denn in Englisch Gipsy so inkorrekt ist, wie bei uns der Zigeuner. Wie auch immer, der Rat im Lied lautete: „Erwarte deinen Zigeuner nicht vor Sonnenuntergang.“
In einem Tartaren-Song von der Wolga ging es um einen Streit zwischen Mann und Frau – der letztlich kurz vor der Hochzeit endete. Noch melancholischer dann ein Tartaren-Lied, das von der Verfolgung dieses Volkes im Mai 1944 handelte. Hundertausende wurden getötet; Cichas Kommentar: „Heute ist es wieder sehr hart für die Tartaren.“
Ihr neues Album "Steady As She Goes" war die Grundlage für das Konzert der Band Holler My Dear am Sonnabendabend dann im Kreismuseum. Wo leider nur wenige Stühle und einige Stehtische zur Verfügung standen – wahrscheinlich hatten die Veranstalter gehofft, alle Gäste zum Tanzen zu bringen. Das ging nicht ganz auf, nach der Pause leerten sich die Reihen. Auch Eva Meyer ging dann und erklärte, dass es zwar toll sei, die Konzerte mit dem Rad zu besuchen, aber es würde ihr einfach zu spät. Die Veranstaltungen tagsüber seien für sie genau richtig, allein schon wegen des dann noch ausreichenden Lichts.
Allerdings bemühten sich die Musiker, dem Anspruch von JFK in Richtung „eine der besten deutschen Bands“ gerecht zu werden. Die Österreicher Laura Dietrich (Gesang) und Lucas Dietrich (Bass), der Deutsche Fabian Koppri (Mandoline, Mandora, Gitarre, Gesang), der Brite Stephen Molchanski (Trompete, Gesang) sowie die Russen Valentin Butt (Akkordeon) und Elena Shums (Schlagzeug) spielten ihre Lieder mit Hingabe, vorwiegend Disco. Leider ließ sich – außer einiger Schiebefüße und schwingenden Schultern – kaum Bewegung, also das erhoffte Tanzen auf der Museumsdiele ausmachen. Wahrscheinlich lauschten die meisten einfach hingerissen wie Jürgen Ludwig aus Ristedt, für ihn stimmte alles sehr gut.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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Authentisches Yoga hat mit Sport absolut nichts zu tun. Dieser Artikel ist sehr bedenklich auf ...