Osterholz-Scharmbeck. Nach rund zehn Jahren befinden sich die Arbeiten am Tierheimgebäude in Bargten jetzt auf der Zielgeraden. Der Trägerverein hofft, das Haus im Juni offiziell eröffnen zu können, teilte Marlene Ziebell als Tierschutzbeauftragte von 'Tiere in Not' am Mittwoch den Mitgliedern der SPD-Ratsfraktion mit. Die Sozialdemokraten verschafften sich bei einem Rundgang einen Eindruck vom Baufortschritt - und zeigten sich beeindruckt.
Ziebell räumte ein, dass ein Eröffnungstermin im Juni eine optimistische Planung sei. Denn es gebe ja doch noch einiges zu tun. So müssen zum Beispiel im Obergeschoss noch die dort vorgesehenen neun Räume für Katzen gebaut werden. Zurzeit wird das Obergeschoss für Schreinerarbeiten genutzt - aus den Türen für die Tierräume werden Aussparungen für schmale längliche Fenster ausgesägt.
Einen Außenanstrich benötigt das Gebäude ebenfalls noch, und es müsse noch die Quarantäne-Station auf dem Außengelände gebaut werden, erläuterte Ziebell den SPD-Politikern.
Trotzdem herrscht bereits reges Leben im Tierheim - 44 Katzen werden dort zur Zeit in den bereits fertiggestellten zehn Katzen- sowie derzeit auch in den fünf Hunderäumen im Erdgeschoss betreut. Denn Hunde hätten sie im Moment keine in Obhut, sagte Ziebell. Abgesehen von 'Mimi' - der Spitz sei vor einem halben Jahr angebunden in der Nähe der Fischteiche in Lintel gefunden worden, erläuterte Peter Ziebell. 'Mimi' wuchs dem stellvertretenden Vereinsvorsitzenden so sehr ans Herz, dass der Spitz zum Haushund wurde.
Dank an das Ehepaar Ziebell
Die Sozialdemokraten konnten bei ihrem Besuch am Mittwochnachmittag auch die neue Vorsitzende des Vereins 'Tiere in Not' kennenlernen: Simone Reinhold. Die 30-Jährige wurde auf der jüngsten Jahreshauptversammlung von 'Tiere in Not' zur Nachfolgerin von Andrea Brinkmann gewählt, 'die nach Bremerhaven gezogen ist', wie Marlene Ziebell erläuterte. Simone Reinhold gehört dem Verein seit 2007 an. Das Tierheim werde künftig geleitet von Nora Kalil aus Lilienthal, erläutete Ziebell weiter. Kalil werde allerdings nicht vor Ort wohnen. Wer in die Wohnung im Tierheimgebäude einziehen wird, 'wissen wir noch nicht', so Ziebell.Im Namen seiner politischen Kollegen und Kolleginnen sprach Fraktionsvorsitzender Karl Schönemeier den Ziebells ein 'großes Kompliment' aus: 'Ihre Beharrlichkeit und Ihre Energie scheinen sich langsam, aber sicher auszuzahlen.' Die Entscheidung der Stadt, das Tierheim in Bargten finanziell zu unterstützen und
damit auf eine eigene städtische Tierheimlösung zu setzen, sei richtig gewesen, meinte Schönemeier. 'Es wird lange dauern, bis auf Kreisebene ein neuer Anlauf unternommen wird', sagte der Fraktionschef mit Blick auf die aufgetretenen Probleme bei den beteiligten Vereinen.
Wie berichtet plante der Verein 'Tierheim Osterholz' zunächst, auf dem Gelände der ehemaligen Bundeswehr-Raketenstation in Bargten ein kreisweites Tierheim zu bauen. Als dieses Vorhaben scheiterte, sollte das Tierheim auf einem Resthof am Hammeweg in Worpswede errichtet werden. Doch auch dieser Standort wurde aufgegeben. In der Folge trat der Tierschutzverein Lilienthal, Worpswede und Grasberg aus dem Tierheim-Verein aus, den er vor fünf Jahren zusammen mit dem Tierschutzverein OHZ gegründet hatte.
Der Verein 'Tiere in Not' könne für die ausstehenden Restarbeiten am Tierheimgebäude noch helfende Hände gebrauchen, sagten Marlene und Peter Ziebell. Simone Reinhold dankte in diesem Zusammenhang allen eigenen sowie den Mitgliedern des befreundeten Vereins 'Tierhilfe Sonnenschein' für ihren Einsatz bei einer Aufräumaktion auf dem Gelände am 24. April.
Die Ziebells sind unter der Telefonnummer 04791/7117 zu erreichen. Auch über weitere Geldspenden auf das Vereinskonto 291518 bei der Kreissparkasse Osterholz freue man sich sehr, betonen sie.