
Wenn alles glatt geht, könnten zum Fahrplanwechsel 2023/2024 wieder Züge in Kirchlinteln halten. Das wäre dann genau 150 Jahre nach Einweihung der Amerikalinie zwischen Langwedel und Uelzen im Jahr 1873. Der Fachausschuss für Gemeindeentwicklung und Bauen hat während seiner jüngsten Sitzung im Lintler Krug einstimmig die Vorentwurfsplanung für das Umfeld des neuen Haltepunktes empfohlen – Stichwort Pkw-Stellplätze und Fahrradabstellanlagen. Ausschussvorsitzender Wolfgang Ritz (CDU) überzeugte die Politik mit einer von ihm ins Spiel gebrachten dritten Variante. Dabei hatte er die von einem Hannoveraner Büro vorgelegten Pläne modifiziert. Der von Ritz eingebrachte Vorschlag birgt nach Ansicht von Politik und Verwaltung das meiste Entwicklungspotenzial für die künftige Station an der Kreepener Straße.
Vorgesehen ist laut Manuel Rampelmann von der Stabsstelle Gemeindeentwicklung eine barrierefrei zu erreichende 140 Meter lange Anlage mit einem Wetterschutzhäuschen sowie einem Fahrkartenautomaten. Damit im Zuge der eingleisigen Ertüchtigung und Elektrifizierung der Amerikalinie (Stichwort Alpha E) langfristig gesehen auch größere Züge in Kirchlinteln halten können, wäre es möglich, die Anlage zu einem späteren Zeitpunkt noch zu Lasten der Bahn auf insgesamt 220 Meter zu erweitern. Vorgesehen sind nach Aussage von Kirchlintelns Bürgermeister Wolfgang Rodewald darüber hinaus 56 abschließbare Fahrradboxen.
Der SPD ist wichtig, dass auch der Kirchlintler Bürgerbus am neuen Haltepunkt drehen kann. Ein Wendehammer ist dort derzeit nicht geplant. Die Verwaltung soll nun prüfen, ob der Bürgerbus aufgrund seines geringeren Wendekreises an der Einfahrt zum Kirchlintler Ruheforst drehen kann. Frank-Peter Seemann (Grüne) regte an, nicht zu viel Fläche zu versiegeln und an der Spitze des Areals eine Streuobstwiese oder Blühfläche anzulegen. Um die Elektromobilität in der Heidegemeinde zu fördern, sprach er sich zudem für die Errichtung von ein bis zwei Ladesäulen aus.
Der von Seemann geforderte Sichtschutz zum benachbarten Friedhof werde bei den Planungen bereits berücksichtigt, versicherte der Verwaltungschef. Gemeinsam mit Landschaftswartin Sylke Bischoff solle nach geeigneten hochwertigeren Bäumen für das Areal gesucht werden.
Für die Realisierung des Bahnhalts Kirchlinteln einschließlich der sogenannten Verknüpfungsanlagen (Park and Ride sowie Bike and Ride) hat die Gemeinde Kirchlinteln bereits das bebaute Grundstück an der Kreepener Straße 18 erworben. Das Haus soll abgerissen werden. Umfangreiche Vermessungsarbeiten an der Bahnstrecke haben bereits stattgefunden.
Der Gemeindeverwaltung zufolge will das Land Niedersachsen die Kosten für den Bahnhalt mittlerweile komplett übernehmen. Die von der Kommune in Auftrag gegebene Umfeldplanung für den Haltepunkt werde hingegen von der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) gefördert.
Bis zum Frühjahr soll das Planungsbüro aus Hannover nun die Anregungen der Gemeinde in ihre abschließende Entwurfsplanung für die Verknüpfungsanlagen einarbeiten.
„Vorsichtige Schätzungen gehen davon aus, dass täglich bis zu 300 Menschen den Bahnhof nutzen könnten – vorausgesetzt wir bekommen einen Stundentakt“, erläutert Rodewald. Da fast nur Auspendler (Menschen, die außerhalb arbeiten) in der Gemeinde Kirchlinteln leben, kann sich Rodewald gut vorstellen, dass der neue Haltepunkt ein voller Erfolg wird. „Die meisten arbeiten im Oberzentrum Bremen, aber auch etliche in Hannover oder gar in Hamburg“, weiß der Verwaltungschef. Werde die Station gut angenommen, seien die geplanten 21 Pkw-Stellplätze samt drei für Menschen mit Beeinträchtigungen ohnehin zu wenig.
In den blau-weiß-gelben Heidesprinter (Erixx) in Richtung Bremen und Soltau brauchen sich die Pendler mit Inkraftreten des Winterfahrplans 2023 jedenfalls nicht mehr setzen, denn der bisherige Betreiber konnte sich bei der europaweiten Ausschreibung nicht gegen die Mitbewerber durchsetzen. Pünktlich zum Fahrplanwechsel 2021 soll das aus dem bisherigen Heidekreuz sowie der Weser-/Lammetalbahn hervorgehende Dieselnetz Niedersachsen-Mitte nach Angaben der LNVG auf das Eisenbahnverkehrsunternehmen Regionalverkehre Start Deutschland übertragen werden.
1987 hielt der Personenzug am Rübenmarkt-Sonnabend zum letzten Mal in Kirchlinteln. Falls nun in drei Jahren wieder die erste Bahn in der Heidegemeinde hält, wird Wolfgang Rodewald allerdings nicht mehr als Bürgermeister, sondern vielmehr als Pensionär vom Bahnsteig grüßen.
Vor 20 Jahren wurde im Südkreis schon einmal ein Bahnhof reaktiviert. Nach Aussage von LNVG-Sprecher Dirk Altwig steigen heute unter der Woche im Schnitt 770 Menschen in Dörverden ein und aus.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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