
Wagenfeld. Grün statt grau: Gemeinsam mit mehreren Partnern hat die Firma Lütvogt in Wagenfeld das Dach des neuen Warenlagers in den Siedlungswiesen in ein Biodiversitäts-Gründach umfunktioniert. Am Dienstagnachmittag besuchte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil dieses besondere Projekt mit seinen mehr als 10 000 Quadratmetern Fläche.
Biodiversitäts-Gründach – bei diesem sperrigen Begriff musste auch Weil erst einmal schmunzeln: „Das ist kein einfaches Wort. Da ist man richtig stolz, wenn man es über die Lippen bekommt.“ Das sollte jedoch nicht die Vorfreude des Ministerpräsidenten mindern, sich selbst einen Eindruck von diesem Projekt zu verschaffen. „So ein großes Biodiversitätsdach habe ich noch nie gesehen“, merkte er an.
Mit der gesamten Halle hat Geschäftsführer Dirk Lütvogt nach eigenen Angaben ein ökologisches Konzept verfolgt. „Wenn man so einen Klotz in die Landschaft stellt, hat man schon Bauchweh“, sagte Lütvogt. Da habe er den Nachhaltigkeitsaspekt auch für sein Seelenheil gebraucht: „Wenn meine Kinder mich fragen, was ich im Leben gemacht habe, will ich nicht nur sagen: eine 50 000-Quadratmeter-Halle gebaut. Da geht es auch um die Sinnfrage.“
In der Praxis soll etwa eine Lärchenholz-Fassade als dauerhafter CO2-Speicher dienen und an der Nord- und Südseite begrünt werden. Batterien der Gabelstapler und Hubwagen werden mit Sonnenstrom geladen. Hinzu kommt unter anderem das Gründach mit regionaltypischen Pflanzen, die in diesem Sommer erstmals blühen sollen und Lebensraum für Schmetterlinge, Bienen und Vögel bieten sollen. Darin enthalten ist zudem eine Regenwasserrückhaltung von 38 Litern je Quadratmeter; weitere 250 Kubikmeter werden über die begrünte Anwallung aufgenommen.
Eben diesem Konzept zollte Ministerpräsident Weil seinen Respekt und hob auch die Stellung des Familienunternehmes hervor, das Lütvogt in vierter Generation führt. „Das ist ein anderer Geist: Sie denken verantwortlich und in Generationen und geben das weiter.“ Selten sei dieser Gedanke so stark ausgeprägt wie bei dem Getränkeabfüller. Für Weil auch ein Beweis, dass aus langer Tradition auch etwas Neues entstehen könne.
Gleichzeitig wertete der Ministerpräsident das Projekt als „schönes, praktisches Beispiel, was wir an Europa haben“. Denn die Europäische Union förderte laut Lütvogt das Biodiversitäts-Gründach zu 90 Prozent und mit einer Gesamtsumme von 300 000 Euro. Ein Gründach habe er ohnehin gewollt, sagte der Geschäftsführer, dann habe es immer weitere Dimensionen angenommen: „In dem Umfang hätten wir das alleine nicht gekonnt.“ So sei es dann beispielsweise noch möglich gewesen, 13 Kilometer an Tropfschläuchen zur Bewässerung zu legen.
Das Dach lässt Lütvogt gemeinsam mit der Hochschule Osnabrück bepflanzen. Mit dem Forschungsprojekt Roofs For Biodiversity (RooBi) entwickelt und erprobt die Hochschule Saatgutmischungen zur Dachbegrünung und hat 2018 auch schon die 500 Quadratmeter große Fläche des Hörsaals begrünt. „Wir brauchen weitere Flächen für Insekten und Wildpflanzen“, betonte Kathrin Kiehl, Vegetationsökologin und Botanikerin, bei der Besichtigung der Halle. Die Dächer böten sich dafür an: „Für uns ist das auch ein Pilotprojekt. So groß hat es das noch nicht gegeben.“
Rund 200 Millionen Flaschen, ausschließlich Mehrweg, verlassen die Lütvogts Warenlager im Jahr. 250 Mitarbeiter in Vollzeit und 30 in Teilzeit stellen den Dreischicht-Betrieb mit drei Abfülllinien sicher. Die Dachbegrünung sei nur möglich, weil auch die Auftraggeber hinter solchen Konzepten stünden, betonte der Geschäftsführer. Einer dieser Auftraggeber ist Winfried Rübesam, Geschäftsführer bei Fritz-Kulturgüter mit der gleichnamigen Kola-Sorte. Er sei begeistert, wenn er durch die Wagenfelder Produktionshalle gehe, sagte er: „Nachhaltigkeit ist eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, den Mitarbeitern und der Umwelt.“ Wenn alle Arbeiten beendet sind, soll es auch eine Besucherplattform auf dem Dach geben, damit sich alle einen Eindruck davon verschaffen können.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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