
Bruchhausen-Vilsen. Die vier russischen Ladys der Gruppe Iva Nova sind in Bruchhausen-Vilsen schon alte Bekannte. Am Sonnabend okkupierten sie zum wiederholten Mal das Alte Gaswerk in Vilsen, was durchaus positiv gemeint ist. Vorab schickten sie die drei Musiker der Band Stary Ikarus auf die Bühne. Leo Marchenko (Gitarre und Gesang), Eugen Ostrowski (E-Bass) und Kuba Kandel (Perkussion), beide auch zusätzlich Hintergrundsänger, stammen aus Russland und der Ukraine, leben aber in Hamburg. Mit Hut und Sonnenbrille bestückt, brachten sie das Publikum umgehend auf Betriebstemperatur.
Schon zu diesem Zeitpunkt herrschte dichtes Gedränge vor der Bühne. Es wurde sogleich gesprungen, gerockt, geklatscht, sich dem hingegeben, was die drei Jungs „Art-Rock“ nennen. Fetzig und lautstark ging es zu, um musikalisch zu beweisen, dass Ikarus mitnichten untergegangen oder verglüht ist, zwar inzwischen stary ist, was auf Deutsch alt heißt, aber mitten unter uns weile. Der Zustrom der Iva-Nova-Fans hielt indessen unvermindert an, man drängte vor die Bühne. Wer es ein wenig komfortabler hatte haben wollen, war rechtzeitig gekommen, um einen Sitzplatz auf dem Podest zu ergattern.
Und dann war es so weit: Der Top-Act enterte die Bühne. Mit grüner Haarpracht präsentierte sich dieses Mal Natalia Potapenko, die Herrscherin über das Akkordeon. Rotmähnig immer noch Sängerin Anastasia Postnikova, am Bass Galina Kiseleva. Und alles, was sich schlagen lässt, traktiert Katya Fedorova mit Klöppeln und Schlegeln. Das sechste Album auf dem Markt trägt den Titel „Uba Hoba“, damit wurde die kyrillische Schreibweise von Iva Nova in lateinische Schrift transkribiert. Das Lob der Kritiker eilt dem Silberling voraus. Das Album sei eines der Hauptereignisse des musikalischen Herbstes.
Ob Radio Moskau den vier Musikerinnen von Iva Nova je einen Kommentar gewidmet hat, ist der Redaktion des SYKER KURIER nicht bekannt. Den Ausdruck „Eiserne Lady“ für die ehemalige Premierministerin Englands, Margaret Thatcher, sandte der Sender bereits 1976 als herabwürdigenden Kommentar per Kurzwelle in die Welt. Die Iva Novas dürften nichts anderes verdienen, als den Titel „Stählerne Taifune“. Mit Urgewalt, als bräche ein Hurrikan los, drummten und crashten sie. So verlangte die Frau am Akkordeon ihrem Instrument das Äußerste ab, tobte – das Publikum anfeuernd, die Arme zu schwenken – Sängerin Anastasia an der Bühnenrampe entlang.
Die Songs „Mother´s Cry“, „Don't Want It“ oder „Uba Hoba“ betäubten nicht nur die Ohren, sondern ließen vielleicht bei dem ein oder anderen zeitweilig den Wunsch nach ein wenig Sanftheit aufkommen. Der Mann, der für den Sound zuständig ist, Pavel Lazarev, hatte alle Hände voll zu tun. Erstaunlich, dass die Liebhaber von alternativem Ethno-Extrem keine Altersgrenze kennen. Iva Nova kombinierte ihren Sound mit slawischen Motiven, Punk-Rock, Dance-Techno-Rhythmen und den avantgardistischen Soundeffekten per Synthesizer, dadurch zeichnen sich die vier Ostblocklerinnen aus. Am Sonnabend vereinigten sich Junge und Alte, um den Künstlerinnen einmal mehr ihre Ovationen darzubieten.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
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