
Wer das Haus kannte, als es noch nach alter Tradition Arztpraxen beherbergte, kommt aus dem Schauen und Staunen kaum heraus. Nicht nur äußerlich wurde das markante Gebäude aus der Gründerzeit einer gründlichen Frischekur unterzogen. Vor allem innen ist die schneeweiße Stadtvilla an der Ecke Johanniswall/ Lindhooper Straße beinahe nicht wiederzuerkennen. Was nach sorgfältigster Sanierung eigentlich als stattliche Wohnstätte vorgesehen war, hat nun, zumindest für einige Zeit, eine andere Funktion: In den schmucken Räumen richtet sich gerade die Verwaltungsabteilung des Verdener Landgerichts häuslich ein.
Einige der knapp ein Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die hier künftig unweit des Justizzentrums tätig sein werden, haben ihre neuen Büros bereits im Dezember bezogen. Die umfassende Instandsetzung der einst maroden, beinahe dem Abriss preisgegebenen Immobilie ist schneller als gedacht vorangegangen. Und so konnte Besitzer, Bauherr und Vermieter Jürgen Lemke, Chef der Agentur für Arbeitsvermittlung (AfA) gleich um die Ecke an der Zollstraße, die Haustürschlüssel schon während der Adventszeit aushändigen.
Ausgelegt für komfortables Wohnen in drei separaten Einheiten und auf insgesamt rund 450 Quadratmetern, dient die vom Keller bis zum Dach aufwendig und mit viel Liebe zum Detail auf Vordermann gebrachte Villa erst einmal als Dependance des Landgerichts. Dass es sich darin sehr angenehm arbeiten lässt, haben zum Beispiel Präsident Gerhard Otto, Chefsekretärin Birgit Braun und LG-Vize Stefan Koch schnell festgestellt. Das notwendige, eher nüchterne Mobiliar in ihren Räumen trübt keineswegs die eher wohnliche, schlicht-elegante Atmosphäre, die diese ungewöhnliche Gerichtsfiliale ausstrahlt. Dafür sorgen nicht zuletzt die vorherrschende Farbe Weiß der Wände, Fenster und Türen, der durchgängige Fußboden in hellem Holzton und einige von Jürgen Lemke geschickt platzierte Ausstattungsgegenstände.
Dem Besucher, der durch den mittigen Haupteingang am Johanniswall ins Haus tritt, entdeckt nicht nur gleich linkerhand eine schön altmodische Garderobe samt Spiegel, sondern weiter rechts auch ein Möbelstück, das unweigerlich ein bisschen an das berühmte Loriot-Sofa erinnert. Es ist etwas ausladender und nicht ganz so schwungvoll geformt, aber auf jeden Fall ein Blickfang im Foyer. Ein uralter kleiner Kanonenofen verströmt zwar keinerlei Wärme, ist aber ein weiterer Hinweis darauf, dass mit viel Gespür für den historischen Hintergrund des im Kern über 130 Jahre alten Hauses dezent dekoriert wurde.
Landgerichtsvizepräsident Stefan Koch, der im einstigen Wartezimmer der Arztpraxis juristisch praktiziert, und Pressesprecher Rouven Seeberg, der sein Reich auch gerne in der Villa hätte, führten denn beim Fototermin auch mit unverkennbarer Begeisterung durch die barrierefreien Räume in Erdgeschoss und in der ersten Etage. Hier lagern jetzt übrigens auch, sicher unter Verschluss und bei Bedarf rasch griffbereit, bergeweise wichtige Personalakten. Die komplette Verwaltungsabteilung habe hier gut und reichlich Platz gefunden, betont Koch. Und mehr Platz als bislang brauchte das Landgericht dringend.
Bei der Verdener Justiz ist nicht erst durch Corona ein erhöhter Bedarf an zusätzlichen Räumlichkeiten entstanden. Erforderliche Sanierungen und Umbauten am ausladenden Gebäudekomplex hatten schon die Suche nach geeigneten Ausweichquartieren in Gang gebracht. Durch die Pandemie war das Problem noch verschärft worden. Besonders der sichtlich in die Jahre gekommene, vergleichsweise flache Trakt zwischen den Rotklinkergebäuden soll bald durch Bauhandwerker in Angriff genommen werden. Zunächst werde die Fassade umfangreich renoviert, so Koch, und würden neue Fenster installiert werden. Dann müsse man weitersehen. Da hat das Landesjustizministeriums auch ein gewichtiges Wort mitzureden, Stichwort Finanzierung. Dass Verwaltung und Geschäftsleitung dank Jürgen Lemke gleich gegenüber einen in jeder Hinsicht passenden Standort gefunden haben, darf als Glücksfall gelten. Laut Koch und Seeberg wird die Villa vorerst für drei Jahre zur Verfügung stehen.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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