
Martfeld. Unter dem Titel „Aller Ehren Wert“ widmen sich die Kirchengemeinden Martfeld und Schwarme in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Bruchhausen-Vilsen dem Thema Ehrenamt. Die drei Mittwochabende am 7., 14. und 21. Februar dafür finden bei kostenlosem Eintritt unter dem Banner „Aller Ehren Wert“ in der Martfelder Kirche jeweils ab 20 Uhr statt.
Laut dem Martfelder Pastor Heinz-Dieter Freese schauen die Veranstalter immer darauf, was dem Zeitgeist entsprechend angemessen sein könnte. „Und auch in der Kirche wird darauf gesetzt, dass Ehrenamtliche das auffangen, was nicht durch Hauptamtliche geleistet werden kann“, verdeutlicht der Geistliche. Und der Bedarf, diese Arbeit über freiwilliges Engagement zu decken, steige immer mehr. Andererseits sind sich alle einig, dass der zunehmende Trend zum Ehrenamt keine bedenkliche Entwicklung ist. „Ehrenamt ist der Kitt, der die Gemeinde zusammenhält“, ist sich Heinz-Dieter Freese sicher. Und auch Meike Müller, Pastorin in Schwarme, liest daraus, dass sich immer mehr Menschen engagieren möchten. „Das ist ein schöner Trend, der zeigt, dass das für unsere Gesellschaft ganz wichtig ist. Das haben wir ja vor zwei Jahren bei der Flüchtlingswelle stark gemerkt“, führt sie an.
Höchste Zeit also, dem Ehrenamt auch ein öffentliches Forum zu geben. Den Einstieg dazu übernehmen am 7. Februar gleich fünf Ehrenamtliche, die von ihren Tätigkeiten berichten. „Alltagshelden erzählen“ nennt sich das Ganze dann. „Der Abend ist dafür gedacht, einen kleinen Querschnitt zu geben“, erklärt Heinz-Dieter Freese. Zu den Referenten gehört auch Frank Tecklenborg, der die Gesellschaft als Ortsbrandmeister bereichert. Gleichzeitig repräsentiere er die Pflichtvereine, ohne die es überhaupt nicht gehe. „Frank Tecklenborg wird über seine Motivation berichten. Gerade, weil sein Amt sehr viel Zeit in Anspruch nimmt und eine profunde Ausbildung braucht“, erklärt Meike Müller. Auch werde Tecklenborg von der Situation der freiwilligen Feuerwehren erzählen. Der zweite im Bunde ist Heinrich Immor aus Vilsen. „An ihm bewundere ich, dass er als Bäckermeister das Soziale als sein Hobby entdeckt hat“, offenbart Heinz-Dieter Freese. Als Vorsitzender des Ortsverbands Bruchhausen-Vilsen organisiert Immor für den Sozialverband (SoVD) Niedersachsen Kaffeenachmittage oder betreut Menschen.
Doch nicht nur Immor besitzt für den Martfelder Pastor eine Besonderheit. Auch Waltraud Elsner aus Hoyerhagen ist für ihn hervorzuheben, denn: „In Hoyerhagen gibt es schon lange keinen Pastor mehr. Wie machen die das?“ Geht das auch ohne Pastor oder gerade deswegen besser? Diese und weitere Fragen werde die Ehrenamtliche am 7. Februar beantworten. Ein Umstand, der auch Meike Müllers Aufmerksamkeit geweckt hat. „Das ist ein sehr interessantes Beispiel, wo eine hauptamtliche Stelle fehlt. In Hoyerhagen werden Gottesdienste, Nachmittage und Angebote von Ehrenamtlichen getragen“, erzählt sie. Juliane Schwecke ist derweil nicht nur am 7. Februar das Küken in der Runde. Denn sie zählt unter den ehrenamtlich Tätigen mit ihren 17 Jahren sicherlich zu den Jüngsten. „Für sie gehörte es schon als Jugendliche dazu, sich zu engagieren und etwas mit anderen zu machen“, weiß Meike Müller über die Deern. Die Uenzerin leitet unter anderem eine Konfirmanden-Gruppe und unterstützt beim „Fahrradschuppen“ von Lebenswege Begleiten. Oder, um es mit den Worten von Algeth Weerts zu sagen: „Die ist echt fit.“ Für das Mitglied im Organisationsteam ist auch Frauke Toppe, die das Quintett am 7. Februar vollmacht, eine Erwähnung Wert. Ihr Engagement lässt sich für Weerts gar nicht richtig fassen, hat Toppe doch eigentlich überall ihre Hände im Spiel. „Sie organisiert unter anderem die Konzerte für den Heimat- und Verschönerungsverein Martfeld“, nennt sie ein Beispiel.
Auch Algeth Weerts engagiert sich übrigens ehrenamtlich, weiß daher, welches Opfer die Freiwilligen bringen. „Viele Ehrenamtliche machen nicht nur eine Sache, sondern gleich mehrere. Und dafür nehmen sie mitunter noch weite Wege auf sich. Im Grunde zahlen sie also nur drauf“, sagt Weerts. Für sie ist das Ehrenamt sprichwörtlich ein Amt, dass man mit Ehre ausführt. „Ich tue das, weil ich ja anscheinend irgendetwas davon habe“, sagt Weerts. Was, verrät sie gleich hinterher. So erzählt sie von den Vorbereitungen der Martfelder Literaturtage, die ihre Nerven strapazierten. „Ich habe gesagt, dass ich das nie wieder mache. Aber dann habe ich E-Mails bekommen, in denen mir für die Arbeit gedankt wird. Und das reicht mir“, führt Weerts aus.
Doch zurück zur Vortragsreihe. Die zweite Veranstaltung gestaltet am 1. Februar Perdita Wünsch. Die Referentin für Ehrenamtliche am Haus kirchlicher Dienste in Hannover macht sich aus der Stadt an der Leine auf nach Martfeld und wird über Veränderungen im Ehrenamt sprechen. „Mich interessiert vor allem, was ist, wenn sich alle aus gesellschaftlichen Aufgaben heraushalten würden. In meiner Heimat verkrauten die Gräben beispielsweise, weil alle der Meinung sind, dass sie ja Steuern zahlen und der Staat zuständig ist. Dieser hat es aber seiner Zeit eingestellt“, merkt Heinz-Dieter Freese an. Für ihn kaum auszumalen, was passieren würde, wenn es in Martfeld keine freiwillige Feuerwehr mehr geben würde. „Würde dann jeder aufhören zu löschen?“
Dabei bietet das Ehrenamt sehr viele Vorteile, wie Pastorin Meike Müller hervorhebt: „Es gibt für Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren möchten, ein großes Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten.“ Des Weiteren sei ein Ehrenamt gerade in der Arbeit mit Jugendlichen lohnenswert. „Wenn man die Idee hat, später einen sozialen Beruf aufzugreifen, ist es schon ein Vorteil, als Jugendliche Teamer-Erfahrung im Umgang mit Kleingruppen zu haben und eine Jugendleiter-Card zu haben.“
Das könne eine große Bereicherung nicht nur für den Verein, sondern auch eine Hilfe für das persönliche Leben sein. Welche Formen der Wertschätzung es noch gibt, verrät Regina Pasenau von der Freiwilligen-Agentur Syke zum Abschluss der Vortragsreihe am 21. Februar. Wie wird das Ehrenamt wahrgenommen und wie kann es vonseiten der Kommunen, Vereine und Kirchen belohnt werden? Seitens der Samtgemeinde kann sich Meike Müller dahingehend eine Würdigung in Form von Ehrenamtskarten vorstellen, wie es sie mitunter in Syke gibt: „Wir wollen Anregen, dass ein entsprechendes Pendant auch in der Samtgemeinde etabliert wird.“
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.
Wenn ich es zeitlich schaffe, gehe ich zu den Beiratssitzungen. (Wenn nicht ...