
Dass sich der hiesige Verein Sozialzirkel in der heimischen Region engagiert, ist vielen Bassumern bekannt. So führt der Verein in der Lindenstadt ein Sozialgeschäft. Dabei bleibt es indes nicht, auch in Osteuropa sind Vereinsmitglieder aktiv. Einerseits gehen immer wieder Spenden nach Polen, Lettland und in die Ukraine. Auf der anderen Seite gibt es in Białośliwie - knapp 100 Kilometer nördlich von Posen im westlichen Polen - ein Seniorenhaus. Es hört auf den klangvollen Namen Dom Seniora Anna-Charlotte. Geführt wird die Einrichtung nicht zuletzt von Sozialzirkel-Geschäftsführer Frank-Rainer Seelert aus Bassum. Hilfe bekommt er dabei unter anderem von Artemiy Simunin, dem Praktikanten des Vereins.
Motto des Hauses ist „Gemeinsam statt einsam“. Sechs möblierte Gästezimmer gibt es im nicht ganz barrierefreien Haus. Die Einrichtung richtet sich an deutsche Senioren und soll ihnen laut Seelert „Langzeitaufenthalte in herrlicher Umgebung“ ermöglichen. Längerfristig ist dabei recht flexibel zu verstehen, denn von einem vierwöchigen Urlaub bis zur dauerhaften Unterbringung inklusive Pflege ist vieles möglich. „Nicht jeder ist in der Lage, Seniorenresidenzen und Pflegeheime in Deutschland zu bezahlen“, betont der Vereinsgeschäftsführer. Haushaltsaufgaben in der Einrichtung müssen Senioren nicht übernehmen. Denn das Ziel sei es, den Aufenthalt so leicht und angenehm wie möglich zu gestalten. Zudem werden gemeinsame Unternehmungen angepeilt, schildert der Bassumer.
Seine Tätigkeit im östlichen Europa ist derweil nicht von heute auf morgen entstanden. Viele Jahrzehnte betreute Seelert Senioren auf Reisen nach Osteuropa - vorwiegend nach Polen. 1990 entstand dadurch in Zusammenarbeit der Familie Seelert mit der polnischen Familie Familie Przytasz eine altersunabhängige Pension – eben das Haus Anna-Charlotte. „2019 schien das Aus gekommen zu sein“, blickt Seelert zurück. Adam Przytasz und Frank-Rainer-Seelert entwickelten daraufhin den Plan, das Haus als Seniorenpension zu erhalten. Ende 2019 starteten deshalb Umbauarbeiten. Auch ein Fahrzeug wurde angeschafft. Ab 2020 sollten Senioren empfangen werden und sie „freuten sich auf einen Aufenthalt“, weiß Seelert. Aber: Pandemiebedingt wurde daraus erstmal so gut nichts.
Bisher kamen lediglich sechs Gäste – eine Seniorengruppe. Denn in Zeiten des Coronavirus war die neue Unterkunft fast nur geschlossen. „Es ist zum Verzweifeln“, macht Simunin deutlich. Eine bereits eingestellte Haushälterin und angedachte Pflegekräfte haben nichts zu tun. Einzig Adam Przytasz, der das Haus in Stand hält, sorgt dafür, dass die Einrichtung nicht komplett verwaist ist. „Gerade angesichts der kostspieligen Renovierungsarbeiten hat es uns extrem hart getroffen“, gesteht Seelert hinsichtlich der Einschränkungen. Doch auch, wenn es aktuell sehr schlecht aussehe, sagt der Sozialzirkel-Geschäftsführer: „Wir werden die Pandemie überstehen.“ Hoffnung setzt er auf eine Entspannung der Corona-Lage in der zweiten Jahreshälfte. Ab Juli soll das Haus möglichst seine Pforten öffnen. Gleichzeitig habe die Sicherheit der Gäste höchste Priorität. „Wir sind sehr vorsichtig. Wenn wir aus Sicherheitsgründen das ganze Jahr schließen müssten, wäre das halt so.“
Schwierige Lage in Osteuropa
Bei den Transporten nach Polen, Lettland und in die Ukraine handelt es sich vor allem um Textilien, die an den Verein Sozialzirkel gespendet werden. In vielen Fällen werden Sachspenden günstig im Bassumer Sozialladen verkauft. Andere gehen an Waisenkinder und Senioren in Osteuropa. „2018 und 2019 hat es viele Hilfsfahrten in die drei Länder gegeben“, erzählt Seelert. 2020 gingen pandemiebedingt Spenden nur nach Polen. Und auch das stellt sich aktuell durch die Reisebestimmungen sehr schwierig dar.
Die Corona-Lagen in den drei Ländern hat der Geschäftsführer des Vereins im Blick. „In Polen und Lettland waren viele Leute erst unvernünftig“, berichtet Seelert. Besonders schlimm sei die Lage in der Ukraine. Die ukrainische Haushälterin des Seniorenhauses in Polen kommt aus dem Westen der Ukraine. Sie habe Seelert vom dortigen Infektionsgeschehen erzählt. Es gebe kaum Tests und gemessen am Monatseinkommen seien diese viel zu teuer. Auch das Gas zum Heizen sei „wahnsinnig teuer geworden“. Unterstützung des Staats gebe es so gut wie keine. Der russische Impfstoff Sputnik V werde „aufgrund von falsch gemeintem Stolz“ abgelehnt. „Die Situation ist absolut deprimierend“, fasst Seelert zusammen. „Noch viel fürchterlicher“ sei die Lage im kriegserschütterten Gebiet der Ukraine. Eine ehemalige Praktikantin des Vereins kommt von dort und schreibt Seelert manchmal. „Wenn wir anfangen über die Zustände in diesen Ländern zu sprechen, merken wir, wie gut es uns auch in dieser Zeit geht“, hebt der Bassumer hervor.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.