
Als Pastorin Bettina Kattwinkel-Hübler zum ersten Mal ihre zukünftige Wirkungsstätte betreten hat, ist sie gleich dem Charme des historischen Gebäudes an der Verdener Andreasstraße erlegen. „Ich habe mich in der Kirche sofort willkommen und geborgen gefühlt. Sie strahlt irgendwie eine Weichheit aus, ohne überladen zu wirken“, erinnert sich die Theologin an ihre ersten Impressionen. Vor 800 Jahren wurde der Sakralbau zum ersten Mal erwähnt. Das mit Backsteinen errichtete Gebäude gehört zu den ältesten dieser Art im gesamten norddeutschen Raum. Grund genug für die Kirchengemeinde, eine Festschrift herauszugeben.
Michael Speer, Matthias Langemeier und Walter Jarecki haben den Jubiläumsband in rund zweijähriger Arbeit entworfen. Er beschreibt die Geschichte des Gotteshauses und dokumentiert natürlich auch das Gemeindeleben. Die historischen Abschnitte stammen allesamt aus der Feder von Jarecki, der bereits viele Artikel über die Geschichte der Kirche veröffentlicht hat. Seine wichtigste Quelle war dabei das facettenreiche Gemeindearchiv, das Akten und Schriftstücke aus fast 400 Jahren enthält. Aber auch das Landesarchiv in Stade und das Verdener Kreisarchiv ergaben so manches spannende Detail.
Das Kirchspiel erstreckte sich ursprünglich von Rieda bis Barnstedt und nördlich der Aller bis Lehringen. Heute gehören neben einem Teil der Stadt Verden noch Eitze, Hönisch, Döhlbergen und Rieda sowie die zur Gemeinde Dörverden zählenden Bergendörfer Wahnebergen, Ahnebergen und Stedebergen zur St.-Andreas-Gemeinde. Der Fluss, die Aller, habe sich dabei nie als trennendes, sondern vielmehr als verbindendes Element gezeigt, betont Pastorin Bettina Kattwinkel-Hübler. Sie freut sich, dass heute noch einige Menschen aus den Bergendörfern regelmäßig zum Gottesdienst nach Verden kommen. 2400 „Schäfchen“ diesseits und jenseits der Aller betreut sie insgesamt.
Einer der Herzstücke im Innenraum ist die Andreasfigur. „Im Jahre 1734 erhielt die Kirche wieder einmal eine neue Kanzel. Als Bekrönung des Schalldeckels, also dem baldachinartigen Überbau der Kanzel, schnitzte der Verdener Tischler A. Meier diese Figur“, erzählt Jarecki über den Namensgeber der Kirche.
Neben dem von einem schwedischen Beamten gestifteten Taufstein (1649) gehört auch die Grabplatte von Bischof Iso zu den Schätzen des Sakralbaus. Elf Jahre nach der Erwähnung der Kirche wurde er dort im Chor begraben.„Isos Grabplatte besteht aus Messing. Der Bischof ist darauf nur in Umrissen geritzt. 1822 wurde die Platte aufgenommen und an der Kirchenwand angebracht. Noch heute befindet sich sein Grab im Gotteshaus“, erklärt Jarecki.
Die Verdener St.-Andreas-Kirche wurde zwischen 1968 und 1970 aufwendig renoviert. Seitdem hat sie ihr heutiges Antlitz. Wegen der Gründung eines Kanonikerstiftes an der Kirche durch Bischof Iso von Wölpe – er stammte aus der alten Grafschaft Wölpe bei Nienburg – wurde der Sakralbau 1220 erwähnt. Aufgabe der insgesamt zwölf Kanoniker war es, den Bischof zu unterstützen. 1650 wurde das Stift dann von den neuen schwedischen Landesherrn aufgehoben. Das Besondere: „Der Klosterkammer gehört in Nachfolge des Stiftes immer noch der Chorraum der Kirche“, weiß Jarecki.
Auch mit ihrer Akustik könne das Gotteshaus punkten, betont Matthias Langemeier, Vorsitzender des Kirchenvorstandes. Er freut sich, wenn dort nach der Pandemie wieder Konzerte veranstaltet werden können.
Setzen heute Fremde einen Fuß in die Kirche, durchströmt sie sofort das wohlig-warme Heimatgefühl, das damals auch schon Bettina Kattwinkel-Hübler in ihren Bann gezogen hat. Dass eine Kirchengemeinde zwar uralt, aber dennoch unglaublich lebendig sein kann, beweisen die Gläubigen aus St. Andreas stets aufs Neue.
Die 168 Seiten starke Schrift zum Kirchenjubiläum, die Festwoche musste Corona-bedingt ausfallen, ist mit einer Auflage von 500 Stück erschienen. Sie kostet 19,50 Euro und ist sowohl im Gemeindebüro als auch beim Kirchenvorstand oder über den Abhol-Service des Buchhandels erhältlich. Nach den Gottesdiensten können die Besucher den Band ebenfalls erwerben.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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