
Schon fast wie ein Profi zieht die 13-jährige Talia aus Luttum die dunkelgrüne Flüssigkeit mit der Pipette auf. Auch bei der Dichte-Bestimmung macht die Oberschülerin eine gute Figur. Klar kann sie sich vorstellen, nach der Schule eine dreijährige Ausbildung zur milchwirtschaftlichen Laborantin zu machen. Joerg Buermeyer hat das Verdener Institut für Milchuntersuchung am Donnerstag wieder bei der Berufserlebniswelt in der Kirchlintler Oberschule am Lindhoop vorgestellt. Alle zwei Jahre veranstaltet die Bildungseinrichtung in Kooperation mit dem Verein Emforce – Schule trifft Wirtschaft – diese Messe. "Wir müssen die Betriebe in die Schule holen", erklärt Schulleiterin Judith Fahlbusch-Schmidt und zählt nach dem Blick in das Ausstellerverzeichnis sage und schreibe 31 Unternehmen auf, die sich auf der diesjährigen Berufsinformations-Börse im Schulzentrum präsentieren. Es müsse eben nicht immer nur das Abitur sein, auch mit einem Hauptschul- oder Realschulabschluss hätten die Schüler heutzutage gute Chancen in der Jobwelt. Und zwar gerade in Zeiten, in denen die duale Ausbildung noch weiter ausgebaut werde. "Wichtig ist nur, dass die Schüler ein Ziel im Kopf haben und ihren Weg verfolgen", betont Judith Fahlbusch-Schmidt.
Rückendeckung erhält sie von Emforce-Sprecher Stephan Jeite: "Jeder hat die Möglichkeit, sich heute zu bewerben – gerade auch Haupt- und Realschüler. Unser Bildungssystem ist inzwischen so durchlässig geworden, dass niemand mehr auf der Strecke bleiben muss."
Voraussetzung für eine Ausbildung zum milchwirtschaftlichen Laboranten sei allerdings ein gewisses Interesse an den naturwissenschaftlichen Fächern, hebt Joerg Buermeyer hervor. Rund 600 Milchproben wandern bei ihm pro Stunde im Institut durch den Analyse-Automaten. Getestet wird die Milch dort auf ihren Eiweiß-, Fett- und Lactosegehalt. "Ist die Qualität nicht in Ordnung, gibt es später Abzüge beim Milchgeld", erklärt der Fachmann. Er hat sich selbst viele Jahre lang als Wirtschaftspate bei Emforce engagiert und weiß daher, wie wichtig doch die regelmäßigen Treffen zwischen den Schülern und der Wirtschaft sind.
Obwohl sie genauso geschickt mit der Pipette umgeht wie Talia, steht für Aida (14) aus Kirchlinteln fest, dass sie eines Tages Anwältin werden will. Der 13-jährige Max aus Bendingbostel hängt derweil an den Lippen von Christian Richter. Der kocht bereits seit Jahren im Verdener Niedersachsenhof und brennt förmlich für seinen Job. "In diesem Beruf wird es einfach nie langweilig. Ich habe gerade neulich wieder eine Obstsorte entdeckt, die ich bisher noch nie gesehen habe", schwärmt der Koch. Während ihm Max bei der Zubereitung des Kaiserschmarrns über die Schulter schaut, gelangt der Oberschüler zu folgender Erkenntnis: "Als Koch kann man wirklich prima experimentieren." Der Fachkräftemangel in der Hotellerie und Gastronomie liege vor allem daran, dass die Schüler falsch informiert seien. Natürlich werde dort nach einem Schichtsystem – auch an Sonn- und Feiertagen – gearbeitet, aber die Bezahlung in dieser Branche sei jüngst an andere Berufszweige angeglichen worden, erläutert Richter.
"Welches Schwimmabzeichen braucht man eigentlich, wenn man eine Ausbildung zum Fachangestellten für Bäderbetriebe machen will?", fragt dagegen eine Schülergruppe den stellvertretenden Betriebsleiter des Verdener Erlebnisbades Verwell, Arne Lindhorst. "Ihr solltet schon schwimmen können, Grundkenntnisse im Fach Chemie haben und technisch interessiert sein", antwortet er den Kirchlintler Oberschülern und verrät im nächsten Satz: "Für das Jahr 2019 suchen wir noch Auszubildende." Leon Puls – wie das Handgelenk – aus Jeddingen ist bereits im ersten Lehrjahr und bekommt leuchtende Augen, wenn er von seiner Ausbildung im Erlebnisbad erzählt: "Ich mache Aufsicht, gebe Schwimmkurse, kümmere mich um die Technik, helfe bei der Sauna-Vorbereitung und sitze manchmal sogar an der Kasse."
Der 16-jährige Marius aus Luttum liebäugelt derweil nach der Schule mit dem freiwilligen Wehrdienst. Darüber informiert er sich am Stand des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Rotenburg. "Ich hoffe, die nehmen mich trotz meiner schlechten Augen."
Immer sonnabends möchten wir Sie unter dem Motto "Aufgetischt" auf eine kulinarische Entdeckungsreise in unsere Region mitnehmen. An dieser Stelle haben wir alle Restaurant-Besuche gesammelt.
1) Gasthaus Holschenböhl (Emtinghausen)
2) Ristorante Italia (Bruchhausen-Vilsen)
3) Gasthaus Leinenweber (Bruchh.-Vilsen)
5) Gasthaus Esszimmer (Bruchh.-Vilsen)
6) Die Kastanie (Martfeld-Hollen)
8) To'n Poggenkrog (Bruchh.-Vilsen)
9) Brasserie Horstmann (Bruchh.-Vilsen)
10) Forsthaus Heiligenberg (Bruchh.-Vilsen)
11) Restaurant Akropolis (Bruchh.-Vilsen)
13) Adriatic Grill und Fisch (Achim)
14) China-Restaurant Asia (Verden)
15) Ristorante Da Vito (Achim)
17) Ristorante Davide (Verden)
18) Bellini (Achim)
Welcher Verein wann in Bremen oder der Region spielt und wie die Begegnung ausgegangen ist, erfahren Sie in unserem Tabellenbereich. Auch die Ergebnisse der Spiele der höheren Ligen finden Sie dort.