
Zwar sind die Wirtschaftsdaten im Landkreis Verden und im Elbe-Weser-Raum nicht so schlecht wie befürchtet, allerdings ist die Stimmung bei den Unternehmen insgesamt pessimistischer geworden. Diesen Eindruck hat Siegfried Deutsch, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) in Verden, aufgrund von Erhebungen gewonnen. „Insgesamt ist es etwas zurückgegangen, aber es hätte schlimmer kommen können“, erklärt Deutsch. Insgesamt fehle der regionalen Wirtschaft eine Perspektive, wann und in welcher Form es wieder losgehe.
Der Landkreis Verden habe den Vorteil eines soliden Mittelstandes, der einen breiten Branchenmix biete. „Das gleicht sich unter dem Strich dann ungefähr aus, sodass die regionale Wirtschaft trotz der Schwierigkeiten insgesamt auf ihrem Niveau bleibt“, so der IHK-Geschäftsführer. Zu den Gewinnern im vergangenen Jahr gehören laut IHK Branchen wie der Onlinehandel, Lebensmittel- und Baumärkte, Fahrradgeschäfte sowie Möbel- und Einrichtungshäuser. Auch Anbieter von Video- und Homeoffice-Technik, Gaming-Plattformen und TV-Streamingdienste hätten gute Umsätze gemacht. Zu den Verlierern insgesamt gehören Gastronomie und Hotellerie, Teile des stationären Handels, Schausteller, Messegesellschaften, der Kulturbereich und Eventagenturen. Der Maschinenbau habe Einbußen gehabt, die Branche habe allerdings noch keine Zahlen veröffentlicht. „Insgesamt lässt sich sagen, dass vielfach Investitionen verschoben wurden, weil niemand weiß, wie lange die Krise noch andauert“, betont Deutsch.
Laut Zahlen aus dem Jahr 2020 sehen im Landkreis Verden 60 Prozent der Unternehmen keine negativen Auswirkungen durch die Pandemie. Etwa zehn Prozent befürchten zunehmende finanzielle Ausfälle bei ihren Kunden, 17 Prozent sehen Liquiditätsengpässe, und insgesamt sieben Prozent der Firmen befürchten eine Insolvenz – im Gastgewerbe sind es allerdings mehr als 17 Prozent. Relativ hoch ist mit 15 Prozent auch der Anteil der Firmen, die einen Rückgang des Eigenkapitals befürchten. Keine negativen Auswirkungen erwarten die Industrie und das Baugewerbe. Die Zahl der Beschäftigten ist im Vorjahr bis zum Sommer (jüngster Stand) sogar leicht gestiegen, im Landkreis Verden um 1,5 Prozent. Im Gastgewerbe machte sich die Pandemie allerdings durch einen Rückgang um 4,8 Prozent bei den sozialversicherungspflichtigen Jobs bemerkbar. Die Beschäftigten in der Industrie nahmen um 1,8 Prozent ab. Im Baugewerbe wurden hingegen vier Prozent Mitarbeiter zusätzlich eingestellt, bei den Unternehmensdienstleistern sogar 6,1 Prozent.
Anders bei den geringfügig Beschäftigten: Ihre Zahl ist in der Industrie um 17,5 Prozent und im Gastgewerbe um 15,5 Prozent gesunken. Nur im Baugewerbe ist ihre Anzahl gleich geblieben. „Es hat in der Wirtschaft einen Umverteilungsprozess gegeben“, hat Siegfried Deutsch erkannt. Wobei sich die meisten Unternehmen bemühten, Fachkräfte zu halten. „Die Firmen befürchten, dass diese Mitarbeiter in der Krise einen anderen Job annehmen und danach nicht wiederkommen.“
Die gute Nachricht für Schulabgänger, die eine Lehrstelle suchten, sei, dass die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen auch in der Pandemie ungebrochen sei. „Es ist sogar so, dass die Unternehmen zurzeit kaum Bewerbungen bekommen“, sagt Deutsch. Das Thema Berufswahl sei in Zeiten von Lockdown und Online-Unterricht offenbar weniger im Fokus. Fast in allen Bereichen seien freie Lehrstellen vorhanden. Insofern ermutige er die jungen Leute, Bewerbungen an die Firmen zu schicken. Manche Branchen, etwa die Industrie und Gesundheitsberufe, würden „händeringend“ nach beruflichem Nachwuchs suchen. Was optimistisch stimme, sei die Zahl der Neugründungen. So wurden 2020 im Landkreis Verden 190 Gewerbe mehr an- als abgemeldet. Im Elbe-Weser-Raum sind es 1659 Firmen. „Das ist ein positives Zeichen“, ist Deutsch überzeugt.
Allerdings gibt es für 2021 noch keine Daten, die einen Ausblick ermöglichen. „Wir sind vorsichtig positiv gestimmt“, gibt sich der IHK-Geschäftsführer zurückhaltend. Wichtig sei jetzt, der Wirtschaft eine Perspektive zu geben, ohne die Bürger zu gefährden. Immerhin habe bislang der Brexit keinen negativen Effekt auf die regionalen Unternehmen. Corona sei im Moment der bestimmende Faktor.
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
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