
Heinrich Helberg, Mitbegründer der Bürgerinitiative „Rettet das Halsetal“, wirkt nicht gerade glücklich, wenn er über das Wasserwerk Panzenberg in Verden-Scharnhorst spricht. „Es wird nicht sensibel genug mit den grundwassergebundenen Ökosystemen umgegangen“, findet er und spielt damit auf den Halse-Bach an, der trocken gefallen sei. Ein Grund dafür sei, dass in dem Wasserwerk Grundwasser entnommen wird.
Das dort geförderte Trinkwasser geht in großen Teilen nach Bremen. Die Hansestadt müsse natürlich versorgt werden, sagt Helberg, „wir sind aber überzeugt, dass das anders geht.“ Das Wasser müsse nicht zwangsläufig aus der Rotenburger Rinne kommen, in Ristedt oder Delmenhorst seien gute und kostengünstige Alternativen vorhanden. Ob die Bürgerinitiative die richtigen Schlüsse zieht, möchte nun das Niedersächsische Umweltministerium mit einem Forschungsprojekt klären. Aus diesem Grund lud der Landkreis Verden jetzt zu einer Informationsveranstaltung ein, um mit Vertretern des Ministeriums zu erklären, wie der aktuelle Stand ist und welche Schritte nun folgen werden.
Der Hintergrund: Aktuell darf der Trinkwasserverband (TV) Verden am Panzenberg Grundwasser entnehmen, um die Menschen zu versorgen. Eigentlich lief die Bewilligung der Bezirksregierung Lüneburg aber schon im November 2009 aus und muss erneuert werden, ein neuer Antrag liegt bereits vor. Das Wasserhaushaltsgesetz sehe aber vor, „eine Bewilligung zu versagen, wenn es schädliche Gewässerveränderungen gibt“, führte Silke Brünn, Leiterin des Fachdienstes Wasser, Abfall und Naturschutz aus. Damit sei vor allem gemeint, dass das Wohl der Allgemeinheit und vor allem die öffentliche Wasserversorgung gefährdet seien. „Das ist bei der Halse nicht der Fall.“ Der Bach ist Hauptgegenstand der aktuellen Diskussionen.
Damit der TV Verden aber weiterhin am Wasserwerk Panzenberg Grundwasser entnehmen darf, dürfe sich die Situation des Bachs nicht weiter verschlechtern. Es gibt jedoch Ausnahmen – unter anderem, wenn es keine geeigneten Alternativen gebe. „Deswegen haben wir eine Gesprächsanfrage an das Umweltministerium gestellt, um zu klären, was wir prüfen müssen.“ Sollte es keine zumutbaren Alternativen geben, wäre es auch möglich, dass das Umweltministerium und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) abweichende Bewirtschaftungsziele festlegen, um den Betrieb am Panzenberg zu gewährleisten. Dies wäre möglich, wenn die Umwelt durch den neuen Standort nicht deutlich entlastet werde oder der Aufwand unverhältnismäßig hoch wäre.
Gesetz mit Ausnahme
Carsten Dube, zuständig für das Wasserrecht beim Ministerium für Umwelt, erklärte, dass bei dem Verfahren auch die Europäische Wasserrahmenrichtlinie zur nachhaltigen Wassernutzung beachtet werden müsse. „Oberflächengewässer, dazu gehört auch der Halse-Bach, müssen in einen guten ökologischen und chemischen Zustand gebracht werden. Es gibt ein Verschlechterungsverbot“, sagte er. Eine Ausnahme könnte aber auch hier gelten, da davon ausgegangen werde, dass die Halse bereits „erheblich verändert wurde“.
In dem Pilotprojekt sollen nun verschiedene Aspekte, insbesondere wirtschaftliche, geprüft werden, sagte Ann Kathrin Buchs, Umweltökonomin des Niedersächsischen Umweltministeriums. Voraussichtlich im Herbst diesen Jahres solle das Projekt abgeschlossen sein. Sie stellte aber klar: „Qualität geht vor Termin.“ Es sei schwierig, Naturgüter nach wirtschaftlichen Punkten zu bewerten, dazu gebe es aber Vorgaben. Buchs sagte auch, dass sie noch nicht alle Fragen – etwa zum Naturschutz – beantworten könne, da sich ihr Team erst noch einarbeiten müsse. Sie bat die Initiativen darum, Studien und Gutachten vorzulegen, um diese zu berücksichtigen. Auch andere Richtlinien müssten noch beachtet werden. Landrat Peter Bohlmann erklärte, dass der Landkreis sich durch die Forschung Rechtssicherheit bei der Entscheidung erhoffe.
Ähnlich wie Heinrich Helberg formulierte es auch Udo Paepke vom BUND in Verden: „Wir möchten, dass das Wasser dort gefördert wird, wo es die Umwelt am wenigsten belastet.“ Er habe sich zudem von der Veranstaltung erhofft, dass schon konkrete Verfahrensschritte erläutert werden. Die Naturschützer sorgten sich allerdings, dass durch das Forschungsprojekt viel Papier beschrieben werde, am Ende aber wenig Greifbares übrig bleibe. Dennoch begrüßte Paepke, dass es überhaupt eine Informationsveranstaltungen zu dem Thema gebe.
Das lobte auch Werner Meinken, Verbandsvorsteher des TV Verden. „Es ging darum, Transparenz zu schaffen und alle Beteiligten mitzunehmen.“ Der Verband habe die Trinkwasserversorgung Bremens schon vor etwa 40 Jahren übernommen, deshalb sei es auch dessen Aufgabe, dies weiterhin zu gewährleisten. „Das können wir nicht einfach abstellen“, sagte er. Nun gehe es darum, zu prüfen, wie intensiv nach Alternativen gesucht werden müsse und eine Antwort auf die Frage zu finden: Darf am Panzenberg weiter Grundwasser gefördert werden oder steht im Vordergrund, die Schädigung der Umwelt zu verhindern?
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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